Wohlfahrtsverbände klagen über immer mehr Bürokratie

Vertreter von Diakonie, AWO und Caritas trafen sich mit dem arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Karl Schiewerling

Sprachen über Probleme in den Wohlfahrtsverbänden: Wolfgang Thurow (v.l.), Rolf Schneider, Franz Josef Funken, Detlef Seif, Karl Schiewerling, Nadine Günther und Malte Duisberg. Bild: Privat
Sprachen über Probleme in den Wohlfahrtsverbänden: Wolfgang Thurow (v.l.), Rolf Schneider, Franz Josef Funken, Detlef Seif, Karl Schiewerling, Nadine Günther und Malte Duisberg. Bild: Privat

Kreis Euskirchen – Im Rahmen ihrer regelmäßigen Treffen suchen die großen Wohlfahrtsverbände im Kreis Euskirchen immer wieder das Gespräch mit Politikern, um sich über die aktuellen sozialpolitischen Themen auszutauschen. Auf Einladung von Malte Duisberg, Geschäftsführer der Stiftung EvA Gemünd und Vertreter des Diakonischen Werkes Aachen, trafen sich die Geschäftsführungen der Arbeiterwohlfahrt, der Caritasverbände Euskirchen und Eifel und der Diakonie Euskirchen kürzlich mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Detlef Seif und Karl Schiewerling. Seif hatte den Kontakt zu Schiewerling hergestellt, dem arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Die Abgeordneten ließen sich die umfassenden Aufgaben und Arbeitsfelder der Verbände schildern, zu denen im Kreis Euskirchen auch das DRK und der Paritätische Wohlfahrtsverband gehören. In Zeiten knapper Kassen wurde besonders über die immer schwierigere und oft nicht ausreichende Finanzierung von Arbeitsbereichen gesprochen. Die gesetzliche Betreuung von hilfebedürftigen Menschen leidet unter diesem Problem genauso wie die Schuldnerberatung. Hier kann häufig auch die Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen nicht mehr aufrecht gehalten werden.

„Erschwert wird die Arbeit durch eine immer weiter ausufernde Bürokratie, so dass auch für kleinere Projekte viele Mitarbeiter oft tageweise nur mit dem Ausfüllen komplizierter Anträge beschäftigt sind“, berichtet Malte Dusiberg. Hierbei handele es sich aus europarechtlicher Sicht nicht selten um sehr komplexe Fragestellungen, die ein tiefgreifendes Hintergrundwissen voraussetzten – ein Arbeits- und Rechercheaufwand, der von den kleinen Organisationen in vielen Fällen kaum zu leisten sei.
Dass die kleinen Organisationen nicht durch das große Raster fallen, dies sei Detlef Seif, der mit den sozialen Einrichtungen in seinem Wahlkreis in Kontakt stehe, ein wichtiges Anliegen. Die oft ehrenamtlichen Leistungen der christlich verorteten Wohlfahrtsverbände seien für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert, betonte Seif, der die Gespräche auf europäischer Kommissionsebene diesbezüglich weiter voranbringen will.

Schiewerling sagte zu, dass er sich mit dem Problem der nicht ausreichenden Förderung der einjährigen Ausbildung zu Pflegehelferberufen beschäftigen werde. Beide Abgeordnete wollen mit der Arbeitsgemeinschaft im Dialog bleiben. (epa)

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