Flüchtlingskinder zum ersten Mal auf Schlittschuhen

Integrationsprojekt: Mitarbeiter von Caritas Euskirchen und Lehrer der Georgschule besuchten mit 44 Jugendlichen das Phantasialand

Für manche Flüchtlingskinder führte die Fahrt ins Phantasialand zur ersten Begegnung mit Schnee. Foto: Caritas Euskirchen
Für manche Flüchtlingskinder führte die Fahrt ins Phantasialand zur ersten Begegnung mit Schnee. Foto: Caritas Euskirchen

Euskirchen/Brühl – Gemeinsames Erleben kann Verständnis und Nähe bringen – deshalb hat der Caritasverband Euskirchen zusammen mit der Georgschule Euskirchen eine gemeinsame Fahrt in den Freizeitpark Phantasialand angeboten. Mit dabei waren neben 30 Schülern der Georgschule 14 Besucher der „Jugendvilla“, einem Jugendzentrum der Stadt Euskirchen in Trägerschaft der Caritas.

Carsten Düppengießer, Pressesprecher Caritasverband Euskirchen: „Einmal etwas Besonderes erleben und aus dem Alltag heraus kommen – für viele von uns ist das ganz normal. Für Kinder und Jugendliche aus geflüchteten Familien ist dies aber aus vielerlei Gründen schwierig, die Fahrt hat das ermöglicht.“ Die Fahrt wurde durch den Wohlfahrtsverband finanziell unterstützt, sodass die jugendlichen Teilnehmer nur noch einen geringen Eigenanteil von jeweils fünf Euro tragen mussten.

Die Schülerinnen und Schülern Georgschule stammten aus der sogenannten Internationalen Klasse der Gemeinschaftshauptschule. Dort werden Schülerinnen und Schüler in kleinen Schritten in den regulären Unterricht integriert. Die Jugendlichen sind Teil der regulären Klassen, nehmen dort allerding zu Beginn nur an Fächern teil, die nur geringe Sprachkenntnisse erfordern. Während der Stunden in der internationalen Klasse erhalten sie dann individuellen Deutschunterricht.

Die 30 Jugendlichen der Integrationsklasse und 14 Besucher der Jugendvilla wurden auf der Fahrt von Fachkräften der Caritas und Lehrkräften begleitet, durften aber auch in kleinen selbstgewählten Gruppen von mindestens drei Personen den Themenpark auf eigene Faust erkunden. Dort konnten die Kinder, die aus vielen verschiedenen Ländern wie Syrien, Albanien, dem Kosovo, Indien, Tibet oder Rumänien stammen, auch erste Eindrücke vom mitteleuropäischen Winter gewinnen. Denn mit Kunstschnee und Schlittschuhbahn hat das Team des Freizeitparks einen passenden Eindruck der kalten Jahreszeit geschaffen.

Caritas Sozialarbeiterin Kerstin Weiland: „„Einige der Flüchtlingskinder sind noch nie Schlittschuh gelaufen. Im Phantasialand konnten die Kinder, trotz noch milder Temperaturen, ein wahres Winterwunderland erleben.“ Ziel sei auch gewesen, Kontakte zwischen Einheimischen und Geflüchteten zu ermöglichen und den Flüchtlingen die „Jugendvilla“ und ihre Angebote näher zu bringen. Zudem sei es gerade für diese Jugendlichen, die häufig noch in Sammelunterkünften lebten, wichtig, einmal aus ihrem Alltag heraus zu kommen.

„Viele unserer Besucherinnen und Besucher haben selbst einen Migrationshintergrund, können sich mit den jungen Geflüchteten in deren Muttersprache unterhalten, kennen die kulturellen Hintergründe“, berichtete Weiland. Dadurch könne die Integration der jugendlichen Geflüchteten in Euskirchen erleichtert werden.

(epa)

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