Borussen kickten für die Hilfsgruppe Eifel

Von Reiner Züll Legendäre Weisweiler-Elf trat gegen Eifeler Bundeswehr-Auswahl an – Veranstalter hoffen auf vierstelligen Gesamtbetrag

Mario Keil, Willi Greuel und Thomas Tampier von der Hilfsgruppe Eifel mit der Tradions-Elf der Borussia aus Mönchenngladbach. Foto: Reiner Züll
Mario Keil, Willi Greuel und Thomas Tampier von der Hilfsgruppe Eifel mit der Tradions-Elf der Borussia aus Mönchenngladbach. Foto: Reiner Züll

Mechernich – „Auf diesem Rasen kann man Fußball spielen“, war das einhellige Urteil der ehemaligen Bundesliga-Profis der Borussia aus Mönchengladbach, die auf der Sportanlage der Mechernicher Bundeswehr ein Benefiz-Spiel zugunsten der Hilfsgruppe Eifel gegen eine Auswahl des Bundeswehr-Standortes bestritten. Zahlreiche Zuschauer, darunter auch Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, hatten sich eingefunden, um die 1991 gegründete legendäre Weisweiler-Elf mit den einst erfolgreichen Bundesliga-Profis und Nationalspielern aus vier Jahrzehnten auf dem grünen Rasen spielen zu sehen.  

Für die Begeisterung der Borussen über den gepflegten Platz hatte der Bundeswehr-Mitarbeiter Uli Claßen gesorgt, der den Rasen auf echtes Bundesliga-Niveau gebracht hatte, berichtete später der Oberstabsfeldwebel Andreas Duwe aus Kall, der das Spiel der Weisweiler-Elf, die zu den erfolgreichsten und beliebtesten  Traditionsmannschaften in Deutschland zählt, zugunsten der Hilfsgruppe organisiert hatte.

Bekannte Alt-Stars wie Stephan Paßlack, Claus Reitmaier, Jörg Neun, Mike Hanke, Thorben Marx, Peter Wynhoff, Hans-Jörg Criens oder Kalle Pflipsen liefen für die 16-köpfige Alt-Borussen-Mannschaft  auf dem Mechernicher Rasen auf. Ihnen gegenüber stand ein 32-köpfiger Kader der Eifeler Bundeswehr-Auswahl, in der auch der Chef des Mechernicher Bundeswehrstandortes, Oberstleutnant Christian Reichert, mitspielte.

Dass die Kicker der Weisweiler-Elf das Fußballspielen noch nicht verlernt haben, zeigen zwei Spiele aus jüngster Vergangenheit, bei denen die Ex-Profis vom Niederrhein vor drei Wochen eine Mannschaft aus Böddenstedt mit 19:1 Toren überrollten und eine Woche später eine Auswahl des Vatikans mit 21:4 Toren „abfertigten“. Die Befürchtung, dass es auch beim Spiel gegen die Bundeswehrauswahl ein Schützenfest zugunsten der Borussen gebe, erwies sich allerdings als unbegründet. Am Ende gewannen die Weisweiler-Jungs zwar mit 7:1 Toren, doch die Eifeler Soldaten machten den Ex-Profis das Leben über 90 Minuten hinweg mehr als schwer.

Das Spiel war schon 20 Minuten alt als immer noch kein Tor gefallen war und der Ex-Gladbach-Profi Peter Wynhoff (240 Spiele/34 Tore) anerkennen musste: „Die können richtig gut Fußball spielen“. In der Tat hatte Betreuer Achim Züll, Soldat in Mechernich und Trainer des SV Nierfeld, seine Bundeswehr-Kicker gut auf das Spiel vorbereitet und mit dem Torsteher Dirk Scher einen erfahrenen Landesliga-Keeper zwischen die Pfosten gestellt. Scher machte so manche gute Torchance der Borussen mit tollen Paraden zunichte.

Gefährlichste Stürmer der Gladbacher waren Mike Hanke (77 Spiele/13 Tore) und Jörg Criens (290/92) die aus allen Rohren auf das Bundeswehr-Tor schossen. Dennoch hielt sich am Ende die Niederlage der Soldaten mit 1:7 Toren in Grenzen. Darüber freuten sich auch der Standortälteste Christian Reichert und der Moderator Andreas Duwe. Und auch mit der Leistung des Strempter Schiedsrichters Timo Ott und den Linienrichtern Kevin Ott und Simon Happrich waren nach 90 Minuten alle Beteiligten zufrieden.

Das Benefiz-Spiel gegen die Weisweiler-Elf fand im Rahmen eines Sportfestes statt, mit dem diverse Neubauten innerhalb der Sportanlage ihrer Bestimmung übergeben wurden. Wie Oberstabsfeldwebel Andres Duwe berichtete, hat das letzte Sportfest am Mechernicher Standort vor mehr als zehn Jahren stattgefunden.

Dass es jetzt zu einer Neuauflage als Benefizveranstaltung zugunsten der Hilfsgruppe Eifel gekommen sei, sei ein Verdienst des Casino-Vereins. Obwohl der Verein zurzeit gar kein Casino mehr habe, seien die Mitglieder weiterhin aktiv. Alle Überschüsse des Speisen-und Getränkeverkaufs durch das Casino-Personal gehe an die Hilfsgruppe, so Duwe, der das ganztägige Sportfest zusammen mit dem Oberleutnant Florian Pastwa vorbereitet hatte.

Den ganzen Tag über herrschte auf der Sportanlage im Kasernenbereich ein emsiges Treiben. Ballspiele, Leichtathletik-Wettbewerbe, Kraftsport und Tauziehen stand auf dem sportlichen Dienstplan.

Über eine Stunde ging ein Spendenlauf zugunsten der Hilfsgruppe Eifel. Für jede Runde der Läufer gingen 50 Cent in den Spendentopf, so dass nach einer Stunde 400 Euro für den Kaller Förderkreis „erlaufen“ waren. Unterstützt wurde der Spendenlauf von Sponsoren: Die Mechernicher Metzgerei Hufschlag, die Gemünder Axa-Agentur Möhrer, das Restaurant Stadtkrone aus Mechernich, die Gemünder Metzgerei Steffens, der Deutsche Bundeswehr-Verband und der DBV-Dienstleister Hans Peter Thur aus Euskirchen zahlten das Geld für die erlaufenen Runden.

Weil auch das Wetter mitspielte, zeigte sich Moderator Andreas Duwe am Abend zufrieden und zuversichtlich: „Wir hoffen nach allen Abrechnungen des Speisen- und Getränkeverkaufs einen vierstelligen Gesamt-Betrag an die Hilfsgruppe übergeben zu können“.

 

 

 

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