Engel verwandelt Geweihe in Kunstwerke

Schleidener Künstlerin kam durch ein geschenktes Gehörn auf eine besondere Kunstform

Ute Engel arbeitet mit Gold, Silber und Strasssteinen, um aus Geweihen Kunst zu schaffen. Bild: Gudrun Klinkhammer
Ute Engel arbeitet mit Gold, Silber und Strasssteinen, um aus Geweihen Kunst zu schaffen. Bild: Gudrun Klinkhammer

Schleiden –  Die besondere Kunst von Ute Engel begann mit einem 14-Ender: Die Schleidenerin nahm das mächtige Geweih als Geschenk entgegen, wusste allerdings, dass das so ein Gehörn ihr unbearbeitet nicht wirklich gefällt. Sie ließ ihre Phantasie spielen und irgendwann strahlte der 14-Ender wie ein überdimensionales Schmuckstück, veredelt mit Gold, Silber, Strass und weiterem Zierwerk. So konnte sich Ute Engel, die in Kall-Urft ihre Kindheit verbrachte und dann nach Schleiden zog, schon eher mit dem Anblick des markanten Gebildes anfreunden.

Fortan fiel ihr Blick immer wieder auf große und kleine Geweihe. Die Formen reizen die ausgebildete Verkäuferin, die acht Jahre lang in Gemünd ein Bekleidungsgeschäft zusammen mit einer Geschäftspartnerin betrieb, zunehmend. Aus dem ersten Kontakt mit dem 14-Ender wurde inzwischen eine Leidenschaft. Ute Engel freut sich immer wieder, wenn sie Geweihe günstig findet oder sie mal wieder mit einem derartigen Geschenk bedacht wird.

Was zuerst auf sie eher abstoßend wirkte, begeistert die 51-Jährige nun, und manches Geweih kann sie zu dem Ausruf verlocken: „Oh, Klasse, in diesem Kiefer sitzen ja noch alle Zähne!“ Nach einer ersten Bestandsaufnahme legt die Naturliebhaberin, zu deren Haushalt drei Dackel gehören, los. Kisten und Kästchen werden auf den Wohnzimmertisch oder auf einen Arbeitstisch im Keller des Hauses ausgebreitet. In diesen Behältern warten unzählige Perlen, Nieten und Strasssteine auf ihre Verarbeitung.

Nach einem ersten Anstrich etwa mit Silber, Gold oder auch Chromfarbe erhalten die Knochen dann den letzten Schliff. Die Natürlichkeit der Geweihe schwindet mehr und mehr, stattdessen werden sie zu griffigen Objekten, die sich durch ihre Künstlichkeit den heutigen Wohntrends anpassen. Der Phantasie sind zudem keine Grenzen gesetzt. Thematisch ist für Ute Engel an einem Geweih inzwischen nahezu alles umsetzbar, auch das Logo vom 1. FC Köln wurde schon auf Knochen gebannt.

Ab Ende Januar will Ute Engel viele ihrer Arbeiten in der Galerie „Kunstpunkt-Gemünd/Eifel“, Aachener Straße 5 in Gemünd, zeigen. Die Ausstellung trägt den Titel „Eifel-Geweih veredelt – die etwas andere Jagd“. Die Vernissage findet am Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr statt. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.kunstpunkt-eifel.de

 

Eifeler Presse Agentur/epa

3 Gedanken zu „Engel verwandelt Geweihe in Kunstwerke“

  1. „Naturliebhaberin, zu deren Haushalt drei Dackel gehören“.
    Mich würde interessieren, ob sie diese Geschmacklosigkeit auch mit den Leichenteilen ihrer einst geliebten Dackel machen würde, oder ob sie nur der anonyme Tod reizt…
    widerlich… und sowas nennt sich dann auch noch Kunst. Das rechtfertigt wohl alles.

  2. Ich finde es interessant , als Rohling finde ich diese Geweihe abscheulich. Und sie werden von den Geweihträgern abgeworfen damit sich neue bilden können . Dackel werfen nichts ab um sich neu zu bilden . Ideenreichtum nennt man sowas. Gut gemacht Ute!

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