Mit Stromspar-Check gegen „Energiefresser“

Kreis Euskirchen unterstützt Caritas-Projekt und setzt sich für den Klimaschutz ein 

Mit 5.000 Euro jährlich fördert der Kreis Euskirchen das erfolgreiche Caritas-Projekt „Stromsparcheck“ für das sich Projektleiterin Monika Stoffers (v.l.), Fachanleiter Mario Ramos und Kreis-Klimaschutzmanager Karsten Strätz engagieren. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung
Mit 5.000 Euro jährlich fördert der Kreis Euskirchen das erfolgreiche Caritas-Projekt „Stromsparcheck“ für das sich Projektleiterin Monika Stoffers (v.l.), Fachanleiter Mario Ramos und Kreis-Klimaschutzmanager Karsten Strätz engagieren. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung

Kreis Euskirchen – Bundesweit gibt es nach Angaben der Bundesnetzagentur jährlich weit über 300.000 Stromsperren wegen nicht bezahlter Rechnungen. Um „Energiearmut“ gerade in sozialschwachen Haushalten wirksam vorzubeugen, ist die Caritas seit 2009 mit dem Projekt „Stromspar-Check“ im Kreis Euskirchen tätig. Das Konzept hat auch die Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen überzeugt. Sie unterstützt den „Stromspar-Check“ im Kreis Euskirchen in den nächsten vier Jahren mit jeweils 5.000 Euro. 

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Energie und Klimaschutz und dem Bundesumweltministerium an 150 Strandorten bundesweit durchgeführt, unterstützt sozial benachteiligte Haushalte dabei, Energiekosten zu senken und drohender Energiearmut vorzubeugen. Seit Projektbeginn im Jahr 2009 hat die Caritas Euskirchen über 2.100 Stromspar-Checks im Kreisgebiet durchgeführt.

Die Stromsparhelfer checken Haushalte, identifizieren Energiefresser und geben Tipps zur Verbrauchsoptimierung. Jeder teilnehmende Haushalt erhält kostenlos Soforthilfen in Form von LEDs, schaltbaren Steckdosenleisten, Wasser sparenden Duschköpfen oder auch Kühlschrankthermometern. Die Einspargeräte werden von den Stromsparhelfern in Absprache mit den Teilnehmern eingebaut. Durchschnittlich sparen die teilnehmenden Haushalte im Kreis Euskirchen rund 200 Euro an Energie- und Wasserkosten pro Jahr.

Auch der Klimaschutzeffekt ist beachtlich. Allein im Kreis Euskirchen verringert sich durch die ausgegebenen Soforthilfen der CO2-Ausstoß je beratenem Haushalt um 332 Kilogramm jährlich. Langfristig führt der Stromspar-Check bundesweit zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen in Höhe von 180.000 Tonnen.

„Die Caritas verfolgt mit dem Stromspar-Check noch ein weiteres Ziel“, erklärt Mario Ramos. Er hat selbst einmal als Stromsparhelfer angefangen, heute koordiniert er  hauptamtlich die Einsätze seiner Kollegen. „Die Berater, die in die Haushalte gehen, sind selbst langzeitarbeitslose Menschen, die von der Caritas Euskirchen zu Stromsparhelfern qualifiziert werden“, ergänzt Projektleiterin Monika Stoffers. So könne man sozial benachteiligten Menschen helfen, nicht in die Energiearmutsfalle zu tappen, fördere den Klimaschutz und eröffne Langzeitarbeitslosen durch Qualifizierung wieder eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.

Auch aus Sicht der Kreisverwaltung ist dieses Projekt unterstützenswert. Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung: „Die Verbindung von wirtschaftlichem und sozialem Nutzen und dem nachweisbaren Erfolg für den Klimaschutz sind die ausschlaggebenden Faktoren, dieses äußerst sinnvolle Projekt aus unserer Klimaschutzinitiative zu unterstützen.“ Deshalb werde der Stromspar-Check in den kommenden vier Jahren mit jeweils 5.000 Euro gefördert.

Alle sozialschwachen Haushalte im Kreis Euskirchen, also etwa Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeldempfänger oder Rentner mit Grundsicherung können an dem Projekt teilnehmen und von ihm profitieren.

Ganz neu ist die Möglichkeit, Hilfe bei der Anschaffung eines energiesparenden und umweltfreundlichen Kühlschranks zu erhalten. Wer am „Stromspar-Check“ teilnimmt und noch einen alten „Energiefresser“ im Einsatz hat, kann durch das Projekt eine Unterstützung in Höhe von 150 Euro erhalten. Zusätzlich gibt es aus Landesmitteln pro Person eine Förderung von 50 Euro dazu. „Das macht für einen Vierpersonenhaushalt eine Förderung von 350 Euro“, betont Ramos.

Neben den offenen Sprechstunden alle zwei Wochen dienstags, von 9 bis 14 Uhr, in seinem Büro in der Kapellenstraße 14 in Euskirchen ist Ramos alle 14 Tage donnerstags mit einem Stand im Jobcenter Euskirchen anzutreffen. Auch im Rathaus der Stadt Euskirchen ist er im zweiwöchigen Rhythmus vor Ort, im Jobcenter Kall ist ebenfalls eine regelmäßige Präsenz geplant. „Hier gibt es leider noch keine festen Termine, Interessenten können mich aber gerne vorab anrufen“, so Ramos. Auch außerhalb dieser offenen Sprechzeiten ist das Team der Stromsparchecker zu erreichen.

Interessierte Haushalte können sich unter der Rufnummer 02251/9419-167 an Mario Ramos wenden oder mit ihm per E-Mail unter arbeitsprojekte@caritas-eu.de in Kontakt treten. (epa)

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