Verkleidete Studenten, schlitzohrige Anekdoten und ein magischer Kristall

Von Reiner Züll KBV-Verlag stellte gleich drei neue Bücher von Carola Clasen, Manfred Lang und Thorsten Fitzner vor

Gleich drei Neuerscheinungen konnte der KBV-Verlag von Ralf Kramp aus Hillesheim jetzt präsentieren. Bild: Reiner Züll
Gleich drei Neuerscheinungen konnte der KBV-Verlag von Ralf Kramp aus Hillesheim jetzt präsentieren. Bild/Montage: Reiner Züll

Eifel – Rechtzeitig zum Weihnachtsfest hat der Hillesheimer KBV-Verlag mit der Vorstellung dreier neuer Bücher die Eifel literarisch noch einmal in den Vordergrund gestellt. In Lückerath stellten der Krimi-Autor und KBV-Geschäftsführer Ralf Kramp und dessen Pressesprecherin Dagmar Grömping gleich drei Autoren vor: Carola Clasen aus Wolfgarten, Thorsten Fitzner aus Katzvey und Manfred Lang aus Lückerath.

Krimiautorin Carola Clasen lässt in ihrem neuen Roman „Sechs in der Eifel“ die Hauptkommissarin Sonja Senger in Weyer über Leichen stolpern. „Es gibt mehrere Leichen und auch ein wenig Erotik“ verriet Carola Clasen bei der Buchpräsentation. Es ist der achte Eifelkrimi, in dem sie die Kommissarin Sonja Senger in der Eifel ermitteln lässt.

Auf 255 Seiten zieht Carola Clasen den Krimifreund in ihren Bann. Im Mittelpunkt stehen sechs Studenten der Psychologie, die ihre Semesterferien auf dem Hof Bergrath verbringen. Der Hof ist ein verlassener Bauernhof in der Nähe von Weyer. In Rollenspielen erproben die verkleideten Studenten die Grenzen ihrer psychischen Belastbarkeit.

Etwa 50 Kilometer weiter tanzt Hauptkommissarin Sonja Senger auf einer Party der Bonner Staatsanwaltschaft und landet später in der neuen Wohnung von Oberstaatsanwalt Wesseling. Als dieser ihr zu nahe kommt, flieht sie aus der Wohnung und verfährt sich auf dem Heimweg nach Wolfgarten hoffnungslos.

Als sie ihr Auto kurz aus den Augen lässt, wird dieses gestohlen. Sonja Senger geht zu Fuß in der Dunkelheit einem roten Licht entgegen und erreicht den besagten Hof Bergrath. Trotz eines Schildes „Zutritt verboten“ betritt sie das Haus und findet am Fuße einer Treppe eine tote Krankenschwester um die einige Kostümierte herumstehen. Die Krankenschwester wird nicht die letzte Leiche sein.

Weniger blutig geht es in den „Dörpsgeschichten“ des Lückerather Autors Manfred Lang zu. Auf 129 Seiten zeichnet Lang literarische Skizzen vom dem Eifeldorf auf, das er vor Jahrzehnten an der Postbuslinie Mechernich-Heimbach entdeckt hatte. Im Mittelpunkt des Büchleins stehen die liebenswerten Dorfmenschen von „Ongendörp“ in einer Zeit, als, so Lang, „die Welt noch kein Dorf, aber das Dorf die Welt war“. Illustriert ist das Buch mit Zeichnungen von Langs Tochter Anna, die unter anderem an der Bergischen Universität Wuppertal Kunst und Gestaltung studiert hat.

Manfred Lang, Carola Clasen und Thorsten Fitzner (vorne von links) stellten ihre neuen Werke vor. Im Hintergrund Dagmar Grömping vom KBV-Verlag und dessen Geschäftsführer Ralf Kramp. Bild: Reiner Züll
Manfred Lang, Carola Clasen und Thorsten Fitzner (vorne von links) stellten ihre neuen Werke vor. Im Hintergrund Dagmar Grömping vom KBV-Verlag und dessen Geschäftsführer Ralf Kramp. Bild: Reiner Züll

In Langs „Dörpsgeschichten“ finden sich jede Menge schlitzohrige Anekdoten und urkomische Einblicke in das Leben der Eifeler. Recht bildhaft beschreibt er eine Bürgerversammlung im Ongendörper Hof, bei der es um Fusion geht. Damit konnten die Dorfbewohner nichts anfangen. Sie hatten schon mal was von Inflation, Rebellion, Infusion und Transfusion gehört, aber was könnte wohl Fusion ohne „In“ und ohne „Trans“ sein? Als der Bürgermeister sie aufklärt, dass es bei der Fusion um den Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Berpe ging, gerät die Versammlung aus den Fugen.
Die insgesamt 24 Geschichten drehen sich unter anderem um die Anschaffung eines Leichenwagens, um die Kommunalwahl oder um eine goldene Hochzeit. Es sind Kurzgeschichten, die die urkomische Handschrift von Manfred Lang widerspiegeln.

Ein Newcomer in der Eifeler Literaturszene ist der 36jährige Autor Thorsten Fitzner aus Mechernich-Katzvey. Sein Kinderbuch „Löwe und Stern“ ist das erste Werk von ihm, das im KBV-Verlag erscheint.
Schon mit sechs Jahren entdeckte der in Köln geborene Autor sein Talent, Geschichten zu erfinden. Mittlerweile gibt es mehrere Werke, die aus seiner Feder stammen.
„Löwe und Stern“ ist das erste Abenteuerbuch des Katzveyer Autors. Es erzählt die Geschichte der beiden Kinder Oliver Löwe und Leon Stern aus Katzvey, die auf einer Familienurlaubsreise irgendwo in Skandinavien einen Schatz finden. Aus der Astgabel eines riesigen Baumes schneiden die beiden einen leuchtenden Kristall.

Doch der Fund sollte ungeahnte Folgen haben, denn der Kristall besitzt mächtige Kräfte. Der erholsame Familienausflug entwickelt sich ganz unverhofft zu einem haarsträubenden und gefährlichen Abenteuer, das nicht nur die Kinder an ihrem Verstand zweifeln lässt. Durch viele Abenteuer gelingt es schließlich Oliver und Leon, ganz allein zu verhindern, dass die Welt in den Abgrund gerissen wird. Inspiriert zu der Abenteuergeschichte „Löwe und Stern“ wurde Thorsten Fitzner  von einer mächtigen dreigabeligen Esche, die an der Straße zwischen Kallmuth und Urfey stand.

Die ersten Bücher „Löwe und Stern“ hat Thorsten Fitzner im Eigenverlag vertrieben, wobei der Erlös an die Hilfsgruppe Eifel ging. Auch jetzt im KBV-Verlag verzichten Autor und Verlag auf Gewinn und spenden der Hilfsgruppe weiterhin für jedes verkaufte Buch 2,50 Euro.

Carola Clasen
Sechs in der Eifel
Taschenbuch – 255 Seiten – 9,50 Euro
ISBN 978-3-942446-95-2

Manfred Lang    
Dörpsgeschichten
Taschenbuch – 192 Seiten – 9,20 Euro
ISBN 978-3-95441-156-6

Thorsten Fitzner
Löwe und Stern
Taschenbuch – 288 Seiten – 9,90 Euro
ISBN 978-3-95441-155-9

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