Jugend soll das Stadtbild mitbestimmen

Preisverleihung beim Projekt „Wir sind morgen“ der Bürgerstiftung Bad Münstereifel – Kreissparkasse Euskirchen unterstützt die Stiftung mit 20.000 Euro

Die Preisträger „Wir sind morgen“ beglückwünschte Alexander Büttner (v.l.), Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel. Gewinner wurde das Projekt von Andie Ruster und Tessa Stefan. KSK-Vorstand Udo Becker sorgte für die Finanzierung. Das von Peter Kolvenbach vorgestellte Projekt „Eveschemer Kids Days“ wurde von Bodo Kerstin, 2. Vorsitzender Bürgerstiftung, und Projektleiter Ottfreid Matthäi ebenso wie das von Maximilian Karbig präsentierte Projekt Naturlehrfahrt prämiert. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Preisträger „Wir sind morgen“ beglückwünschte Alexander Büttner (v.l.), Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel. Gewinner wurde das Projekt von Andie Ruster und Tessa Stefan. KSK-Vorstand Udo Becker sorgte für die Finanzierung. Das von Peter Kolvenbach vorgestellte Projekt „Eveschemer Kids Days“ wurde von Bodo Kerstin, 2. Vorsitzender Bürgerstiftung, und Projektleiter Ottfreid Matthäi ebenso wie das von Maximilian Karbig präsentierte Projekt Naturlehrfahrt prämiert. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Bad Münstereifel – Welches Gesicht soll die Stadt Bad Münstereifel künftig haben? In dem von der Bürgerstiftung Bad Münstereifel initiierten Wettbewerb „Wir sind morgen“ waren in diesem Jahr zum zweiten Mal Heranwachsende aufgerufen, Projekte für die Stadtentwicklung zu ersinnen. Als Lohn winkten Preisgelder und zusätzliche Förderungen, um die Projekte auch verwirklichen zu können.

Am vergangenen Montagabend fand die Prämierung der Preisträger im Restaurant des Procom Eifelzentrums statt. Bad Münstereifels Bürgermeister Alexander Büttner ließ vorab die Geschichte der seit drei Jahren bestehenden Bürgerstiftung Revue passieren und betonte, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement für die Kurstadt ist: „Sonst würde das Gemeinwesen gerade außerhalb der Kernstadt nicht funktionieren.“

Die Bürgerstiftung basiert wiederum auf dem Einsatz der Kurstädter: Bürger helfen Bürgern mit Geld oder Zeit. Mit einem Stiftungskapital von 63.500 Euro hat die Stiftung im April 2011 ihren Anfang genommen. Büttner lobte besonders die Unterstützung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) und sagte zu dem anwesenden KSK-Vorstandsvorsitzenden Udo Becker: „Dass die Kreissparkasse in diesem Projekt als starker Partner auftritt, zeigt wiedermal, wie die KSK sich in Bad Münstereifel einbringt.“

20.000 Euro und die Zusage weiterer Unterstützung überbrachte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen, der Bürgerstiftung der Kurstadt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
20.000 Euro und die Zusage weiterer Unterstützung überbrachte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen, der Bürgerstiftung der Kurstadt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Becker war nicht mit leeren Händen gekommen, sondern mit einer Zuwendung von 20.000 Euro. „Die Stiftungen leiden unter dem zur Zeit niedrigen Zinssatz, denn operative Unterstützung erfolgt meist aus den Zinsen des Stiftungskapitals“, erinnerte der Finanzexperte. Deshalb habe er pro Einwohner Münstereifels einen Euro zugesagt. Etwa 18.500 Bürger und Bürgerinnen zähle die Kurstadt, da er aber krumme Zahlen nicht liebe, habe er eine runde Summe daraus gemacht.

Die Sinnhaftigkeit des Projekts sehe man an dem bunt gestalteten Toilettenhäuschen am Ortseingang, das im Rahmen der ersten Projektauflage im vergangenen Jahr realisiert wurde: „Das ist nicht nur ein Hingucker, sondern wird gerade durch das neu eröffneten City-Outlet auch gern und viel genutzt“, bemerkte der Sparkassenchef mit einem Schmunzeln.

