Die Schönheit brasilianischer Klänge

Von Elisabeth Geschwind Das Ulla Haesen Trio brachte eine „Brazil Connection” nach Bad Münstereifel

Wilhelm Geschwind (v.l.), Ulla Haesen und Joao Luis Nogueira sorgten für südamerikanische Klänge in der Kurstadt. Bild: Elisabeth Geschwind/Eifeler Presse Agentur/epa
Wilhelm Geschwind (v.l.), Ulla Haesen und Joao Luis Nogueira sorgten für südamerikanische Klänge in der Kurstadt. Bild: Elisabeth Geschwind/Eifeler Presse Agentur/epa

Bad Münstereifel – Für ein besonderes Konzert brasilianischer Klänge sorgte das Ulla Haesen Trio am vergangenen Samstag in Bad Münstereifel in der Buchhandlung Mütters. Die drei Musiker Ulla Haesen (Gesang und Gitarre), Wilhelm Geschwind (Bass) und Joao Luis Nogueira (Gitarre und Percussion) verstanden es von Anfang an, die Zuhörer mit der Schönheit dieser feinfühlig heiteren und dennoch zugleich fast immer auch melancholischen Samba und Bossa Nova–Rhythmen einzufangen. Nicht zufällig war der Titel dieser Veranstaltung – wie auch der zweiten CD von Ulla Haesen – „beleza!“, zu Deutsch: Schönheit.

Ulla Haesen sang in  Originalsprache  mit zurückhaltendem und leicht brüchigem Schmelz die Lieder von Liebe und Leid in vielen Variationen. Dabei sang sie vor allem Lieder von zeitgenössischen Komponisten wie Ary Barroso, Joao Bosco, Roberto Menescal, Djavan und Carlos Lyra.

Joao Luis Nogueira, brasilianischer Gitarrist und Komponist, sowie Bassist Wilhelm Geschwind überraschten mit rhythmischen Einfällen, geplante wie spontane – so spielte Joao Luis Nogueira nicht nur auf seinen Tambourinen, Rasseln und Schlagstöckchen, sondern plötzlich auch auf der strahlend weiß lackierten Heizung der Buchhandlung. Wilhelm Geschwind zauberte brasilianische Rhythmen nicht nur auf seinem Bassinstrument, sondern auch, indem er während seines Bassspiels zusätzlich mit seinen  beiden Füßen auf unterschiedlichen  Perkussionsblöcken und beiden Händen auf dem Basskorpus versetzte Taktrhythmen trommelte. Zu diesem Geflecht an Sambalinien konnten die Zuhörer nur eines – mitwippen.

Die Unterhaltung war dabei durchaus tiefsinnig. Versteckt in  kleinen Themen wie einem singenden Käfigvogel fanden sich in Liedern von Ivan Lins deutliche Aufrufe zu latentem politischem Widerstand. Ein Song von Antonio Carlos Jobim über das Elend der Favelas endete mit der Zeile „…zuletzt wird die ganze Stadt singen!“ Durch den Erfolg dieses Abends wurden Pläne laut, aus dem Konzert gleich eine Reihe in der Buchhandlung entstehen zu lassen.

Eifeler Presse Agentur/epa

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vier + sechzehn =