Musical über Pfarrer Josef Marxen uraufgeführt

Schüler der Apostolischen Schule in Leitung der römisch-katholischen Ordensgemeinschaft Legionäre Christi brachten Leben und Wirken des  2016 selig gesprochen Märtyrers auf die Bühne – Unter den rund 200 Gästen war auch Sabine Preiser-Marian,  Bürgermeisterin Bad Münstereifel

27 Schüler der Apostolischen Schule probten vier Wochen für die Aufführung. Foto: LC
27 Schüler der Apostolischen Schule probten vier Wochen für die Aufführung. Foto: LC

Bad Münstereifel – Ein Musical über Leben und Wirken des  2016 selig gesprochen Märtyrers Pfarrer Josef Marxen brachten 27 Schüler der Apostolischen Schule Bad Münstereifel am vergangenen Samstag auf die Bühne. Marxen hatte seine Jugend in Bad Münstereifel verbracht und ging später als Missionar nach Albanien, wo er den Märtyrertod starb. Unter den Gästen waren auch Sabine Preiser-Marian,  Bürgermeisterin Bad Münstereifel, und Prälat Dr. Helmut Moll aus dem Erzbistum Köln, der das Deutsche Martyrologium verfasst hat.

Die Schüler der Apostolischen Schule in Leitung der römisch-katholischen Ordensgemeinschaft Legionäre Christi hatten das Stück mit Professor Thomas Hunt, der dafür eigens aus den USA angereist war, einstudiert und vertont. Das Musical mit dem Titel „Der gute Hirte“ basiert im Wesentlichen auf dem Buch „Josef Marxen, Missionar in Albanien“ von Cäcilia Giebermann, in dem die Großnichte das Leben ihres seligen Verwandten nachzeichnet. Giebermann hat sich so sehr mit dem Wirken ihres Großonkels beschäftigt, dass sie sogar Albanisch lernte und mehrmals das Land bereiste. Auch sie war mit mehreren anderen Verwandten aus der Familie Marxen in Bad Münstereifel und bedankte sich im Namen aller Angehörigen nach der Aufführung mit den Worten: „Als Familie von Josef Marxen freut es uns sehr, dass die Erinnerung überhaupt wachgehalten und dass sie auf so liebevolle Weise wach gehalten wird, wie wir das heute erleben durften. Im Gespräch mit Pater Valentin und Professor Hunt durfte ich erleben, wie akribisch und leidenschaftlich sie dieses Musical geplant haben.“

Unter den Gästen in der Apostolischen Schule war auch Sabine Preiser-Marian, Bürgermeisterin Bad Münstereifel, die die vielen jungen Talente in dem Gymnasium der Legionäre Christi lobte. Foto: LC
Unter den Gästen in der Apostolischen Schule war auch Sabine Preiser-Marian, Bürgermeisterin Bad Münstereifel, die die vielen jungen Talente in dem Gymnasium der Legionäre Christi lobte. Foto: LC

Cäcilia Giebermann fährt regelmäßig nach Albanien und hat angeboten, interessierte Personen in die Berggemeinde Perlat mitzunehmen, um einen Eindruck zu bekommen, wie gastfreundlich, aber bitterarm die Menschen in Albanien sind. Nicht nur die heute alten Menschen, die Josef Marxen damals noch getauft hat, sondern auch deren Kinder und Enkel leben in großer Armut. Giebermann erzählte eine Anekdote aus der Familie: „Als Josef Marxen einmal nach Deutschland reiste, kam er mit leichtem Gepäck hier an und konnte seine Koffer bei der Rückkehr kaum tragen, soviel Essen hatte er mitgenommen für die Menschen in seiner Gemeinde.“ Sie bat um Spenden zur Unterstützung der Menschen in Perlat und führt so die Arbeit ihres seligen Verwandten heute noch fort.

Das Musical beginnt im Jahr 1922, als die Familie Marxen in Bad Münstereifel lebt, wo der Vater am Gut Vogelsang angestellt ist. Da sich die Eltern eine gute und christliche Ausbildung für ihre Kinder wünschen, schicken sie zwei ihrer Söhne, Josef und seinen Bruder Theodor in ein Internat der Steyler Missionare. Dort werden Josef erste Gedanken an eine mögliche geistliche Berufung gekommen sein. Der 13-jährige Gero, der in dieser ersten Szene den jungen Josef spielt: „Ehrlich gesagt, passt die Rolle perfekt zu meinem Leben als Apostolischer Schüler. Etwa im gleichen Alter war das Thema der Berufung für mich ebenfalls von bedeutender Wichtigkeit.“

Als Pfarrer Marxen in Albanien sein Lebenswerk begann, zählte das Land etwa eine Million Einwohner, darunter 600.000 Muslime, 280.000 Ortodoxe und nur 120.000 Katholiken, viele davon in den kleinen Bergdörfern. Sehr bald wird Pfarrer Marxen von den albanischen Katholiken Dom Zef genannt. Er gewöhnt sich rasch an das sehr einfache und raue Leben in den Bergdörfern, vermittelt zwischen den Völkergruppen, wirkt als Friedenstifter – nicht nur bei Kinderstreitereien. Er versorgt die Menschen auch medizinisch, oft mit Medikamenten, die er von den deutschen Besatzungssoldaten erbettelt.

Als die deutschen Soldaten Albanien abziehen und die Kommunisten die Macht übernehmen, hätte Pfarrer Marxen die Möglichkeit gehabt, vorzeitig zurück nach Deutschland zu gehen, aber er entscheidet sich dagegen. Kommunisten verhaften und verdächtigen ihn, ein Spion der Gestapo gewesen zu sein und Freundschaft mit Kriminellen gepflegt zu haben. Seine Gemeindemitglieder halten zu ihm, und als er im Gefängnis ist, kommen sie zusammen und berichten einander von all den guten Taten, die Dom Zef für sie und ihre Familien getan hat. Selbst als sie von seiner Erschießung hören, bleiben sie im Gebet versammelt.

(epa)

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