RVK stellt Thürne-Verein Elektrofahrzeug zur Verfügung

Resonanz auf LEADER-Projekt „Eifel mobil“, bei der die ene-Unternehmensgruppe 2014 ihr Elektroauto zur Verfügung gestellt hatte, war riesengroß – Mit dem „Dorfhüpfer“ sollen vor allem die Senioren mobil bleiben

Das „thürneMobil“ hat sich in kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Unser Foto zeigt links drei der ehrenamtlichen Fahrer sowie von rechts Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Landrat Günter Rosenke, RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach und den Thürne-Vorsitzenden Rainer Hilberath. Bild: Wolfgang Andres/Kreis Euskirchen
Das „thürneMobil“ hat sich in kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Das Bild zeigt links drei der ehrenamtlichen Fahrer sowie von rechts Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Landrat Günter Rosenke, RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach und den Thürne-Vorsitzenden Rainer Hilberath. Bild: Wolfgang Andres/Kreis Euskirchen

Bad Münstereifel – Das „thürneMobil“ kurvt weiter durch das Bad Münstereifeler Höhengebiet: Dank einer Spende der Regionalverkehr Köln (RVK) steht dem Bürgerverein „Dörfergemeinschaft am Thürne“ weiterhin ein Elektrofahrzeug – ein Fiat Punto – zur Verfügung, um älteren Menschen ein Stück Mobilität zu sichern. „Ich bin sehr froh, dass dieses Erfolgsmodell fortgesetzt werden kann“, freute sich Landrat Günter Rosenke, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der RVK ist. Er dankte ebenso wie Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian den vielen ehrenamtlichen Helfern, die dieses Projekt umsetzen und damit viel zur Steigerung der Lebensqualität in den Dörfern beitragen.

Die Eifeldörfer Houverath, Lanzerath, Eichen, Limbach, Maulbach, Scheuren und Wald sind eingebettet in die reizvolle Mittelgebirgslandschaft rund um den 499 Meter hohen, markanten Vulkanberg Hochthürmen. Die Region bietet als Lebensraum und Naherholungsbiet für Jung und Alt viele Annehmlichkeiten, allerdings ist man in Sachen Mobilität auf ein Auto angewiesen. Die (medizinischen) Versorgungseinrichtungen Bad Münstereifel, Rheinbach und Bad Neuenahr/ Ahrweiler sind ca. 10 bis 30 Kilometer entfernt. Für Menschen ohne Führerschein sind diese schwer erreichbar, zumal der ÖPNV nur nach Bad Münstereifel und eingeschränkt nach Rheinbach ausgebaut ist. Vor allem für ältere Menschen stellt dies ein ernsthaftes Problem dar.

Im Zuge einer Dorfwerkstatt ist vor einigen Jahren die Idee eines „Dorfhüpfers“ als ehrenamtlicher Fahrdienst für ältere Menschen entstanden. Rainer Hilberath, der Vorsitzende des Thürne-Vereins: „Das Thema Mobilität auf dem Lande war und ist das zentrale Thema für die Menschen hier.“ Im Rahmen des LEADER – Projektes „Eifel mobil“ bot sich dann die Möglichkeit der Umsetzung. In einer einjährigen Testphase wurde das „thürneMobil“ bestehend aus „thürneDorfauto“ und „thürne- Dorfhüpfer“ (Dorfauto mit ehrenamtlichem Fahrer) zum Erfolgsmodell..

Der örtliche Bürgerverein „Dörfergemeinschaft am Thürne e.V.“ bekam von den Projektpartnern für diesen Zeitraum kostenfrei ein Elektroauto zur Verfügung gestellt und wurde von der LEADER-Geschäftsstelle sowie dem Kreis Euskirchen als Projektpartner beratend unterstützt. Das E-Mobil stellte die ene-Unternehmensgruppe, der regionale Energiedienstleister aus Kall, zur Verfügung. Den Fahrdienst organisierten die Bürger mit ca. zwölf ehrenamtlichen Fahrern auf Anfragen. Auf der Internetseite www.thuerne.de liefen alle Informationen zusammen und die Fahrten sowie Buchungstermine waren für alle einsehbar.

Die Resonanz war sehr positiv. Eine Auswertung mit Befragung aller Fahrgäste hat ergeben, dass der „Dorfhüpfer“ zu einer echten Marke geworden ist und vor allem für ältere Bürger eine enorme Steigerung ihrer Mobilität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet. „Durch den Dorfhüpfer haben die Älteren an Selbstständigkeit gewonnen und sind unabhängiger geworden. Für den sozialen Zusammenhalt und das Verantwortungsbewusstsein hat es viel bewirkt. Außerdem ist es sehr unterhaltsam in einem Auto voller älterer Leute, ich liebe das“, sagte im Nachhinein einer der ehrenamtlichen Fahrer. „Das macht doch die Lebensqualität aus, wenn man dort alt werden kann, wo man immer gelebt hat. Durch den Dorfhüpfer sind die Älteren wieder mobil und ihre Grundversorgung ist gesichert“, bilanziert Simone Handwerk, die beim Kreis Euskirchen u.a. für den ÖPNV zuständig ist.

Nach dem Ende der Testphase im März 2015 haben sich der Thürne-Verein und der Kreis Euskirchen gemeinsam um eine Fortsetzung des Projekts bemüht – mit Erfolg. Die RVK ist Ende 2015 als Partner eingesprungen und stellt dem Verein kostenlos ein Elektroauto in Dauerleihe zur Verfügung. „Wir sehen uns als Verkehrsunternehmen in kommunaler Trägerschaft in besonderem Maße in der Verantwortung, Konzepte und Lösungen zu suchen, um die Mobilität der Menschen dauerhaft und nachhaltig zu sichern und verbessern“, sagt RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach. „In diesem Zusammenhang freut sich die RVK, die Dörfergemeinschaft am Thürne mit einem Elektro-PKW zu unterstützen. Neben dem Erhalt der Mobilität älterer Menschen im ländlichen Raum leistet das ThürneMobil durch den Einsatz eines Elektrofahrzeugs auch einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.“

Dem stimmte Rainer Hilberath uneingeschränkt zu. „Es ist absolut klasse, wie uns die Stadt Bad Münstereifel und der Kreis Euskirchen hier unterstützen“, sagte er an die Adresse von Bürgermeisterin und Landrat. Und er richtete auch gleich wieder den Blick in die Zukunft: „Wenn wir jetzt noch über das alte RWE-Trafohaus grünen Strom aus der Eifel zapfen könnten, dann wären wir wieder einen großen Schritt weiter!“ (eB/epa)

www.thuerne.de

Info:

Wer das thürneMobil nutzen möchte, meldet sich frühzeitig (mindestens 24 Stunden vorher) per E-Mail (mobil@thuerne.de) oder telefonisch (02257 / 95 22 99). Fahrpreise werden nicht erhoben, eine Spende wird aber gerne entgegengenommen. Eingesetzt werden kann der RVK-Flitzer für Fahrten im Rahmen der Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des traditionellen Brauchtums, des Sports, von Bildung und Kultur sowie der Heimatpflege und –kunde. „Es müssen durchaus nicht immer Touren zu Ärzten oder ins Krankenhaus sein“, betont der Vereinsvorsitzende Rainer Hilberath. Für weitere Fragen steht Ulla Corzelius unter dieser Telefonnummer ebenfalls gerne zur Verfügung.

 

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