KoBIZ-Förderverein „VieLe“ bedankte sich bei Sponsoren

Schüler der Nikolausschule Kall und der Gesamtschule Euskirchen liefen für die Flüchtlingshilfe – Bürgerstiftung unterstützte Förderverein mit 10.000 Euro – KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker: „Für die Arbeit, die Sie hier leisten, kann man nicht genug Geld bekommen.“

Ein verlässliches Team, wenn es um die Flüchtlingshilfe geht: Die Mitarbeiter des KoBIZ, die Ehrenamtler von „VieLe“ und die Sponsoren aus der Region. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Ein verlässliches Team, wenn es um die Flüchtlingshilfe geht: Die Mitarbeiter des KoBIZ, die Ehrenamtler von „VieLe“ und die Sponsoren aus der Region. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, was wir ohne das KoBIZ machen würden“, sagte der Allgemeine Vertreter des Landrats, Manfred Poth, am Mittwochmittag in der Namslauer Stube des Kreishauses Euskirchen. Poth gab zu, dass man bei der Gründung des Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Euskirchen (KoBIZ) zunächst gar nicht gewusst habe, was man mit 5,5 vom Land finanzierten Stellen eigentlich anfangen sollte. Doch dann kam die Flüchtlingskrise und diese Frage stellte sich nicht mehr. Im Gegenteil: „Heute könnten wir auch die doppelte Anzahl von Stellen sehr gut gebrauchen“, so Poth.

Bereits im zweiten Jahr seines Bestehens hat das KoBIZ daher den Förderverein „Vielfalt leben im Kreis Euskirchen“ (VieLe) aus der Taufe gehoben.  Der Verein unter dem Vorsitz des stellvertretenden Landrats Markus Ramers aus Blankenheim leistet ideelle und finanzielle Unterstützung bei den Bildungs- und Integrationsprojekten des KoBIZ, sofern dafür öffentliche Mittel nicht zur Verfügung stehen.

KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker freute sich über das sparkassenrote T-Shirt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker freute sich über das sparkassenrote T-Shirt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Wie vielfältig und konkret die Aufgaben des Vereins sind, das stellte Markus Ramers jetzt der Presse vor. Beim „Integraffiti“ beispielsweise, einem Kooperationsprojekt zwischen Kaplan-Kellermann und Hans-Verbeek-Schule, stiftete der Verein Materialien, damit die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Telefonkästen zum Thema „Integration“ besprayen konnten. Beim Projekt „Interkultureller Garten Zülpich“, bei dem der Garten Begegnungsraum für Einheimische und für Menschen mit Migrationshintergrund wird und vielfältige Möglichkeiten wie z.B. Spracherwerb, Integration, Teilhabe und natürlich geselliges Beisammensein bietet, übernimmt „VieLe“ die Fahrtkosten für einen Teilnehmer.

„Beim Euskirchener Friedenstag waren wir an der Organisation beteiligt und bei einem Integrations-Turnier in Marmagen haben wir T-Shirts mit unserem Logo an die Teilnehmer überreicht“, so Ramers. Neuer Coup des Fördervereins sind mehrere Spielkisten, die randvoll mit Puppen, Autos, Bällen, Spielen und eben allem, was Kindern Spaß macht, gefüllt sind und die bei der Betreuung von Flüchtlingskindern zum Einsatz kommen. Einige dieser Kinder haben noch keinen Platz im Kindergarten oder der Grundschule, bekommen aber schon ehrenamtlich Förderunterricht. Auch dabei kommen die Spielkisten zum Einsatz. Vereinsmitglieder fahren sie immer dorthin, wo sie gerade gebraucht werden.

Noch einmal 2700 Euro überreichte KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker (rechts) an Markus Ramers, dem Vorsitzenden des Vereins „VieLe“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Noch einmal 2700 Euro überreichte KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker (rechts) an Markus Ramers, dem Vorsitzenden des Vereins „VieLe“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Damit der Verein diese Unterstützungen aber leisten kann, braucht er selbst Unterstützung. Die fand er zunächst bei den Schülerinnen und Schülern der Nikolausschule in Kall sowie bei denen der Gesamtschule Euskirchen. In beiden Schulen veranstalteten die jungen Leute Sponsorenläufe und spendeten das mühsam erlaufene Geld anschließend der Flüchtlingshilfe. Weiterhin leistete der Lionsclub Euskirchen-Veybach einen Beitrag, indem er das Eintrittsgeld eines Beatles-Forever-Konzerts spendete. Auch über viele Einzelspenden freut sich der Verein.

Die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen spendete gleich 10.000 Euro für den Förderverein, nicht zuletzt, weil Völkerverständigung mit zu den festgeschriebenen Stiftungszwecken der Bürgerstiftung gehört. KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker, der es sich trotz randvollem Terminkalender nicht hatte nehmen lassen, ins Kreishaus zu kommen, sagte an die Adresse der Ehrenamtler: „Für die Arbeit, die Sie hier leisten, kann man nicht genug Geld bekommen.“ Becker war besonders beeindruckt davon, dass die Nikolausschule und die Gesamtschule Euskirchen das Geld des Sponsorenlaufs für die Flüchtlingshilfe gespendet hatten, und das, obwohl beide Schulen dieses Geld auch sehr gut selbst hätten gebrauchen können. „Ich kann Ihnen versprechen, dass die Förderanträge dieser Schulen, die sich so stark engagieren, von uns beim nächsten Mal besonders wohlwollend betrachtet werden“, so Becker. Doch damit nicht genug, hatte er aus dem PS-Zweckertrag noch einen weiteren Scheck in Höhe von 2700 Euro mitgebracht, den er an den Vorsitzenden des Förderereins überreichte.

Markus Ramers und sein Team sowie die KoBIZ-Mitarbeiter schenkten den Sponsoren, darunter auch Rita Witt als Vorsitzende beider KSK-Stiftungen, sowie Andrea Luxenburger-Schlösser, Leiterin der Nikolausschule Kall, Thomas Müller, Leiter der Gesamtschule Euskirchen, und Hubertus Frieling, Lions-Club Euskirchen-Veybach, zum Dank eines der bunten Vereins-T-Shirts.

Sodann wies Ramers noch auf ein weiteres Projekt hin: Eine Video-Reihe, die ebenfalls mit Unterstützung der Bürgerstiftung möglich wurde, will das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft im Kreis Euskirchen dokumentieren. Im ersten Filmbeitrag wird die Arbeit von Sabine Henze bei der Mechernicher Tafel vorgestellt. Die Mechernicherin setzt sich dafür ein, dass Vorurteile gegenüber Flüchtlingen abgebaut werden, Mechernicher Bürger sich auf die Neubürger zubewegen und ihre Ängste verlieren. Mit beispielhaftem Engagement lernt Sabine Henze derzeit sogar Arabisch. „Sie sind das Gesicht der Vielfalt und zeigen, wie gut man Integration leisten kann“, lobte Udo Becker den Einsatz der Ehrenamtlerin.

Eifeler Presse Agentur/epa

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