St. Angela schlägt neue Brücken

Akademie Vogelsang ip und Erzbischöfliches Gymnasium Bad Münstereifel werden Bildungspartner

Bei der Feier: Schüler des LK Geschichte Tobias Schmitz (v.l.) und Niklas Funke, Erzbischöflischer Schulrat Thomas Pitsch, Sabine Weber, Bildungsreferentin in Vogelsang IP, Schulleiter Bernhard Helfer, Schüler aus dem LK Geschichte Lorenz Mies und Geschichtslehrer Benedikt Schöller. Foto: Roman Hövel
Bei der Feier: Schüler des LK Geschichte Tobias Schmitz (v.l.) und Niklas Funke, Erzbischöflischer Schulrat Thomas Pitsch, Sabine Weber, Bildungsreferentin in Vogelsang IP, Schulleiter Bernhard Helfer, Schüler aus dem LK Geschichte Lorenz Mies und Geschichtslehrer Benedikt Schöller. Foto: Roman Hövel

Bad Münstereifel – Mit einem Festakt begannen jetzt die Akademie Vogelsang IP und das Erzbischöfliche St. Angela-Gymnasium in Bad Münstereifel offiziell ihre Bildungspartnerschaft. Eingerahmt durch ein musikalisches Programm wurde der Vertrag zwischen Schule und Akademie mit über 150 Anwesenden unterzeichnet.

Bestandteile der Kooperationsvereinbarung sind ein jährlicher Studientag der Jahrgangsstufen neun und der Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase, die Anpassung des Curriculums der Schule sowie eine jährliche Fahrt in das ehemalige Konzentrationslager Theresienstadt, die gemeinsam mit der Akademie vorbereitet und begleitet wird.

Leitbild der Schule ist die heilige Namensgeberin Angela, die sich den Werten Liebe, Zurückhaltung und Milde verschrieben hatte. Entgegengesetztere Werte lassen sich zum Nationalsozialismus nicht finden und vereinen so das Gymnasium mit der Akademie, die Vogelsang IP als Ort der Vielfalt und Begegnung gestalten will. „St. Angela schlägt Brücken“ steht auch auf der Wand der Schulaula.

Eine Schülerin aus der 5b leitete die Feier mit einem Klavierstück ein, ein Schüler aus der elften Jahrgangsstufe entschied sich als letztes Klavierstück ganz bewusst für Robert Schumanns „Erinnerung“. Schulleiter Bernhard Helfer setzte sich mit diesem Begriff auseinander: „Unrecht und menschenverachtende Ideologie dürfen nicht vergessen werden. Vogelsang als originaler Ort bietet hervorragende Möglichkeiten, damit sich unsere Schülerinnen und Schüler erinnern.“ Die Wichtigkeit betonte er angesichts der letzten Wochen und Monate, die er als „Herausforderungen unserer Gesellschaft“ bezeichnete. Sabine Weber, Bildungsreferentin Akademie Vogelsang IP: „Es werden Ängste vor Menschen erzeugt, die Hilfe und Schutz suchen. Es werden Ängste vor Menschen erzeugt, die bereits seit Jahrzehnten Bürger dieses Landes sind. Orte wie Vogelsang geben uns einen wichtigen Auftrag: Die Frage nach der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, nach Teilhabe und Ausgrenzung, ist zugleich Kernfrage danach, wie die Gesellschaft aussieht, in der wir leben wollen.“

Brücken werden insbesondere von der Vergangenheit in die Gegenwart und die Zukunft geschlagen: In Vogelsang IP nähern sich Schülerinnen und Schüler der Täterperspektive und schauen auf die Handlungsspielräume der Männer, die dort ausgebildet wurden und zu Tätern und Mittätern des Holocaust wurden. Ebenso gehen sie der Frage nach, welche Handlungsspielräume wir heute haben und wie wir uns verhalten hätten.

Zum Abschluss äußerten sich drei Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte über die Bedeutsamkeit von außerschulischen Lernorten. Tobias Schmitz: „Zwei Seiten in einem Geschichtsbuch reichen nicht, um diese Geschichte ausreichend darzustellen und zu verhindern, dass sie sich wiederholt.“ Lorenz Mies: „Vogelsang ist ein historischer Ort, wo man Geschichte sehen kann. Dort sehe ich das vor mir, was ich im Geschichtsbuch lesen kann.“ (epa)

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