Rundum inklusives Familienfest

„Tag der Begegnung“ am DRK-Zentrum Euskirchen bringt generationsübergreifend Menschen mit und ohne Behinderung und aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen

Die Jüngsten der Tanzgruppe „Dostluk-Baris“ zeigten unten anderem Volkstänze aus Anatolien. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Jüngsten der Tanzgruppe „Dostluk-Baris“ zeigten unten anderem Volkstänze aus Anatolien. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Tag der Begegnung“, so nennt sich das große Familienfest, das am vergangenen Sonntag zum nunmehr neunten Mal am DRK-Zentrum Euskirchen hinter dem Kreishaus stattfand. Dabei wird der große Parkplatz zur Spiel-, Spaß- und Sportmeile sowie die große DRK-Fahrzeughalle zur Showbühne für die zahlreichen Aktionen, die Kreissportbund, DRK-Kreisverband Euskirchen und Lebenshilfe im Kreis Euskirchen zusammen auf die Beine stellen.

Während manche in der Hüpfburg tobten, versuchten andere sich in der Bewegungsbaustelle. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Während manche in der Hüpfburg tobten, versuchten andere sich in der Bewegungsbaustelle. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Als inklusives Fest für Menschen mit und ohne Behinderungen sowie multikulturell gestaltet konnten die Besucher etwa die Vorführungen traditioneller Volkstänze aus Anatolien und Kasachstan genießen, bei denen die Tänzer und Tänzerinnen in farbenfrohen Gewändern auftraten. Dargeboten wurden sie von drei Gruppen verschiedener Altersstufen von „Dostluk-Baris“, den Tanzgruppen der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Euskirchen.

Die Band der Hans-Verbeek-Förderschule sorgte für rockige Einlagen, während die Hauptkommissare Rüdiger Köbrich und Rudolf Graß Jugendlichen einen Eindruck von Fahren unter Alkoholeinfluss vermittelten – völlig frei von Alkohol und Kraftfahrzeugen. Dazu bekommen Interessierte eine sogenannte „Rauschbrille“ aufgesetzt, die durch eine optische Verzerrung für eine rauschähnliche Wahrnehmung sorgt. Allein schon das einfache Fangen eines Tennisballes wird da schnell zu Herausforderung, der Slalom-Parcours mit dem Kettcar hätte einige Verletzte gefordert, hätte der nicht um Pylonen, sondern um Personen herum geführt.

Einen wahren Drahtseilakt gab es in der Zirkusmanege zu vollbringen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Einen wahren Drahtseilakt gab es in der Zirkusmanege zu vollbringen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Auf der Hüpfburg der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), die den „Tag der Begegnung seit Jahren finanziell unterstützt und auch diesmal 1500 Euro zuschoss, konnten sich die „Pänz“ austoben, während bei den Aktionen des Kreissportbundes viel Geschicklichkeit gefordert war. So galt es, in der „Zirkusmanege“ eine gespanntes Drahtseil zu überwinden oder Teller zu jonglieren, bei „Karlo Klötzchen“ durften sich Besucher im Bau von Riesen-Bauklotztürmen versuchen, während die Heranwachsenden bei „Berta Baustelle“ selbst einen Bewegungsparcours erstellen konnten.

Unter den wachsamen Augen von Hauptkommissar Rudolf Graß konnten sich Jugendliche im Fahren unter per Rauschbrille simuliertem Alkoholeinfluss versuchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Unter den wachsamen Augen von Hauptkommissar Rudolf Graß konnten sich Jugendliche im Fahren unter per Rauschbrille simuliertem Alkoholeinfluss versuchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Emotional hoch her ging es beim Fußballturnier im eigens aufgebauten Soccer-Court. Teams der Lebenshilfe Kall, der Nordeifelwerkstätten, Lebenshilfe HPZ, Lebenshilfe Weilerswist, Caritas Schleiden, Hephata Wohnen, der Nikolaus Schule Kall und der Karl-von-Lutzenberger Realschule Zülpich spielten die Weltmeisterschaft um einen Pokal nach. Markus Strauch, Geschäftsführer des Kreissportbundes: „Eigentlich gibt es aber nur Sieger, denn neben dem Spaß bekommt jeder eine Medaille und eine süße Überraschung.“ Das Team der Zülpicher Realschule reist immer ohne Kinder mit Behinderung an, bekommt dann aber junge Menschen mit Handicap zu ihrer Mannschaft dazu. Berührungsängste gibt es da keine, so Strauch, im Gegenteil: „Die haben viel Spaß miteinander beim Fußballspielen, das ist gelebte Inklusion.“

Dosenwerfen, alkoholfreie Cocktails, Vorführungen der Rettungshundestaffel, Kistenklettern und weitere Aktionen sorgten für Kurzweil auf dem Fest, das in vielen Bereichen inklusiv ist – Menschen mit und ohne Behinderung, Alte und Junge, alteingesessene Eifeler und Kreisbürger mit Migrationshintergrund feierten entspannt miteinander bis in den Nachmittag hinein.

Eifeler Presse Agentur/epa

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