Aus einem Liter Wasser wurden schlagartig 1700 Liter Wasserdampf

Von Reiner Züll Gemeindewehr präsentierte sich auf der Herbstschau und zeigte, wie gefährlich brennendes Fett sein kann

Wehe wenn das zuhause in der Küche passiert. Die Kaller Feuerwehr demonstrierte bei der Gewerbeschau, was passiert, wenn man versucht, in de Küche brennendes Fett mit Wasser zu löschen. Bild: Reiner Züll
Wehe wenn das zuhause in der Küche passiert. Die Kaller Feuerwehr demonstrierte bei der Gewerbeschau, was passiert, wenn man versucht, in de Küche brennendes Fett mit Wasser zu löschen. Bild: Reiner Züll

Kall – Die Gemeindefeuerwehr Kall war bei der Gewerbeschau nicht nur präsent um für die Sicherheit der Zigtausend Besucher zu sorgen, die Ehrenamtler nutzten auch die Gelegenheit, ihre Arbeit einmal der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Zusammen mit dem DRK-Ortsverein Kall demonstrierte die Löschgruppe Wahlen zum Beispiel die Rettung eines schwerverletzten Unfallopfers aus einem Fahrzeugwrack. Dazu mussten die Feuerwehrleute schweres Gerät einsetzen, während die DRK-Rettungsassistenten den eingeklemmten „Verletzten“ im Fahrzeug versorgten.

Die Löschgruppe Sistig simulierte eine Tiefenrettung mit Hilfe eines Dreibeines. Nach einem tödlichen Unfall vor einigen Monaten in einem mehrere Meter tiefen Silo auf einem Grundstück auf dem Wackerberg und der schwierigen Bergung des Toten werden Rettungen aus Tiefen bei der Gemeindefeuerwehr Kall verstärkt geübt.

Wie man es nicht machen sollte, demonstrierte der Löschzug Kall mit einer besonders feurigen Demonstration: Sie erhitzte in einem eigens dafür bestimmten Behälter Frittenfett bis zum Flammpunkt, so dass das Fett im Topf zu brennen begann. Eine Situation, die oft Ursache für Wohnungsbrände sind. Mit ihrer Demonstration wollte die Wehr dem Publikum vor Augen führen, dass man die Gefahr solcher Fettbrände nicht unterschätzten soll und man sie auf keinen Fall mit Wasser löschen darf.

Die Kaller Feuerwehr demonstrierte eindrucksvoll, wie man es besser nicht macht. Bild: Reiner Züll
Die Kaller Feuerwehr demonstrierte eindrucksvoll, wie man es besser nicht macht. Bild: Reiner Züll

Nachdem eine offene Flamme aus dem Fett-Topf loderte, kippte ein Wehrmann mit Hilfe einer langen Schnur ein kleines Gefäß mit Wasser in den brennenden Topf. Damit löste er eine Explosion mit einer gewaltigen Stichflamme aus. Unvorstellbar, wenn diese Explosion in einer Küche stattgefunden hätte.

Dennoch kommen diese Brände und die fatalen Folgen immer wieder vor. Denn kommt das kältere Wasser mit dem brennenden Fett zusammen, verdampft das Wasser explosionsartig. Aus einem Liter Wasser werden schlagartig 1700 Liter Wasserdampf, der zusammen mit dem brennenden Fett aus dem Topf geschleudert und zum Inferno wird.

Die Feuerwehr zeigte den Zuschauern am Sonntag natürlich auch, wie man solche Brände löscht, indem man ihnen den Sauerstoff entzieht. Und das, so Gemeindebrandinspektor Bernd Züll, ist relativ einfach, in dem man einen Deckel auf den Topf legt die Fritteuse schließt und mit einer Löschdecke abdeckt. Nach dem Abschalten der Wärmequelle ist es wichtig, dem Fett genug Zeit zum Abkühlen zu lassen. Entferne man die Abdeckung zu früh, bestehe die Gefahr, dass sich das Fett noch einmal selbst entzündet

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