Gebürtiger Kaller erhielt Bundesverdienstkreuz am Bande

Kindheit und Jugend in Keldenich verbracht – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hielt die Laudatio auf Gerhard und Brigitte Huppertz – Soziale Projekte im Süden Vietnams

Aus den Händen von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erhielten Gerhard und Brigitte Huppertz jetzt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bild: R. Sondermann/Staatskanzlei NRW
Aus den Händen von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erhielten Gerhard und Brigitte Huppertz jetzt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bild: R. Sondermann/Staatskanzlei NRW

Kall/Köln – Auch wenn er heute in Köln lebt, so bezeichnet sich Gerhard Huppertz doch immer noch gern als „Eifeler Jung“. Geboren wurde er in Dottel, seine Kindheit verlebte er in Keldenich, und mit 18 verließ er die Eifel, um die „Welt zu erobern“. Das ist ihm in der Tat gelungen. Er war nicht nur vier Jahrzehnte als Sportjournalist tätig, sondern hat auch 142 Länder bereist. Heimweh ist für Gerhard Huppertz offensichtlich ein Fremdwort. „Mit Sesshaftigkeit, Neigung zu Heimweh oder einer starken Verwurzelung mit einem bestimmten Ort kann ich nicht dienen“, sagt er über sich selbst.

Nun bekommt man natürlich allein fürs Reisen noch kein Bundesverdienstkreuz. Es war und ist vielmehr das soziale Engagement, das er und seine Frau Brigitte auf ihren Reisen an den Tag legten, für das den beiden jetzt von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft persönlich das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen wurde.

Das Elend, das das Ehepaar Huppertz auf seinen Reisen oft sah, wollte man nicht einfach so hinnehmen. Und so gründete man 2002 den Verein „Perspektive fürs Leben“ (PfL).  Der Verein hat das Ziel, Kindern und Jugendlichen, denen dies bislang verwehrt wurde, einen Schulbesuch und eine Ausbildung zu ermöglichen. Von Anfang an waren es dabei Projekte im Süden Vietnams, für die sich Brigitte und Gerhard Huppertz engagierten.

„Die dafür notwendigen finanziellen Mittel akquiriert das Ehepaar gemeinsam mit seinem Freundeskreis in Köln. 2008 konnte nach einjähriger Bauzeit im Mekong Delta eine Mittelschule für 460 Kinder eingeweiht werden, nachdem zahlreiche Schulen 2006 durch einen Taifun zerstört worden waren“, berichtete Hannelore Kraft in ihrer Laudatio. Der Unterhalt und die Pflege der Schule würden bis heute von PfL gesichert. Eines der von PfL betreuten „Patenkinder“ unterrichte heute selbst an dieser Schule als ausgebildete Lehrerin und kümmere sich zusammen mit dem Verein um den Kontakt zu notleidenden Kindern.

„Die Eheleute Huppertz betreuen in Vietnam zahlreiche weitere Projekte u.a. Waisenhäuser, die mit Betten, Decken, Lebensmitteln und Schulmaterialien versorgt werden“, so die Ministerpräsidentin weiter. Seit einigen Jahren gebe es überdies das Projekt „Straßenkinder“ in Saigon. 40 Straßenkinder zwischen sieben und 16 Jahren würden mit Essen versorgt und erhielten qualifizierten Unterricht.

Die Eheleute Huppertz reisten darüber hinaus mindestens einmal im Jahr nach Vietnam, um die bestehenden Projekte zu besuchen und sich um neue zu bemühen. Und dabei trage das Ehepaar sämtliche Kosten dieser Reisen selbst. Und weil beide, wie sie mit ihren Projekten bewiesen, über den Tag hinaus denken würden, kümmerten sie sich bereits jetzt darum, die nachfolgende Generation an die Arbeit im Vorstand des Vereins heranzuführen.

„Liebe Brigitte Huppertz, lieber Gerhard Huppertz, Ihr Engagement beeindruckt mich sehr. Ich hoffe, Sie beide werden es noch lange fortsetzen. Nehmen Sie das Verdienstkreuz am Bande als Zeichen unserer aller Anerkennung für Ihren beispielhaften humanitären Einsatz, der so vielen Kindern im wahrsten Sinne des Wortes eine »Perspektive fürs Leben» gegeben hat“, so Ministerpräsidentin Kraft abschließend.

Eifeler Presse Agentur/epa

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