Naturschutzverbände gründen „Netzwerk Lebendige Börde“

Neues Vereinigung will gegen den Artenschwund in der Agrarlandschaft kämpfen

 In der vergangenen Woche haben die Naturschutzverbände der Kreise  Euskirchen, Düren, des Rhein-Erft-Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises das Netzwerk Lebendige Börde gegründet um dem besorgniserregenden Artenschwund  zu begegnen. Bild: Matthias Schindler

In der vergangenen Woche haben die Naturschutzverbände der Kreise Euskirchen, Düren, des Rhein-Erft-Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises das Netzwerk Lebendige Börde gegründet um dem besorgniserregenden Artenschwund zu begegnen. Bild: Matthias Schindler

Kreis Euskirchen/Erftstadt-Friesheim – In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter der Naturschutzverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) der Kreise Euskirchen, Düren, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis sowie der Kreisverband Natur- und Umweltschutz Kreis Euskirchen (KNU) und das Komitee gegen den Vogelmord e.V. aus Bonn im Umweltzentrum Friesheimer Busch in Erftstadt.

Ziel war die Gründung eines Netzwerkes zum Schutz der Rheinischen Bördelandschaft als Teil der lebendigen Kulturlandschaft des Rheinlands.

„Anders, als es vielleicht zunächst den Eindruck macht haben die Landschaften der Rheinischen Börden eine ganz besondere Tier- und Pflanzenwelt, die sich über Jahrtausende an die Bedingungen der Ackernutzung angepasst hat“ sagt Simone Bergheim, Pressesprecherin des „Netzwerk Lebendige Börde“.

Neues Netzwerk möchte die Artenvielfalt der Rheinschen Bördelandschaft retten. Bild: Klaus Weddeling
Neues Netzwerk möchte die Artenvielfalt der Rheinschen Bördelandschaft retten. Bild: Klaus Weddeling

Doch gehe es Grauammer, Kiebitz, Rebhuhn und anderen Tieren sehr schlecht. Durch den ungebremsten Flächenverbrauch für Tagebaue, Abgrabungen, Gewerbegebiete, Straßen aber auch Windkraftanlagen und die immer intensivere Landwirtschaft mit zunehmendem Energiepflanzenanbau und immer größeren Mastanlagen, verschwänden die charakteristischen Arten dieser alten Kulturlandschaft, die einst die Felder, Wiesen und Obstgärten der Börde in großer Zahl bevölkerten hätten, heißt es weiter in einer Pressemitteilung des neuen Netzwerks.

„Der anhaltende Rückgang ist besorgniserregend und hat sich besonders in den vergangenen fünf Jahren noch verschärft“, erläutert Simone Bergheim. „Selbst ein Aussterben einstiger Allerweltsarten, wie die Feldlerche, ist nicht mehr auszuschließen.“

Aus diesem Grund sehen die Naturschutzverbände in der Region akuten Handlungsbedarf, denn ca. 50 Prozent der Landesfläche von NRW werden von Agrarlandschaften eingenommen.

„Wer aufmerksam in der Börde unterwegs ist, der kann bemerken, wie schnell neue Straßen, Gewerbegebiete oder Windräder gebaut werden auf Kosten der dort vorkommenden Tierarten, aber auch zum Schaden des Landschaftscharakters“ erläutert Alexander Heyd vom Komitee gegen den Vogelmord. „Dabei wird jede Planung nur für sich betrachtet; eine koordinierte und ganzheitlich die verschiedenen Belange berücksichtigende und den ungehemmten Flächenverbrauch eindämmende Vorgehensweise gibt es nicht. Und dies ist nur eines der Probleme, die zum Artenschwund in der Agrarlandschaft führen“, so Heyd weiter.

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