Bodo Kerstin, 2. Vorsitzender der Bürgerstiftung, und Projektleiter Ottfried Matthäi lobten die drei Projektvorschläge. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Bodo Kerstin, 2. Vorsitzender der Bürgerstiftung, und Projektleiter Ottfried Matthäi lobten die drei Projektvorschläge. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Ebenfalls als dringendes Bedürfnis bewertet es Bodo Kerstin, Zweiter Vorsitzender der Bürgerstiftung, das Projekt mit Leben zu erfüllen. Durch die Zusage der KSK, auch im kommenden Jahr „Wir sind morgen“ zu fördern, könne dies gewährleistet werden. Die Zuwendung bedeute eine neue Dimension für die Bürgerstiftung.

Ottfried Matthäi, Projektleiter „Wir sind morgen“, betonte die Bedeutsamkeit, die Jugend in Stadtentwicklungsprojekten mitwirken zu lassen.

Vor der Preisverleihung stellten die Verantwortlichen die drei Projektbewerbungen vor. Maximilian Karbig, der beim Förderverein Naturschutzstation Bad Münstereifel, Grube Toni, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert, bewarb einen Natur-Lehrpfad an der Naturstation „Teichmann-Haus“. In dem umgebenden Naturschutzgebiet könne man neben Rehen, Füchsen und Feldhasen auch einen Dachs antreffen. Um die ökologische Bedeutung der Flora und Fauna sowohl Ortsansässigen als auch Touristen näher zu bringen, sollen Info-Tafeln sowie eine Sitzgruppe installiert werden.

Mehr Kinder und Jugendliche in die Vereinsarbeit einbinden und aufzeigen, dass eine Mitgliedschaft mehr ist, als regelmäßig zum Tanztraining zu erscheinen, das möchte der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Iversheim. Mit den „Eveschemer Kids Days“ soll nicht nur der vereinseigene Dorfsaal ausgebaut werden, sondern auch etwa für wetterfeste Jacken der Tanzgruppen gesorgt werden.

Bürgermeister Alexander Büttner betonte die hohe Bedeutsamkeit des bürgerschaftlichen Engagements. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Bürgermeister Alexander Büttner betonte die hohe Bedeutsamkeit des bürgerschaftlichen Engagements. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Aus dem städtischen St. Michael Gymnasium kam der Projektvorschlag, die Zukunft der Städtepartnerschaften zu fördern. Oberstufenschüler Andie Ruster betonte die Bedeutung der Verbindungen Münstereifels zu den Partnerstädten Ashford, Kent und Fougères. Entstanden aus dem Wunsch nach Völkerverständigung nach dem Zweiten Weltkrieg, sei die Städtepartnerschaft gerade im Jugendbereich mittlerweile auch ein Bildungs- und Wirtschaftsfaktor. „Wer sein Abitur mit dem Leistungskursus Französisch abschließt, kann beispielsweise an einer französischen Universität ohne Aufnahmeprüfung anfangen“, so Ruster.

Mit diesem Projekt gewann das Gymnasium dann auch den ersten Platz. Da aber noch konkrete Umsetzungs- und Finanzierungpläne fehlten, hatte der Vorstand eine salomonische Lösung gefunden, wie Bodo Kerstin berichtet: „500 Euro gibt es für die Idee, bei konkreter Umsetzung folgen die weiteren 500 Euro des Preisgeldes.“ Das Projekt könne darüber hinaus mit bis zu 5000 Euro gefördert werden.

Die beiden weiteren Projektvorschläge teilten sich nach einstimmigem Jurybeschluss den zweiten Preis und wurden so mit je 250 Euro belohnt. Bodo Kerstin: „Wir würden uns natürlich über weitere Spenden aus der Bürgerschaft freuen, damit auch diese Projekte sicher umgesetzt werden können.“

Weitere Informationen unter www.buergerstiftung-bad-muenstereifel.de

 Eifeler Presse Agentur/epa

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