Eifeler Bauchtänzerinnen auf der Berlinale

Regisseurin Carolin Genreith stellt heute in Berlin ihren Film „Die mit dem Bauch tanzen“ vor, der von den Wechseljahren handelt und von der Kunst, die Angst vor dem Alter mit einem gekonnten Hüftkick in die Flucht zu schlagen

Frauen aus der Nordeifel zeigen auf der „Berlinale“, wie sie mit Bauchtanz die Angst vor dem Älterwerden bekämpfen. Bild: Philipp Baben der Erde/Hupe-Film
Frauen aus der Nordeifel zeigen auf der „Berlinale“, wie sie mit Bauchtanz die Angst vor dem Älterwerden bekämpfen. Bild: Philipp Baben der Erde/Hupe-Film

Eifel/Berlin – Wenn sich am heutigen Freitagabend auf der „Berlinale“ das illustre Publikum im Cinemaxx 3 am Potsdamer Platz in die bequemen Sessel niedergelassen hat, dann bekommt es einen Film zu sehen, in dem Frauen aus der Nordeifel die Hauptrolle spielen. Die in Steckenborn aufgewachsene und heute in Berlin lebende Regisseurin Carolin Genreith präsentiert dort nämlich um 19.30 Uhr ihren neuesten Dokumentarfilm „Die mit dem Bauch tanzen“.

Eigentlich wollte Genreith einen Film über die Wechseljahre machen, darüber, dass Altwerden hässlich ist und Falten und Hängebrüste verursacht. In den Wechseljahren, so war sie überzeugt, sterbe mit dem Blick in den Spiegel die Hoffnung auf ein Altern in Schönheit. Es bleibe quasi nur noch, den Lauf der Zeit zu akzeptieren, „mit dem weiten Pulli die Fettpolster zu verstecken und seine neue Rolle der werdenden Großmutter anzunehmen.“

Doch als die 28jährige Filmemacherin zurück in die Nordeifel kommt, um mit ihrem Projekt zu starten, ist sie schockiert, als sie vom neuen Hobby ihrer Mutter erfährt: Bauchtanz! Ihre Mutter und ihre Freundinnen legen einmal in der Woche ohne Hemmungen ihre Kleider ab, ziehen sich ihre bunten Kostüme an und werden wild. Sie lassen ihre Hüften kreisen, ihre Brüste wackeln und Bäuche rollen – und dabei strotzen sie auch noch vor Selbstbewusstsein! Und das in einem Alter, in dem andere Frauen sich Nordic-Walking-Stöcke und Bauchwegstrumpfhosen kaufen.

„Die Regisseurin nähert sich als neurotische Vertreterin ihrer Generation ihrer eigenen Mutter und zwei ihrer Freundinnen in persönlichen Portraits an und lernt drei unterschiedliche Lebensmodelle kennen“, heißt es zu dem Film von Seiten der „Hupe Film- und Fernsehproduktion“, die den 74-minütigen Streifen produziert hat und fügt hinzu: „»Die mit dem Bauch tanzen« ist eine Geschichte über den Versuch, seinen eigenen Lebensrahmen zu sprengen, über die Schwierigkeiten der Wechseljahre und über die Kunst, die Angst vor dem Alter mit einem gekonnten Hüftkick in die Flucht zu schlagen – für den Moment jedenfalls…“

Die Regisseurin Carolin Genreith portraitiere in ihrem sehr persönlichen Erstlingswerk ironisch wie liebevoll ihre Muttergeneration und – nicht zuletzt – auch ihre eigene Generation, ihre Sehnsüchte und Ängste.

Kamera bei diesem im Auftrag des WDR produzierten und von der Film- und Medienstiftung NRW geförderten Projekts führte Philipp Baben der Erde. (epa)

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