Zehnjähriger am Münstereifeler Bahnsteig fast ums Leben gekommen

Geistesgegenwärtig zogen Schüler den Jungen aus dem Gleisbett zurück auf den Bahnsteig

Beim Gedränge an der Bahnsteigkante in Bad Münstereifel wäre es fast zu einem schweren Unfall gekommen. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/epa
Beim Gedränge an der Bahnsteigkante in Bad Münstereifel wäre es fast zu einem schweren Unfall gekommen. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/epa

Bad Münstereifel – Das Gedränge am Bahnsteig in Bad Münstereifel, wo am Montagnachmittag gegen 13.55 Uhr rund 150 bis 200 Schüler auf die Regionalbahn warteten, wäre einem Zehnjährigen fast zum Verhängnis geworden. Als der Zug langsam an den Wartenden vorbeigefahren sei, hätten sich die Schüler in Richtung der Zugtüren gedrängt, um noch einen der begehrten Sitzplätze zu bekommen, teilt die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin mit. Ein zehnjähriger Schüler aus Euskirchen sei durch den Druck der Massen an den Waggon geschoben worden und zwischen den Zug und die Bahnsteigkante gefallen, wo er von einer Achse erfasst worden sei, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei habe er sich Prellungen am Brustkorb und der Hüfte zugezogen.

Geistesgegenwärtig hätten andere Schüler den Jungen sofort wiederaus dem Gleisbett hochgezogen, wodurch Schlimmeres verhütet worden sei. „Er erlitt einen Schock, wurde kreidebleich und konnte aufgrund der Prellung am Brustkorb kaum noch atmen“, so die Polizei. Eine Mitschülerin, die dem Jungen mit aus dem Gleis geholfen habe, habe daraufhin ihre Mutter alarmiert. Diese habe sich des Verletzten angenommen und ihn zur naheliegenden Polizeiwache Bad Münstereifel gebracht. Von dort aus habe man den Notarzt verständigt.

Noch in der Polizeiwache sei der Junge ärztlich erstversorgt und anschließend ins Kreiskrankenhaus nach Mechernich gebracht worden. Nach ersten Aussagen habe der Junge mit dem Gesicht zum Zug gestanden und durch einen plötzlichen Stoß bzw. das Gedränge das Gleichgewicht verloren, woraufhin er ins Gleisbett stürzte, heißt es weiter. Ob der Junge gestoßen wurde oder allein durch das Gedränge verunfallte, dies ist zurzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Nach Angaben der Eltern gehe es dem Jungen trotz noch vorhandener Schmerzen wieder gut. Der Präventionsbeauftragte der Bundespolizeiinspektion Aachen habe noch am Dienstag Verbindung mit der Klassenlehrerin des Schülers aufgenommen und sich bei einem Ortstermin von den Drängeleien auf dem Bahnsteig bei der Einfahrt einer Regionalbahn überzeugt.

Gemeinsam mit der Deutschen Bahn wolle man jetzt dringend Abhilfe schaffen. „Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen Körperverletzung. Zurzeit werden auch die Videoaufzeichnungen im Zug ausgewertet, um hieraus weitere Hinweise auf den Unfallhergang zu erhalten“, so die Bundespolizei abschließend.

Wer zweckdienlichen Hinweise zum Unfallhergang oder zu einem möglichen Täter geben kann, kann dazu die kostenlose Hotline 0 800 6 888 000 nutzen oder sich bei jeder Polizeidienststelle melden. (epa)

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