Städtisches Gymnasium in Schleiden sammelte 750 Euro für Flüchtlinge

Geld soll insbesondere als Rückkehrhilfe für jene Flüchtlinge verwendet werden, die aus Westbalkanländern stammen und in den nächsten Wochen abgeschoben werden

Schüler des "Städtischen" übergaben jetzt einen Scheck in Höhe von 750 Euro an den Verein Regenbogen. Bild: Harry Kunz
Schüler des „Städtischen“ übergaben jetzt einen Scheck in Höhe von 750 Euro an den Verein Regenbogen. Bild: Harry Kunz

Schleiden – Lehrer und Schüler des Städtischen Gymnasiums in Schleiden haben für die in Schleiden und Umgebung lebenden Flüchtlinge 750 Euro gesammelt, die nun an Flüchtlingshilfeverein Regenbogen übergeben wurden. Diesen Anlass nutzte der Schleidener Regenbogenverein rund um Marlene Rapolder, um für die besonders engagierten Schüler und Lehrer ein gemeinsames Treffen mit Flüchtlingen, den Schülern und den Helfern zu ermöglichen.

17 Klassen- und Schülersprecher aller Jahrgangsstufen nahmen gemeinsam mit Schulleiter Georg Jöbkes und weiteren Lehrern dieses Angebot wahr. „Wir erleben derzeit neben einem hohen Maß an Hilfsbereitschaft auch, dass Sorgen und Befürchtungen an Gewicht gewinnen“, erklärt Marlene Rapolder. Diese Sorgen wachsen häufig aus die Angst vor dem Unbekannten.

Auch im Gespräch mit den Schülern des Gymnasiums wurde schnell deutlich, dass das öffentlich bisweilen negativ gezeichnete Bild von Flüchtlingen im Widerspruch zu den realen Erfahrungen steht. Demnach erlebten die Schüler die Flüchtlinge in Schleiden als „bescheidene, nette und ruhige Menschen, die dankbar sind für Unterstützung.“ Daher hat es sich der Flüchtlingshilfeverein auch als Aufgabe gesetzt, Begegnungen zwischen Flüchtlingen und anderen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.

„Gastfreundschaft, Menschlichkeit und Herzlichkeit werden erst in der Begegnung mit den Flüchtlingen für beide Seiten erfahrbar“, so Rapolder. „Und Integration kann nur gelingen, wenn wir den Menschen selbstbewusst unsere Werte vorleben und sie einbeziehen.“

Angesichts der täglichen Bilder von Kindern, die mit Panik in den Augen über eine Grenze laufen oder solchen, die blutend aus den Trümmern eines zerbombten Hauses getragen werden, sei es auch wichtig, die Situation von Flüchtlingen auch in den Schulen zu einem Thema zu machen. Zumal das Zusammenleben mit den Flüchtlingen unser Land verändern wird. Auch für Schülerinnen und Schüler sei daher die zentrale Botschaft: „Geht offen auf die neuen Mitbürger zu und lernt sie kennen, bevor ihr urteilt.“

Umso begrüßenswerter sei es, dass die Schüler des Städtischen Gymnasiums aus eigener Initiative die Einnahmen aus einem Sponsorenwettlauf für die Flüchtlingsarbeit in Schleiden einsetzen wollen. Mehrere Schülerinnen und Schüler zeigten sogar Interesse an einem weiteren ehrenamtlichen Engagement in der Flüchtlingsarbeit.
Die Spende der Schleidener Schüler ist eine der größten Einzelspenden, die der Flüchtlingshilfeverein seit der Gründung im Juni 2015 erhalten hat. Das Geld soll insbesondere für Rückkehrhilfen für jene Flüchtlinge verwendet werden, die aus Westbalkanländern stammen und in den nächsten Wochen trotz teilweise sehr schwierigen Rahmenbedingungen in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden.

Die teilnehmenden Lehrer des Städtischen Gymnasiums unterstützen ebenfalls das Engagement der Schüler und finden es wichtig, dass diese sich auch außerhalb der Schule für andere engagieren. Auch die engagierte Arbeit der Schleidener Flüchtlingshelfer fand viel Anerkennung. (eB/epa)

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