Karnevalsmotto: „Spaß an der Freud ohne Vollrausch“

Caritas Euskirchen setzt auf Prävention im Vorfeld der tollen Tage

Wie schwer es sei kann, unter Alkoholeinfluss ein Türschloss zu öffnen, zeigten Mitarbeiter der Caritas Heranwachsenden mit Hilfe einer „Rauschbrille“. Foto: Carsten Düppengießer
Wie schwer es sei kann, unter Alkoholeinfluss ein Türschloss zu öffnen, zeigten Mitarbeiter der Caritas und der Stadt Euskirchen Heranwachsenden mit Hilfe einer „Rauschbrille“. Foto: Carsten Düppengießer

Kreis Euskirchen – Der Höhepunkt der fünften Jahreszeit steht unmittelbar bevor. Das ausgelassene Feiern hat allerdings manchmal seine Nebenwirkungen: Gerade junge und sehr junge „Jecken“ schlagen  regelmäßig über die Stränge und fallen durch übermäßigen Alkoholkonsum auf.

Die Suchthilfe der Caritas Euskirchen setzt deshalb gerade in der Karnevalszeit verstärkt auf Aktionen der Suchtprävention mit Kindern und Jugendlichen.  So auch jetzt bei einer „Vor-Abi-Feier“ von vier weiterführenden Schulen aus Euskirchen, Kall und Rheinbach in der Zikkurat in Firmenich: Als Kooperationspartner des Netzwerkes zur Alkoholprävention „Hart am Limit“ (HaLT) organisierte die Caritas Euskirchen dort mit der Stadt Euskirchen einen Informationsstand mit Alkohol-Selbsttest und dem Einsatz von „Rauschbrillen“.  Diese Brillen simulieren Einschränkungen in der optischen Wahrnehmung bei starkem Alkoholkonsum.

Über 50 Jugendliche suchten am Infostand das Gespräch mit  Thomas Stihl, Caritas Fachstelle für Suchtvorbeugung, und Melanie Barth, Sozialpädagogin der Kreisstadt Euskirchen.  Dir Fachleute klärten dabei über Risiken von Alkohol- und Drogenmissbrauch auf und ließen die Heranwachsenden mittels „Rauschbrille“ ausprobieren, welche Schwierigkeiten ein einfacher Vorgang wie das Öffnen eines Türschlosses unter Alkoholeinfluss machen kann.

Im Vorfeld hatte Stihl, unterstützt durch Schulsozialarbeiterin Susanne Hansen, in Projekttagen für die Klassen 8a und 8b der Joseph-Emonds-Schule in Euskirchen-Kuchenheim zum Thema Suchtproblematik mit den Schülern gearbeitet. Carsten Düppengießer, Pressesprecher der Caritas Euskirchen: „Derartige Projekttage sind an der Schule für uns schon seit einigen Jahren ein fester Programmpunkt im Jahresverlauf. Mit den Klassen der Jahrgangsstufe 7 werden die Risiken des Tabakkonsums besprochen, in der Jahrgangsstufe 8 geht es um die Alltagsdroge Alkohol, und in der Jahrgangsstufe 9 wird schließlich über die Gefahren illegaler Drogen aufgeklärt.“

Außerdem schulte die Caritas vergangene Woche 44 angehende Erzieherinnen und Erzieher des Berufskollegs St. Nikolaus Stift in Zülpich-Füssenich über Themen wie Suchtentstehung und Suchtvorbeugung im Kindesalter, Interventionsmöglichkeiten bei suchtgefährdeten Eltern, möglichen Risiken und Hilfen. Thomas Stihl : „Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen für die Risiken eines missbräuchlichen Konsums legaler und illegaler Rauschmittel zu sensibilisieren – nicht nur in der Karnevalszeit.“

Der Fokus liege aber im Windschatten der tollen Tage klar auf der Alkoholprävention. „Wir wollen mithelfen, alkoholbedingte Krankenhauseinweisungen und Unfälle gerade bei Jugendlichen zu vermeiden“, so der Caritas-Experte für Suchtfragen. „Spaß an der Freud ohne Vollrausch“ sei deshalb ddas Motto für die bevorstehende heiße Phase des Straßenkarnevals.

Eifeler Presse Agentur/epa