166.000 Euro für den guten Zweck ausgegeben

Von Reiner Züll – Hilfsgruppe Eifel zieht Bilanz über das erste Halbjahr 2014

Willi Greuel ist als Vorsitzender der Hilfsgruppe Eifel im Einsatz. Archivbild: Eden/epa
Willi Greuel ist als Vorsitzender der Hilfsgruppe Eifel im Einsatz. Archivbild: Eden/epa

Kall/Vollem – Über eine ganze Reihe kleinerer und größerer Spenden, die in den vergangenen Wochen bei der Hilfsgruppe Eifel eingegangen sind, berichtete Vorsitzender Willi Greuel beim jüngsten Arbeitstreff des Förderkreises im Haus Kronenburg in Vollem. Im ersten Halbjahr 2014 habe die Hilfsgruppe 166.000 Euro für ihre Projekte ausgegeben. Das sei nur möglich, weil die Spendenbereitschaft der Eifeler Bevölkerung seit nunmehr 23 Jahren ungebrochen ist.

Der Sportclub Wißkirchen, so Greuel, habe im Juni bei seiner Promi-Sportveranstaltung 5250 Euro für die Hilfsgruppe erzielt. Eine verstorbene Frau aus Kommern hatte die Hilfsgruppe in ihrem Testament mit 8000 Euro bedacht.

Aber auch viele hilfreiche kleinere Beträge seien hereingekommen und willkommen. „Viel Kleines macht Großes, und Jung und Alt machen dabei mit“, resümierte Greuel. So habe zum Beispiel die Realschule in Gemünd ihre Entlass-Feierlichkeiten in den Dienst der Hilfsgruppe gestellt. Vor der Zeugnisübergabe und der Anschlussfete im Gemünder Kursaal hatte ein ökumenischer Gottesdienst stattgefunden, bei dem die Kollekte für die Hilfsgruppe bestimmt war und 700 Euro erbrachte. Das Ü-50-Orchester hatte in Vlatten konzertiert und den Erlös von 450 Euro an die Hilfsgruppe überwiesen.

Eine größere Spende kam vergangenen Monat von einem prominenten Kreisbürger: Volksmusiker Heino hatte der Hilfsgruppe 2500 Euro zukommen lassen. Es war ein Teil der 20.000 Euro, die der Rapper Jan Delay an Heino hatte zahlen müssen, weil er den Volkssänger als Nazi betitelt hatte. Heino hatte das Geld nicht für sich selbst behalten wollen, sondern hat es an diverse karitative Einrichtungen gespendet.

In Vollem berichtete Willi Greuel von einer besonderen Benefizaktion zugunsten der Hilfsgruppe am kommenden Wochenende, 26. und 27. Juli, am Nürburgring. Dort findet die Veranstaltung „Rad am Ring“, ein 24-Stunden-Rennen von Radfahrern über die Nordschleife der Eifelrennstrecke, statt. Ein vierköpfiges Team aus Kommern startet dann für die Hilfsgruppe Eifel.

Wilfried Oberauner, Gerd Aigner und dessen Söhne Daniel und Dominique wollen dort nach dem Motto „Uns geht es gut; wir wollen denen helfen denen es nicht so gut geht“ für jede gefahrenen Nordschleifenrunde Geldspenden von Sponsoren erbitten.

Oberauner und das Aigner-Trio wollen sich für die Hilfsgruppe abstrampeln und 28 Runden über die 20,8 Kilometer lange Strecke durch die „Grüne Hölle“ schaffen.

Es wird in der Tat ein Trip durch die Hölle, denn der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt der Nordschleife beträgt 515 Meter, wobei zwischen den Streckenabschnitten Karussell und Hohe Acht eine 17-prozentige Steigung zu bewältigen ist. Rund 4000 Pedalritter werden zum größten deutschen Rad-Event erwartet. Die vier Kommerner hoffen, bis zum Start am Samstag noch viele Sponsoren zur Mithilfe begeistern zu können. Sie streben einen Spendenbetrag in fünfstelliger Höhe an.

Wie Greuel weiter berichtete, wird die Hilfsgruppe in Kürze wieder einen kleinen Jungen aus dem Irak zur Behandlung bei Professor Zoller in die Kölner Uni-Klinik holen. Der kleine Junge hat ein völlig entstelltes Gesicht.

Auf ein ganz besonderes musikalisches Großereignis zugunsten der Hilfsgruppe weist Willi Greuel schon jetzt hin: Am Sonntag, 16. November gastiere das 55 Musiker starke Projektorchester der Rheinischen Bläserphilharmonie unter der Leitung der international bekannten norwegischen Musikerin Irene Anda mit dem gleichstarken Ensemble „Limburg Fanfare Orkest“ aus den Niederlanden im Großen Kursaal in Gemünd.

Irene Anda leitet das Projektorchester der Rheinischen Bläserphilharmonie. Foto: privat
Irene Anda leitet das Projektorchester der Rheinischen Bläserphilharmonie. Foto: privat

Die aus Norwegen stammende Leiterin des Projektorchesters, Irene Anda, ist ein gefragtes Jurymitglied bei Internationalen Wettbewerben. Sie leitete verschiedene Orchester in Europa. So zum Beispiel das Sinfonische Jugendblasorchester Madlamark und das Nylunder Jugendorchester, mit denen sie erfolgreich an norwegischen Wettbewerben in der Höchststufe teilnahm und mit ersterem 2005 sogar norwegischer Meister wurde.

Im gleichen Jahr gewann sie den Goldenen Dirigentenstab beim Norwegischen Dirigentensymposium. Seit 2009 gibt sie auch selbst Dirigierkurse für den Norwegischen Musikverband.

In Deutschland übernahm Irene Anda im Frühjahr 2008 das Blasorchester des Musikverein Fahlheims, im September 2011 das Amt der zweiten Dirigentin beim Symphonieorchester Stadtbergen. Seit Januar 2012 ist sie auch Assistentin des 1. Kapellmeisters Rune Bergmann am Theater Augsburg.

In den Niederlanden gastierte Irene Anda 2011 als Dirigentin bei der Royal Military Band „Johan Willem Friso“. 2013 übernahm sie neben dem Projektorchester der Rheinischen Bläserphilharmonie als erste Frau auch die Leitung der European Youth Brass Band in Schottland.

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