Streuobstpädagogik als neues Angebot des LVR-Freilichtmuseums Kommern
Mechernich-Kommern – Ein neues Angebot unter freiem Himmel bietet das LVR-Freilichtmuseum Kommern mit der „Streuobstpädagogik“. Auf der Streuobstwiese in der Baugruppe „Bergisches Land“ etwa können Schülerinnen und Schüler beispielsweise „Äpfel mit Birnen vergleichen“ und der Frage „Was krabbelt auf der Streuobstwiese?“ nachgehen.
Die Streuobstwiese als die traditionelle Form des Obstanbaus gehörte früher zur bäuerlichen Selbstversorgung. „Heute ist sie neben der Gewinnung von Obst vor allem als besonders artenreicher und ökologisch wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten von großer Bedeutung. Dies schon Kindern zu vermitteln, ist uns wichtig“, sagt Katharina Kesternich, Lehrerin am „außerschulischen Lernort“ Freilichtmuseum und ausgebildete Streuobstpädagogin.
In allen Baugruppen des Freilichtmuseums gibt es Streuobstwiesen. Auf der größten im „Bergischen Land“ finden die neuen museumspädagogischen Projekte zum Thema Streuobstwiese statt. Die Streuobstpädagogik – ein Bereich der Naturpädagogik – befasst sich speziell mit der Streuobstwiese. Die drei neuen Angebote werden von Streuobstpädagoginnen und erfahrenen Projektleiterinnen ausgeführt.
Dabei können die Kinder etwa die Bäume auf der Wiese untersuchen und bestimmen. Im Zweierteam geht es um das „Begreifen“: Mit verbunden Augen werden die Kinder von ihren Partnern über die Wiese geführt. Sie ertasten einen Baumstamm, prägen sich seine Besonderheiten ein und erkennen den Obstbaum anschließend auf der Wiese wieder. Zur Erinnerung stellen die Kinder eine Rindenfrottage an „ihrem Baum“ her.
Um auch eine Streuobstwiese im Klassenzimmer aufbauen können, bastelt jedes Kind aus Wollbommeln und selbst geschnittenen Obstzweigen einen kleinen Obstbaum. Dieser ist „erntereif“ – Kirschen, Birnen und Zwetschgen leuchten je nach Lieblingsobst als bunte Wolltupfer aus dem Grün.
Dass eine Streuobstwiese nur mit vielen Tieren funktioniert, erfährt die andere Gruppe. Schafe und Pferde fressen das Gras auf der Weide. Kleingetier wie Mäuse, Würmer und Spinnen findet hier reichlich Lebensraum. Insekten sind notwendig zur Bestäubung der Blüten, damit sich das Obst entwickeln kann. Und diese Insekten sind wieder Nahrung für andere Tiere. So bildet die Streuobstwiese die Lebensgrundlage für viele Arten. Wie es ist, andere Tiere zu jagen oder selbst gejagt zu werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler beim „Fuchs-und-Maus-Spiel“.
Anschließend können die Kinder Krabbeltiere vorsichtig in einer Dose sammeln und mit der Lupe untersuchen. Mit Bestimmungskarten wird die Tierart bestimmt.
Um Insekten auf der Streuobstwiese oder im heimischen Garten zu unterstützen, bauen die Kinder Nisthilfen aus Stecken und Strauchschnitt, die fest gebündelt oder in eine Dose gesteckt werden.
Mit neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und ihren selbstgebauten Obstbäumchen und Insektennisthilfen verlässt die Gruppe nach drei Stunden die Wiese.
Angaben zu den Projekten:
P13 Äpfel mit Birnen vergleichen!
Bäume auf der Streuobstwiese kennen und unterscheiden lernen
Zielgruppe: ab 1. Schuljahr
Dauer ca. 3 Stunden | max. 25 SchülerInnen | Kosten: € 84,- pro Gruppe
P14 Was krabbelt auf der Streuobstwiese?
Tiere der Streuobstwiese kennenlernen
Zielgruppe: ab 1. Schuljahr
Dauer ca. 3 Stunden | max. 25 SchülerInnen | Kosten: € 84,- pro Gruppe
P15 Vom Baum ins Glas – Obst der Streuobstwiese ernten, verarbeiten und
probieren (September-Oktober)
Zielgruppe: ab 1. Schuljahr
Dauer ca. 3 Stunden | max. 25 SchülerInnen | Kosten: € 84,- pro Gruppe
Buchung der Projekte:
Kulturinfo Rheinland/kir | T 02234 9921-555 |info@kulturinfo-rheinland.de
Weitere Projekte der Museumspädagogik und des WaldPädagogikZentrums Eifel WPZ: www.kommern.lvr.de
Kontakt:
Katharina Kesternich
Museumspädagogik / Streuobstpädagogin
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde
Eickser Straße
53894 Mechernich-Kommern / Rheinland
Tel. 02443 9980-149