SPD-Kreistagsfraktion beantragt Sondersitzung für Bahnprobleme

Bemängelt werden „unhaltbare Zustände für Pendler aus dem Kreis Euskirchen“ – Gemeinsam mit Vertretern von Deutscher Bahn (DB), Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) sollen konkrete Lösungen erarbeitet werden

Unter anderem ärgern sich die Pendler über Verspätungen bei den neuen Lint-Zügen. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Unter anderem ärgern sich die Pendler über Verspätungen bei den neuen Lint-Zügen. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen – „Die Einführung des neuen Lint-Zuges im Dezember 2014 auf der Eifel- und der Voreifelstrecke hat von Beginn an massive Probleme wie Verspätungen, Zugausfälle und Platzmangel verursacht, die insbesondere Pendler aus dem Kreis Euskirchen betreffen“, behauptet die SPD-Kreistagsfraktion in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Ankündigung der Bahn, diese bis zum neuen Jahr 2015 beheben zu wollen, habe bisher nicht gefruchtet.

Deshalb habe die SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen nun eine Sondersitzung des Fachausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr zu diesem Thema beantragt. Dort will man gemeinsam mit Vertretern von Deutscher Bahn (DB), Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) konkrete Lösungen herbeiführen und auch Vertreter der Initiative „Eifelpendler“ zu Wort kommen lassen.

„Insbesondere für die betroffenen Pendler sind die bestehenden Zustände unhaltbar“, kritisiert Andreas Schulte, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Euskirchen. „Es wurde versprochen, dass durch neue Bahnen Probleme gelöst werden, stattdessen sind neue geschaffen worden. Durch die Verlautbarungen im Vorfeld wurden Erwartungen und Hoffnungen auf mehr Kapazitäten, mehr Fahrten und mehr Komfort geweckt. Stattdessen dauert die Fahrt nun länger und es stehen weniger Plätze zur Verfügung.“

Derweil bestünden zahlreiche Gründe für die Zugverspätungen, erklärt Hans Schmitz, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion: „Zum einen dauert es bei den Lint-Zügen länger bis die Türen öffnen, was auf geänderte Normen des Eisenbahnbundesamtes zurückzuführen ist. Die geringere Anzahl an Türen, und damit längere Ein- und Ausstiegszeiten, ist einer erhöhten Sitzplatzkapazität geschuldet und war so vom NVR gewollt. All diese Umstände dürfen allerdings nicht dazu führen, dass die Probleme mehr statt weniger werden“, so Schmitz.

Scharf kritisiert auch Schulte in der Pressemitteilung den Umgang der Betreiber mit den bestehenden Problemen und Beschwerden der Bürger: „Es ist kaum nachvollziehbar, warum ein Konzern mit der Erfahrung im Nahverkehr, wie die DB, bei einem solchen Projekt derartige Probleme hat. Neue Vorschriften hin oder her, hier haben keine Anfänger, sondern ein erfahrener Bahn-Konzern und ein erfahrener Bahn-Hersteller gehandelt. Da dürfte man mehr Kompetenz und Sorgfalt erwarten. Stattdessen leiden die Pendler.“

Als Hauptgrund für die Probleme auf der Voreifelstrecke sieht Schmitz jedoch die vier neuen Haltepunkte auf dem Gebiet der Stadt Bonn und der Gemeinde Alfter: „Die aus den technischen Notwendigkeiten und der Ausstattung resultierenden längeren Standzeiten hätten durch den besseren Anzug der neuen Triebwagen womöglich kompensiert werden können.“ Mit den neuen Haltepunkten, die von der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gefordert und beim NVR durchgesetzt wurden, sei dies jedenfalls auf der Strecke der Voreifelbahn (Bonn-Bad Münstereifel) aber wohl kaum möglich, so Schmitz. „Vor diesem Hintergrund waren ja die Fahrplananpassungen notwendig geworden, mit der Konsequenz, dass die in Euskirchen auf die Eifelstrecke Umsteigenden mit längeren Fahrzeiten konfrontiert sind.“

Im Ergebnis zeige sich, dass die von den Städten durchgesetzten zusätzlichen Haltepunkte zu Lasten der Eifeler Pendler gingen. „In der Sondersitzung wollen wir die Betreiberseite zu den genannten Problemen und Lösungsvorschläge hören, oder falls notwendig erarbeiten“, bekräftigen Schulte und Schmitz. (epa)

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