„Kolibris“ in der Eifel auf Nektarsuche

Ihre Ähnlichkeit mit Kolibris ist verblüffend, aber bei den Taubenschwänzchen handelt es sich um tagaktive Nachtfalter. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Ihre Ähnlichkeit mit Kolibris ist verblüffend, aber bei den Taubenschwänzchen handelt es sich um tagaktive Nachtfalter. Unser Bild entstand in Kall. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Eifel/Kall – Im heißen Sommer 2003 sah man sie sehr häufig: Taubenschwänzchen – Nachtfalter, die zu den Schwärmern gehören und die bei Tage aktiv sind und in ihrem Flug an Kolibris erinnern. Im Schwirrflug springen sie blitzschnell von Blüte zu Blüte und können dabei sogar in der Luft vorwärts und rückwärts manövrieren.

Kaum aber haben sie ihren langen Saugrüssel in einen Nektarkelch eingetaucht, da scheinen sie plötzlich ganz still in der Luft zu stehen. In Nordamerika, wo Kolibris und Schwärmer nebeneinander existieren, nennt man sie daher auch „Hummingbird-Moths“, was man frei mit Kolibri-Motten übersetzen könnte.

Bis zu 80 Schläge beträgt die Frequenz ihrer Flügel in der Sekunde. Taubenschwänzchen haben daher einen hohen Energieverbrauch, der durch eine ebenso hohe Nektaraufnahme kompensiert werden muss. Die Tiere können bis zu 100 kleine Blüten in der Minute aussaugen. Nach dem Jahr 2003 wurden die Schwärmer nur noch selten in der Eifel gesehen. Doch in diesem Jahr war das Wetter offensichtlich wieder ganz nach ihrem Geschmack.

Wer in seinem Garten beispielsweise Petunien, Phlox, Geranien oder auch Dost angepflanzt hat, der sollte sich mal die Zeit nehmen, genauer hinzusehen. Denn dort halten sich die Tiere besonders gern und lange auf. Sie sind zwar recht flink, aber nicht sehr scheu.

Die eigentliche Heimat der Falter ist Südeuropa. Von dort aus fliegen sie jährlich über die Alpen. Im heißen Sommer 2003 drangen sie sogar bis zur Nordsee vor. Das Taubenschwänzchen wurde 1758 von Carl von Linné zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Für viele ist das Vorkommen des Falters in Deutschland ein Zeichen für den Klimawandel. (epa)

2 Gedanken zu „„Kolibris“ in der Eifel auf Nektarsuche“

  1. Ich habe diese Tiere im September in Bad Neuenahr auf Balkonblumen beobachtet.
    Ein echtes Erlebnis. Man wähnt sich irgendwo in den Tropen, wenn man auf diese Kolibris nicht gefasst ist und sie dann direkt vor Augen hat.

  2. Gerade einen versucht in unserem Garten zu fotografieren. Zuerst dachte ich es könnte nicht sein habe dann aber diese Seite gefunden. Unglaublig so etwas am Niederrhein beobachten zu können.

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