Polizeianwärter lernten Leben retten

DLRG Mechernich bildete sieben Männer und zwei Frauen in der Eifel-Therme Zikkurat zu Rettungsschwimmern aus – Speziell konzipierter Kompaktkursus hilft den angehenden Polizisten in ihrer engen Zeitplanung

Unter den wachsamen Augen der DLRG-Ausbilder lernten die Polizeianwärter die Erstversorgung von im Wasser Verunfallten. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Unter den wachsamen Augen der DLRG-Ausbilder lernten die Polizeianwärter die Erstversorgung von im Wasser Verunfallten. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Mechernich-Firmenich – Neun Polizeianwärter hat die DLRG Mechernich jetzt in der Eifel-Therme Zikkurat zum Rettungsschwimmer Bronze ausgebildet. Polizeioberkommissar Peter Müller, bei der Polizei Euskirchen für Ausbildung zuständig: „Die Polizeianwärter müssen zu Beginn ihrer Ausbildung das Rettungsabzeichen abgelegt haben. Das war für viele schwierig zu bewerkstelligen, da es sich ja meist um Abiturienten handelt, die sich im letzten Schuljahr befinden.“

Bevor die Polizeianwärter selbst ran mussten, zeigten Christian Mundt (v.l.) und Peter Jansen die korrekten Rettungstechniken. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Bevor die Polizeianwärter selbst ran mussten, zeigten Christian Mundt (v.l.) und Peter Jansen die korrekten Rettungstechniken. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Denn normalerweise läuft der Kursus über zwölf Wochen – ein großer Aufwand, wenn man sich auf das Abitur vorbereitet, den Führerschein und eine Ausbildung in Erster Hilfe machen muss. Deshalb haben Christian Mundt, 1. Vorsitzender und Ausbildungsleiter der Mechernicher DLRG Ortsgruppe Mechernich, und sein Lebensretter-Kollege Peter Jansen einen Wochenend-Kompaktkursus für die künftigen „Freunde und Helfer“ entwickelt. Peter Müller war sofort begeistert von dem Konzept: „Wir sind sehr dankbar für dieses Angebot, es war bisher sehr schwer, die jungen Leute rechtzeitig in den Kursen unterzubringen.“

Per E-Mail teilte Müller den Anwärtern die Kompaktkursus-Möglichkeit mit und bekam reichlich Resonanz. Peter Jansen: „Wir haben auf Anhieb drei volle Kurse aufstellen können. Jörg Schaefer, der Betriebsleiter der Eifel-Therme Zikkurat, hat uns sofort seine Unterstützung zugesagt. Dadurch können wir die jungen Leute außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten optimal ausbilden.“

Fußwärts abtauchen und dabei einen Fünf-Kilo-Ring an die Oberfläche bringen gehört zu den praktischen Prüfungsaufgaben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Fußwärts abtauchen und dabei einen Fünf-Kilo-Ring an die Oberfläche bringen gehört zu den praktischen Prüfungsaufgaben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Am vergangenen Wochenende sprangen dann die sieben Männer und zwei Frauen ins wohltemperierte Wasser, um ihre Fertigkeiten in Sachen Lebensrettung zu schulen. Dazu gehören neben einem Sprung vom Drei-Meter-Brett vor allem das Wissen und Training, wie man einen Bewusstlosen vom Grund eines Schwimmbeckens oder Sees wieder an die Wasseroberfläche und an Land bringt, wie man dann den Verunfallten weiter versorgt und im Ernstfall wiederbelebt. Aber auch Befreiungsgriffe, wenn etwa ein in Panik geratenes Opfer den Retter unter Wasser zu ziehen droht und Möglichkeiten, die Person danach dennoch sicher aus dem Wasser zu bringen, ließen sich die Polizeianwärter von Mundt und Jansen aufzeigen. Die beiden DLRG-Ausbilder können auf reichlich Erfahrung zurückblicken, denn in der Eifel-Therme bieten sie auch Lehrerfortbildungen zum Rettungsschwimmer an.

Aufmerksam verfolgten die Polizeischüler die Demonstrationen der DLRG-Ausbilder. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Aufmerksam verfolgten die Polizeischüler die Demonstrationen der DLRG-Ausbilder. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Christian Mundt: „Nach dem Praxistraining mit den prüfungsrelevanten Übungen gibt es zum Abschluss noch einen Theorietest.“ Danach haben die jungen Leute einen weiteren Schritt auf ihrem Ausbildungsweg erledigt. Der Beruf des Polizisten ist sehr beliebt, wie Polizeioberkommissar Müller berichtet: „Wir stellen zur Zeit 1470 Anwärter jeweils zum 1. September ein – wir hatten aber 8364 Bewerber!“ Um in die engere Auswahl zu kommen, sei neben körperlicher Fitness und Gesundheit sowie Unrechtsbewusstsein die charakterliche Eignung entscheidend, so Müller: „Wir wollen ja keine Djangos auf der Straße, sondern Menschen, die sich für die Bürger einsetzen.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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