74 Hunde, 171 Katzen und eine Ratte fanden neues Zuhause

Reiner Bauer legt Arbeitsbericht 2012 des Tierschutzvereins Mechernich vor und beklagt, dass etliche Tierheime in Deutschland kurz vor dem finanziellen Kollaps stünden

Reiner Bauer stellte der Presse jetzt den Arbietsbericht 2012 vor. Bild: Bauer
Reiner Bauer, hioer mit zwei seiner Esel,  stellte der Presse jetzt den Arbeitsbericht 2012 vor. Bild: Tierschutzverein Mechernich

Mechernich – Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Mechernich, Reiner Bauer, hat jetzt seinen Arbeitsbericht für das Jahr 2012 vorgelegt. Auf dem Gelände des Tierheims in Mechernich wurde 2012 der Gastank auf einen neuen Stellplatz umgesetzt, da der alte Platz, an dem der Gastank 19 Jahre gestanden hatte, vom TÜV bemängelt worden war. Weiterhin wurde eine neue Zaunanlage am Pferdestall in Richtung Bahnseite errichtet. „Im nächsten Jahr besteht unser Tierheim schon 20 Jahre, und wir haben damit begonnen, die Tierunterkünfte neu und farblich zu gestalten“, so Reiner Bauer. Die gesamten Holzanlagen im Außenbereich des Tierheimes wurden bereits neu gestrichen. In den Hundefreiläufen mussten für 7.000 € beschädigte Zäune erneuert werden.

„Durch Auflage des TÜVs Rheinland mussten im unteren Freilauf für die Wegabsicherung ein zusätzlicher Zaun gebaut werden“, so Bauer. Am Katzenhaus „Luise“ seien darüber hinaus drei sogenannte Notfallboxen gebaut worden, somit können auch nachts von der Polizei oder den zuständigen Ordnungsämtern, entlaufene Tiere untergebracht werden.

Bauer weiter: „Vielen Menschen, die ihr Tier privat vermitteln wollten, konnte geholfen werden, ca. 30 Hunde und 48 Katzen wurden vermittelt. Im Jahre 2012 wurden 297 Tierverlustmeldungen bearbeitet. Vom Kreisveterinäramt wurden einige Tiere aus schlechter Haltung befreit und im Tierheim untergebracht.“ Weiterhin sei das Kreisveterinäramt einiger vom Mechernicher Tierschutzverein angezeigter Vorfälle wegen des Verdachtes der Tierquälerei und falscher Tierhaltung nachgegangen.

2012 wurden folgende Tieren aufgenommen: 136 Hunde, 202 Katzen, sieben Zwergkaninchen, ein Nymphensittich, ein Papagei, 10 Meerschweinchen, vier Tauben, eine Landschildkröte, zwei Wildkaninchen, ein Falke und eine Ratte.

An die rechtmäßigen Besitzer wurden zurückgegeben: 50 Hunde und eine Katze. „Wir konnten aber auch vielen Tieren ein neues Zuhause bieten“,  berichtet Bauer. Insgesamt hätten 74 Hunde, 171 Katzen, eine Landschildkröte, sieben Zwergkaninchen, ein Papagei, 10 Meerschweinchen und die Ratte einen neuen Besitzer gefunden.

Wieder in die Freiheit entlassen wurden die beiden Wildkaninchen und die Taube, nachdem sie sich im Tierheim eine Zeitlang erholt hatten.

„Allein während der Sommerferien in NRW wurden 14 Hunde, 25 Katzen und ein Nymphensittich aufgefunden“, so Bauer. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes habe man drei Hunde, 19 Katzen und eine Taube einschläfern müssen. Sieben Hunde, 10 Katzen, zwei Tauben und ein Nymphensittich seien in 2012 im Tierheim verendet. 22 freilebende Katzen habe man kastriert und am Fundort wieder ausgesetzt.

„Derzeit leben im Mechernicher Tierheim 18 Hunde, 10 Katzen, vier Ziegen, drei Schafe, ein Pony und zwei Esel“, so Bauer. 52 Katzen seien sogenannte „Freigänger“.

„Im Jahr 2012 haben sich die Fälle dramatisch verstärkt, in denen Besitzer ihre Tiere aus finanziellen Gründen abgeben wollten“, berichtet Bauer weiter und fügt hinzu: „Dies lassen unsere Räumlichkeiten nicht zu. Um alle die Tiere aufnehmen zu können müsste unser Tierheim doppelt so groß sein und selbst dies würde dann noch nicht reichen.“

Zuweilen wird das Mechernicher Tierheim auch Auffangstation für Welpen. Bild: Tierschutzverein Mechernich
Zuweilen wird das Mechernicher Tierheim auch Auffangstation für Welpen. Bild: Tierschutzverein Mechernich

In solchen Fällen biete man daher eine Vermittlungshilfe an, die auch auf der Internetseite kontaktiert werden könne. „Etliche Tierheime in Deutschland stehen kurz vor dem finanziellen Kollaps und die Politik lässt uns im Regen stehen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich endlich dem praktischen Tierschutz als gesamtstaatlicher Aufgabe zu widmen“, fordert Bauer. Es könne nicht länger hingenommen werden, dass allen möglichen Banken und Wirtschaftsunternehmen Hilfe von der Bundesregierung gewährt werde, während die Tierheime, die stellvertretend für die Gesellschaft insgesamt die praktische Tierschutzarbeit leisteten und zudem einen sehr hohen Betrag ehrenamtlich einbrächten, ohne staatliche Unterstützung blieben.

Der Vorsitzende bedankte sich im Gegenzug beim Dachverband des Deutschen Tierschutzbund in Bonn für einen Zuschuss von 3.500 Euro für eine neue Heizung. „Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt uns auch in allen anderen tierschutzrelevanten Angelegenheiten“, so Bauer.

Wie in den vergangenen Jahren wurden auch 2012 wieder Großveranstaltungen organisiert, so der Schönheitswettbewerb für Mischlingshunde und der Weihnachts-Trödel-Basar. „Ebenfalls waren wir wieder auf dem Weihnachtsmarkt in Mechernich mit dem Verlosungswagen vertreten und erstmals auch an drei Tagen auf dem Weihnachtsmarkt in Euskirchen“, so Bauer.

„Auch möchte ich es nicht versäumen, meinen Dank auszusprechen an alle Mitglieder, Spender und Besucher unseres Tierheimes und unserer Veranstaltungen, denn ohne die großzügige Unterstützung sähe es für unsere Tiere  mehr als schlecht aus“, so Bauer abschließend.

Das Jahr 2013 wird für den Tierschutzverein besonders interessant, denn dann feiert man den 25. Geburtstag. Das Tierheim Mechernich wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. (epa)

www.tierheim-mechernich.de

 

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