Neue Leitung für den Nationalpark Eifel

Der 58jährige Forstdirektor Dr. Michael Röös leitete bislang das Fachgebiet Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung

Dr. Michael Röös ist der neue Leiter des Nationalpark Eifel. Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/ A.Simantke
Dr. Michael Röös ist der neue Leiter des Nationalpark Eifel. Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/ A.Simantke

Schleiden-Gemünd -Er ist einer der letzten „forstlichen Enzyklopädisten“, wie ihn sein langjähriger Kollege Dr. Jochen Spors freundschaftlich beschreibt, „einer der die Dinge gerne ganzheitlich betrachtet“. Die Rede ist von Forstdirektor Dr. Michael  Röös, dem neuen Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel Wald und Holz NRW. Der 58jährige leitete bislang das Fachgebiet Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung. Dr. Röös ist von Anfang an dabei: Seit 2003 leistete er mit dem ehemaligen, im April ausgeschiedenen Leiter Henning Walter, und einem kleinen  Stab von Mitarbeitern die Aufbauarbeit vor und nach der Nationalparkgründung 2004.

Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW, bringt es auf den Punkt: „Mit Dr. Michael Röös übernimmt ein erfahrener Forstmann von Wald und Holz NRW die Nationalparkleitung. Er hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er sehr sachkundig über den rein forstlichen Tellerrand hinausblicken kann. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, mit Dr. Michael Röös einen engagierten Naturschützer zu verpflichten, der die Naturschätze der Eifel liebt und der für eine kontinuierliche Fortführung der Arbeit im bisher einzigen Nationalpark des Landes NRW steht.“

Der vom Niederrhein stammende Forstmann absolvierte sein Studium in Göttingen und Wien, ging zum Referendariat nach Ostwestfalen in das alte Forstamt Büren. In Hannover legte er seine zweite große Staatsprüfung ab und promovierte nach einer vierjährigen Assistentenzeit am Institut für Forsteinrichtung 1990 in Göttingen zum Thema „Wachstum der Vogelkirsche in NRW und angrenzenden Gebieten“.

Das Angebot der Leitung des Forstplanungsbezirks der ehemaligen Landesanstalt für Ökologie beim Forstamt Schleiden lockte Michael Röös von 1990 bis 1994 schließlich zurück in den Wald Nordrhein-Westfalens, dieses Mal in die Wälder der nördlichen Rureifel. „Hier konnte ich wieder  im Wald sein, das war mir immer wichtig“, so Röös. Nach anschließenden Jahren Büroarbeit in der Abteilung Waldökologie der Landesanstalt für Ökologie 2003 ist er deshalb auch wieder sehr gerne in die Eifel zurückgekommen. Seit 2004 Jahren wohnt er mit seiner Familie in Gemünd.

Immer wieder treibt es den „Waldmenschen“ Röös jedoch auch in die Welt hinaus, um sich Waldbilder in anderen Erdteilen, wie in den USA oder Kirgisien, anzusehen. Ganz genau nimmt Michael Röös jedoch Deutschlands „größte“ Wälder unter die Lupe: Einmal im Jahr durchquert er zu Fuß oder mit dem Rad eines der bekannten deutschen Waldgebiete mit der dafür notwendigen Langsamkeit.

Bislang waren seine Themen in der Nationalparkverwaltung Naturmonitoring, Forschung und Dokumentation. Mit der Übernahme der Leitung erwarten Röös neue Aufgaben: Auf der einen Seite gilt es die Naturlandschaft zu schützen und gemäß internationaler Richtlinien den angestrebten Prozessschutz auf mehr als 75 Prozent der Flächen umzusetzen. Auf der anderen Seite gehören das Naturerleben und die Umweltbildung ebenso zu den Aufgaben und Zielen wie auch die Erforschung natürlich ablaufender Prozesse, um diese als Referenz für die naturnahe Bewirtschaftung von anderen Wäldern zu nutzen. Darüber hinaus soll der Nationalpark Eifel weiterhin eine Attraktion für die Region sein.

Die stellvertretende Leitung übernimmt Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben. (epa)

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