Stammzellenspender für Jerome gefunden

Von Reiner Züll – Genetischer Zwilling für den an Leukämie erkrankten Dreijährigen stammt aus Deutschland – Hilfsgruppe Eifel hat in bislang neun Typisierungsaktionen 21.646 potentielle Lebensretter aufgetan

Rettung ist möglich: Für Jerome wurde ein Stammzellenspender gefunden. Bild: privat
Rettung ist möglich: Für Jerome wurde ein Stammzellenspender gefunden. Bild: privat

Kreis Euskirchen/Kall – Auf diese Nachricht hat die Hilfsgruppe Eifel mit der ganzen Bevölkerung im Kreis Euskirchen sehnlichst gewartet: Für den dreijährigen an Leukämie erkrankten Jerome aus Euskirchen gibt es wieder Hoffnung, denn für den Jungen ist ein Stammzellenspender gefunden worden – und damit ein potentieller Lebensretter. Die Transplantation soll am Mittwoch, 13. November, in der Bonner Uni-Klinik auf dem Venusbergerfolgen ausgeführt werden. Für die Eifeler bedeutet das an diesem Tag: „Daumen drücken für Jerome“.

Der gefundene Spender ist ein 33-jähriger Mann aus Deutschland, dessen Gewebemerkmale 100-prozentig mit denen von Jerome übereinstimmen. Derzeit bekommt der Dreijährige in der Bonner Klinik eine weitere Chemotherapie, durch die das Immunsystem als Vorbereitung für die Transplantation auf Null heruntergefahren wird.

Das Schicksal des kleinen Jungen hatte in den vergangenen acht Wochen die Menschen im  Kreis Euskirchen bewegt. Zu einer Typisierungsaktion im Oktober für Jerome, über die der Euskirchener Landrat Günter Rosenke die Schirmherrschaft übernommen hatte, waren 1122 Menschen in die Euskirchener Marienschule gekommen, um sich auf der Suche nach einem Stammzellenspender einem Bluttest zu unterziehen. Zur Finanzierung dieser nunmehr neunten Typisierungsaktion muss die Hilfsgruppe rund 56.000 Euro Spendengelder aufbringen.

Wie hier bei der Typisierungsaktion der Hilfsgruppe Eifel in Euskirchen ist die Bereitschaft der Eifeler, schwerkranken Menschen zu helfen, sehr hoch. Foto: Reiner Züll
Wie hier bei der Typisierungsaktion der Hilfsgruppe Eifel in Euskirchen ist die Bereitschaft der Eifeler, schwerkranken Menschen zu helfen, sehr hoch. Foto: Reiner Züll

Nun konnte mit dem Spender für Jerome die sprichwörtliche „Stecknadel im Haushaufen“ gefunden werden. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass der noch unbekannte Spender aus der Aktion am 13. Oktober in Euskirchen hervorgegangen ist. Dennoch, so Willi Greuel, der Vorsitzende der  Hilfsgruppe, sei die Typisierung in Euskirchen keinesfalls umsonst gewesen. Denn unter den Typisierten kann schon der nächste genetische Zwilling für einen todkranken Menschen sein. Bei den neun Typisierungsaktionen, die die Hilfsgruppe seit 1992 mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) veranstaltet und mit über 800.000 Euro finanziert hat, haben sich bislang 21.646 Menschen aus der Eifel typisieren und in die weltweite Datei aufnehmen lassen.

Aus den bisherigen Aktionen der Hilfsgruppe sind inzwischen 275 (Stichtag 9. Oktober 2013) Lebensretter hervorgegangen, die für einen Leukämiekranken Stammzellen gespendet haben. Die Eifeler Stammzellenspenden gingen in 33 verschiedene Länder auf der ganzen Welt.

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