„Bürger sollen an Windrädern mitverdienen“

Örtliche SPD beantragt, dass die Kaller Ortschaften Golbach, Straßbüsch und Frohnrath Vergütungen für Windenergieanlagen auf gemeindlichen Grundstücken bekommen

Die Ortsvorsteher Emmanuel Kunz (v.l.) und Karl Vermöhlen wollen über finanzielle Anreiße für mehr Akzeptanz für Windenergie sorgen. Foto: SPD Kall
Die Ortsvorsteher Emmanuel Kunz (v.l.) und Karl Vermöhlen wollen über finanzielle Anreiße für mehr Akzeptanz für Windenergie sorgen. Foto: SPD Kall

Kall – Emmanuel Kunz, Ortsvorsteher von Golbach und Straßbüsch: „Die Windräder in der Gemeinde Kall sorgen bei den Anwohnern seit Jahren für viel Ärger und haben die lokale Politik schon mehrfach beschäftigt. Die SPD beantragt nun, die angrenzenden Orte an den Vergütungen für Windräder auf gemeindlichen Grundstücken zu beteiligen.“

Kunz sowie Karl Vermöhlen, Ortsvorsteher von Frohnrath, weisen darauf hin, dass die Orte  besonders von den negativen Auswirkungen der Windräder betroffen seien. Kunz: „Der Windpark „Honderberg“ liegt weniger als 1000 Meter von der Golbacher und Straßbüscher Ortslage entfernt und wäre damit heute gar nicht mehr genehmigungsfähig. Allen Ratsmitgliedern ist bekannt, dass die Anwohner über erhebliche Lärmbelästigungen klagen. Trotzdem muten wir der Bevölkerung die daraus entstehenden Belastungen seit Jahren zu. Eine Lösung ist nicht in Sicht.“

Vermöhlen: „Um wenigstens ein Stück weit mehr Gerechtigkeit zu schaffen, sollen die örtlichen Vereine daher ein Stück vom Kuchen abbekommen und von höheren Zuschüssen profitieren.“ Dabei soll man sich an dem Vorbild umliegender Kommunen orientieren. Vermöhlen: „Schleiden hat vorgemacht, wie es laufen kann.“ Denn dort hatte die KEVER, eine Tochtergesellschaft des Kaller Energiedienstleister ene-Unternehmensgruppe, mit dem Windpark in Patersweiher einen Bürgerwindpark errichtet. Die dortige Bürgerschaft profitiert direkt aus den Einnahmen des Windertrages.

Konkret sieht der Vorschlag der SPD vor, ab dem kommenden Jahr 20 Prozent der Einnahmen aus der Verpachtung der Gemeindeflächen für die Windkraft an die betroffenen Orte weiterzugeben. In Abstimmung mit allen Fraktionen sollen die zuständigen Ortsvorsteher die Gelder dann auf die örtlichen Vereine verteilen. Damit der Gemeindehaushalt nicht zu stark belastet wird, soll es eine Deckelung von 3000 Euro pro Jahr und Ortsvorsteherbezirk geben.

Kunz und Vermöhlen wollen dadurch auch die  Akzeptanz der Windräder in der Bevölkerung steigern. Kunz: „Wir brauchen die Stromerzeugung aus Windkraft für die Energiewende, allerdings dürfen wir nicht vergessen, die Bürger dabei mit ins Boot zu holen.“

(epa)

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