Szenische Führung durch das Münstereifel des 19. Jahrhunderts

Der Verein „Zwentibold Erben“ lädt zu Stadtrundgängen der besonderen Art ein: Am Pfingstsonntag erleben die Besucher die Kurstadt in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, aber auch starker politischer und sozialer Veränderungen

Wie es im 19. Jahrhundert in Bad Münstereifel zuging, zeigen am Pfingstsonntag die Akteure von "Zwentibolds Erben". Bild: Zwentibold Erben
Wie es im 19. Jahrhundert in Bad Münstereifel zuging, zeigen am Pfingstsonntag die Akteure von „Zwentibolds Erben“. Bild: Zwentibold Erben

Bad Münstereifel – „Guter Mann, so seien Sie doch vorsichtig mit meiner Hutschachtel!“ Frau Kommerzienrat ist außer sich. Was veranstaltet denn dieser mürrisch drein schauende Kofferträger mit ihrem Gepäck? Müde nach der langen Anreise wünscht sie nur noch ihr Zimmer im Hotel Hillebrand zu erreichen, natürlich dem ersten Haus am Platze.

Belustigt verfolgen mehrere Gäste das Geschehen am Bahnhof. Diese und andere Szenen kann man am Pfingstsonntag erleben. Dann lädt der Kultur und Geschichtsverein „Zwentibolds Erben“ wieder zum „Tag der Führungen“ nach Bad Münstereifel ein. Diesmal geht es nicht wie in den vergangenen drei Jahren in die Zeit des Mittelalters, sondern in diesem Jahr kann man eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert erleben.

Was erwartet die Gäste? Sie landen in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, aber auch starker politischer und sozialer Veränderungen. Am 1. Oktober 1890 wird feierlich die Bahnstrecke Euskirchen – Münstereifel dem Verkehr übergeben. Die „Sommerfrischler“ kommen in die Stadt. Im Ort pulsiert das Leben, an einigen Wochen im Sommer zählt die Fremdenliste schon über 200 Namen.

Das historische Karussell dreht sich, eine Malerin versucht das Idyll festzuhalten, während ein Stück weiter die „Gnädige Frau“ ihre Minna einmal zur Rede stellen muss. Am Entenmarkt wird Witwe Schneider, von ihrem Mann zu früh verlassen, nun eine Kammer unterm Dach an Fremde vermieten. „Nein fließend Wasser gibt es nicht, aber für jeden Gast ein frisches Laken“!

Nach einer kurzweiligen Führung, eingebunden in weitere szenische Darstellungen, erreichen die Besucher dann das Verlagshaus von Friedrich Schulte, der am 7. Oktober 1893 die erste Ausgabe der „Münstereifler Zeitung“ herausgegeben hat. Rasch noch ein Gruppenfoto, in Positur gesetzt von Schulte persönlich, endet die Zeitreise dann im „Café am Salzmarkt“, dem ältesten Caféhaus im Ort. Dort werden die Gäste noch einmal mit feiner Caféhausmusik, vorgetragen von zwei Musikern und einer Sängerin, verzaubert.

Am Sonntag, 19. Mai, 13.30 Uhr bis 15:30 Uhr, startet alle halbe Stunde am Bahnhof/Gleisseite eine Führung. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen.

Karten/Reservierung : Kurverwaltung Bad Münstereifel, Kölner Str. 13 (Bahnhof), 02253-542244 / touristinfo@bad-muenstereifel.de

Für Erwachsene kostet die Veranstaltung sieben Euro, Kinder von acht bis 15 Jahren zahlen 3,50 Euro. Restkarten gibt es an der Tageskasse im Bahnhof.

www.zwentiboldserben.jimdo.com

 

 

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