Fest für engagierte Ehrenamtliche

Caritas und Geflüchtete bedankten sich bei den Helfern

Peter Müller-Gewiss (links) und  Ehrenamtskoordinatorin Annette Kleinertz (rechts) am Tisch der Ehrenamtlichen. Bild: Carsten Düppengießer
Peter Müller-Gewiss (links) und Ehrenamtskoordinatorin Annette Kleinertz (rechts) am Tisch der Ehrenamtlichen. Bild: Carsten Düppengießer

Euskirchen – „Wir und die Geflüchteten wollten einfach einmal Danke sagen“, beschreibt Carsten Düppengießer, Leiter der Migrations- und Flüchtlingshilfe der Caritas Euskirchen, wie die Idee für das „Dankeschön-Fest“, welches die Caritas jetzt in Kooperation mit der Stadtpfarrei St. Martin feierte, entstanden ist. Die eingeladenen Ehrenamtlichen sollten sich an diesem Tag selbst einmal verwöhnen lassen und sich um nichts kümmern müssen. „Denn das tun sie ja schon, häufig bereits seit Jahren und sehr intensiv“, erklärte Caritasmitarbeiter Peter Müller-Gewiss, Ehrenamtskoordinator der „Aktion Neue Nachbarn“.

Der syrisch-kurdische Musiker Faiek Chakro spielte für die Helfer. Bild: Carsten Düppengießer
Der syrisch-kurdische Musiker Faiek Chakro spielte für die Helfer. Bild: Carsten Düppengießer

Im Forum St. Matthias in Euskirchen bereiteten hauptamtliche Caritasmitarbeitende und viele Geflüchtete das Fest gemeinsam vor. Der Saal wurde hergerichtet, Getränke und Salate zubereitet und eine Grillstation eingerichtet. Auch an die kleinen Gäste war gedacht, diese konnten sich beim „Kinderschminken“ in Fantasiewesen und Superhelden verwandeln.

„Rund 80 Gäste, in der Flüchtlingshilfe tätige Haupt- und Ehrenamtliche, Geflüchtete und Gäste aus der Pfarrgemeinde feierten ein buntes und unbeschwertes Fest“, berichtete Müller-Gewiss. Aus dem kleinen Kloster nebenan kam Schwester Francisca Mgbemena herüber und mischte sich unter die Feiernden. Der syrisch-kurdische Musiker Faiek Cahkro sorgte mit traditionellen Rhythmen für Stimmung. „Irgendwann hielt es die Gäste nicht mehr auf den Stühlen und es wurde ausgelassen getanzt“, so Müller-Gewiss.

Alte und neue Nachbarn tanzten gemeinsam. Bild: Carsten Düppengießer
Alte und neue Nachbarn tanzten gemeinsam. Bild: Carsten Düppengießer

Dass es Ehrenamtlichen nicht immer leicht fällt, aus ihrer Rolle herauszutreten, machte Gerti Wilmes deutlich. Wilmes engagiert sich seit Jahren in der Geflüchtetenhilfe, zunächst als ehrenamtliche Deutschlehrerin, mittlerweile begleitet sie ihre Schützlinge zu Ämtern, hilft bei der Wohnungs- und Jobsuche. Gleich nach der Ankunft fragte sie: „Wo kann ich mitanpacken?“ „Wir mussten ihr quasi verbieten, heute mitzuarbeiten“, so Müller-Gewiss mit einem Schmunzeln.

Schön fand Wilmes die Idee eines „Dankeschön-Festes“ für Ehrenamtliche trotzdem. „Vor allem wollte ich meine ehemaligen Schüler wiedertreffen“, betonte sie. Denn einige seien mittlerweile gut in ihrer neuen Heimat angekommen und man sehe sich deshalb nicht mehr so häufig. Zu anderen ist in den letzten Jahren eine sehr persönliche Beziehung gewachsen.

Caritasmitarbeiter Simon Rauch verwöhnte am Grill die Gäste. Bild: Carsten Düppengießer
Caritasmitarbeiter Simon Rauch verwöhnte am Grill die Gäste. Bild: Carsten Düppengießer

Dies kann Ulla Hermes bestätigen. Auch sie ist bereits seit einigen Jahren in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich aktiv, auch bei ihr ging der Weg über Hilfe beim Spracherwerb hin zu Patenschaften für einzelne Geflüchtete. „Das beginnt bei Kleinigkeiten, geht über Formularhilfe bis hin zur Begleitung zu Ämtern und Banken. Manchmal essen wir auch gemeinsam bei uns zuhause“, so Hermes. All dies sei einerseits sehr erfüllend, andererseits aber auch sehr fordernd. Im Moment arbeitet sie daran, einem von ihr begleiteten Geflüchteten eine Ausbildungsstelle zu vermitteln. „Er könnte morgen anfangen, aber es scheitert aktuell an der fehlenden Geburtsurkunde. Die Beschaffung aus dem Herkunftsland gestaltet sich schwierig.“

„Uns ist sehr bewusst, was die Ehrenamtlichen leisten. Deshalb war es uns ein Anliegen uns heute einmal auf besondere Weise zu bedanken“, so Düppengießer. „Bedanken möchte ich mich aber auch bei meinem Team und den vielen Geflüchteten, die im Vorfeld und während der Veranstaltung geholfen haben, diesen Nachmittag zu einem Erfolg zu machen. Außerdem gilt unser besonderer Dank der Aktion Neue Nachbarn des Erzbistums Köln, die uns durch ihre finanzielle Unterstützung überhaupt erst ermöglicht hat, dieses Fest auszurichten.“ (eB)

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