Ausstellung über die Vennquerbahn

Einst für Kriege gebaut, dient sie heute der Völkerverständigung per Fahrrad – Hohe Bedeutung im 1. Weltkrieg

Der Bahnhof Losheim anno 1914. Foto: Sammlung Balter
Der Bahnhof Losheim anno 1914. Foto: Sammlung Balter

Hellenthal – Eine Ausstellung zur bewegenden Geschichte der Vennquerbahn zeigt die Galerie „Eifel Kunst“ von Sonntag, 9. August, bis Sonntag, 23. August – allerdings diesmal nicht in den Räumlichkeiten in Gemünd, sondern im Rathaus der Gemeinde Hellenthal.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Galerie „Eifel Kunst“ und des Eifeler Bündnis gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt mit der Gemeinde Hellenthal und den Eisenbahnfreunden Jünkerath.

Am 28. Juli 1914, mit dem Beginn der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien, begann der 1. Weltkrieg. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Eifel über ein Eisenbahnnetz, das seinesgleichen sucht. Auch an Ahr und Kyll hatte in den Jahren zuvor ein Heer an Arbeitskräften aus In- und Ausland dafür gesorgt, dass dieser bis dahin verkehrstechnisch doch eher vernachlässigte Landstrich endlich an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde.

Auch der Bahnhof und das Bahnbetriebswerk Jünkerath wurden massiv erweitert und umgebaut, um den neuen Aufgaben gerecht werden zu können.

Die Vennquerbahn zweigte in Jünkerath von der Eifelbahn in Richtung Belgien ab, führte über Losheim und Losheimergraben und fädelte sich bei Weywertz in die Vennbahn ein. 1904 wurde sie bereits aus strategischen Gründen als eine Verlängerung der Bahnstrecke Dümpelfeld–Hillesheim–Lissendorf mit Anschluss an die Vennbahnstrecke geplant. Bei Glaadt baute man einen Verbindungsbogen um die Verbindung nach Weywertz optimal bedienen zu können. Am 1. Juli 1912 wurde die zweigleisige Nebenbahn feierlich eröffnet. Dadurch war es möglich, von Remagen am Rhein bis an die belgische Grenze zu fahren.

Die Ausstellung, die die Eisenbahnfreunde Jünkerath anlässlich der Archäologietour Nordeifel 2014 erstmalig gezeigt haben, dokumentiert die historischen Hintergründe der Entstehung des für eine solch dünn besiedelte Region außergewöhnlich gut ausgebauten Eisenbahnnetzes, das heute zu einem Radwegenetz geworden ist.

Werner Wamser, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Hellenthal, will die Ausstellung am Sonntag, 9. August, um 11 Uhr im Rathaus Hellenthal, Rathausstraße 2, 53940 Hellenthal eröffnen.

Michael Heinzel von den Eisenbahnfreunden Jünkerath und Buchautor der beiden Bücher „Hommage à la Vennbahn“ und „Wo ist denn Bollenien? Geschichten aus dem deutsch-belgischen Grenzland“, wird in die Ausstellung einführen. Musikalisch begleitet wird die Ausstellungseröffnung von Georg Kaiser aus Kalterherberg.

Die Ausstellung kann man während der Öffnungszeiten des Rathauses besuchen: Montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von10 bis 12 Uhr.

Weitere Informationen bei Marita Rauchberger unter der Mobilnummer 01 57-36 94 1876.

(epa)

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