Vorverteilung der Jodtabletten in der Region beginnt am 1. September

Im gemeinsamen Verbund starten Stadt und StädteRegion Aachen und die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg die Vorverteilung – Im Online-Antragsverfahren können Bezugsscheine für Kaliumiodidtabletten beantragt werden

Sie haben heute das Onlineverfahren, über das ab 1. September die Bezugsscheine für die Jodtabletten bestellt werden können, vorgestellt (v.l.n.r.): Die Dezernenten Franz-Josef Dahlmanns, Kreis Heinsberg, Dr. Markus Kremer, Stadt Aachen, Gregor Jansen, StädteRegion Aachen, und für den Kreis Düren Peter Kaptain. Bild: StädteRegion Aachen
Sie haben heute das Onlineverfahren, über das ab 1. September die Bezugsscheine für die Jodtabletten bestellt werden können, vorgestellt (v.l.n.r.): Die Dezernenten Franz-Josef Dahlmanns, Kreis Heinsberg, Dr. Markus Kremer, Stadt Aachen, Gregor Jansen, StädteRegion Aachen, und für den Kreis Düren Peter Kaptain. Bild: StädteRegion Aachen

Region Aachen/Kreis Euskirchen – In der Region Aachen beginnt ab 1. September die Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten, kurz „Jodtabletten“ genannt. Damit erhalten die Menschen in Stadt und StädteRegion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, die jünger als 45 Jahre sind, sowie Schwangere und Stillende unabhängig von ihrem Alter die Möglichkeit, sich kostenfrei mit Jodtabletten zu versorgen. Über ein Onlineportal kann der jeweilige Haushaltsvorstand einen Bezugsschein für Jodtabletten beantragen und in der teilnehmenden Apotheke der Wahl einlösen. Die Apotheken geben dann die entsprechenden Tablettenblister sowie einen Informationsflyer und einen Beipackzettel an die Bezugsberechtigten aus. Die Aktion läuft insgesamt drei Monate, also bis zum 30. November. Anträge auf Bezugsscheine können allerdings nur bis zum 15. November gestellt werden.

Im Rahmen eines Pressegespräches haben jetzt Dr. Markus Kremer, Leiter der Koordinierungsgruppe für die Vorverteilung der Jodtabletten in der Region und Beigeordneter der Stadt Aachen, sowie seine Beigeordneten-Kollegen Gregor Jansen, StädteRegion, Peter Kaptain, Kreis Düren und Franz-Josef Dahlmanns, Kreis Heinsberg, das Verfahren vorgestellt und die Details des gemeinsam erarbeiteten Konzeptes erläutert.

Um die Jodtabletten beziehen zu können, ist vorab ein Bezugsschein zu beantragen. Der Antrag über das jeweilige Onlineportal von Stadt oder StädteRegion bzw. der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg kann vom jeweiligen Haushaltsvorstand und zwar nur einmal gestellt werden. Nach Beantragung werden die gemachten Angaben überprüft. Der Bezugsschein wird nach der Überprüfung der Angaben auf digitalem Weg zugestellt und kann dann ausgedruckt werden. Mit dem Bezugsschein erhält man in allen teilnehmenden Apotheken – eine Übersicht hierzu gibt es auf der Seite der Apothekerkammer Nordrhein www.aknr.de – kostenfrei die für den Haushalt vorgesehene Menge an Jodtabletten. Mit den Tabletten ausgegeben werden ein Informationsflyer und ein Beipackzettel; natürlich gibt es auch ein Beratungsgespräch in der Apotheke. Jodtabletten sind nicht rezeptpflichtig und in Apotheken frei verkäuflich.

Die Einnahme von Jodtabletten „sättigt“ die Schilddrüse mit (nicht radioaktivem) Jod und verhindert nach einem Atomunfall so die Aufnahme von radioaktivem Jod; Schilddrüsenkrebs soll so verhindert werden. Nach der Strahlenschutzkommission des Bundes dürfen die Jodtabletten aber nur nach entsprechender Aufforderung nach einem atomaren Unfall eingenommen werden. Eine nicht zeitentsprechende Einnahme ist nutzlos und sogar schädlich. Auch für Menschen, die älter als 45 sind, so die Kommission, ist das Risiko durch die Nebenwirkungen der Jodtabletten größer als das Risiko einer zukünftigen Schilddrüsenkrebserkrankung.

„Wichtig also: Die Jodtabletten dürfen nicht vorsorglich sondern nur nach entsprechender Aufforderung der Katastrophenschutzbehörde eingenommen werden“, betont die StädteRegion Aachen in einer Pressemitteilung.

Ergänzend zu der nun beginnenden Vorverteilung der Jodtabletten gebe es seit dem Frühjahr eine Informationsbroschüre. In der Broschüre „Information für die Bevölkerung in der Umgebung der Kernkraftwerkes Tihange (B)“ werde sachlich und informativ erklärt, wie die Katastrophenschutzbehörden im Ernstfall für eine Information der Bevölkerung sorgen und welche Verhaltensregeln empfohlen werden. Und es gehe um Vorsorge- und Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten.

Die von der Koordinierungsgruppe herausgegebene gemeinsame Broschüre „Information für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerkes Tihange (B)“ kann über die Homepages der beteiligten Gebietskörperschaften aufgerufen und herunter geladen werden.

Alle Infos gibt es auch auf den Homepages der Teilnehmer. (eB)

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