Riesen-Sparparty mit „Räubern“ und Cat Ballou

Mit Bildergalerie An die 1000 Menschen kamen zur öffentlichen Ziehung des Prämiensparens in das Kulturkino Vogelsang – Kreissparkasse Euskirchen verkauft jährlich mehr als 800.000 Lose

Die einzigen „Räuber“, die bei der Kreissparkasse Euskirchen willkommen sind: Die kölsche Kultband sorgte für Stimmung und reichlich Zugaben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Die einzigen „Räuber“, die bei der Kreissparkasse Euskirchen willkommen sind: Die kölsche Kultband sorgte für Stimmung und reichlich Zugaben. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Schleiden-Vogelsang – Für Uneingeweihte bleibt es ein Mysterium: An die 1000 Menschen sitzen auf Einladung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) im Kulturkino Vogelsang ruhig und gelassen beieinander. Dann betritt Talentproben-Präsentator Michael Büttgen alias Linus die Bühne und singt: „Ich möch ze Foß no Kölle jon“, und sogleich erhebt sich der ganze Saal. Rote Knicklichter werden geschwenkt, und in wenigen Sekunden verwandelt sich das Kino wie auf Knopfdruck in ein wogendes Meer aus schunkelnden und singenden Menschen, als ob von jetzt auf gleich die Karnevalszeit ausgebrochen wäre. Der Startschuss ist gegeben, die öffentliche Ziehung des Prämiensparens kann beginnen.

„Wir sind hier im Kreis Euskirchen sehr gute Sparer und verkaufen pro Jahr mehr als 800.000 Lose“, berichtete Hartmut Cremer, Vorstandsmitglied der KSK. Aus diesem Grund habe man jährlich rund 200.000 Euro im Topf des PS-Zweckertrags, die für die Unterstützung kultureller, sozialer und sportlicher Projekte genutzt würden. „Wir sind froh, dass wir die Ehrenamtler bei ihrem Tun mit diesem Geld unterstützen können“, so Cremer weiter.

Bei der offiziellen Ziehung der PS-Losnummern protokollierte Manfred Poth (r.), Allgemeiner Vertreter des Landrats, die von Glücksfee Xhenete Alili (2.v.l.), Auszubildende der KSK Euskirchen, gezogenen Zahlen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Bei der offiziellen Ziehung der PS-Losnummern protokollierte Manfred Poth (r.), Allgemeiner Vertreter des Landrats, die von Glücksfee Xhenete Alili (2.v.l.), Auszubildende der KSK Euskirchen, gezogenen Zahlen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Beispielhaft für die zahlreichen Förderungen wurde ein Film der Eifeler Presse Agentur gezeigt, in dem unter anderem das Piratenschiff für Kinder im Gartenschaupark Zülpich vorgestellt wurde, ein Musical, in dem geflüchtete Kinder künstlerisch ihre Situation in Deutschland darstellten, ein Zirkusprojekt der Gesamtschule Euskirchen, die Förderung des Besucherbergwerks „Grube Wohlfahrt“ sowie die zahlreichen Ferienfreizeiten im Kreis Euskirchen, die allein 2017 mit 30.000 Euro zu Buche schlugen. „Diese Freizeiten werden von den Kindern sehr gerne angenommen“, berichtete Cremer, dies zeige sich an steigenden Teilnehmerzahlen.

Dabei komme es nicht immer darauf an, große Förderungen zu bewilligen. „Vielfach können wir auch schon mit 500 oder 1000 Euro den Ehrenamtlichen in den Vereinen bei der Umsetzung ihrer Projekt helfen“, sagte Cremer. Das Geld, das durch die PS-Lose eingenommen werde, bleibe dabei stets im Kreis Euskirchen.

Als die Kölsch-Rockband „Cat Ballou“ loslegte, hielt es kaum noch jemanden auf den Sitzen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Als die Kölsch-Rockband „Cat Ballou“ loslegte, hielt es kaum noch jemanden auf den Sitzen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Fünf Euro kostet ein PS-Los, vier Euro davon spart der Kunde und ein Euro beträgt der Loseinsatz. Da die Sparkassen das PS-Sparen ohne eigenen Profit betreiben, können sie 25 Prozent des Loseinsatzes wieder für das Gemeinwohl ausschütten.

„Das macht viel Arbeit“, meinte Moderator Linus und forderte daher zu einem Sonderapplaus für die KSK auf, die die Förderanträge bearbeitet und die Gelder entsprechend ausschüttet. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten sich im Vorfeld und vor allem am Abend um die perfekte Organisation des Spektakels verdient gemacht. Ob Kartenabriss oder Garderobe, die KSK-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren überall zu finden.

Ließ sich von Moderator Linus zur John-Travolta-Pose animieren: Kreissparkassen-Mitarbeiter Helmut Habscheid. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Ließ sich von Moderator Linus zur John-Travolta-Pose animieren: Kreissparkassen-Mitarbeiter Helmut Habscheid. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Selbst die Jüngsten mussten ran. So wurde die Auszubildende Xhenete Alili als Glücksfee auserkoren, die die Glückstrommel in Bewegung bringen und so das Ziehen der Glückszahlen übernehmen durfte. Die junge Dame wünschte allen Teilnehmern der öffentlichen Ziehung gleich in vier Sprachen Glück. Damit beim Ziehen der Glückszahlen auch alles seine Richtigkeit hatte, hatte der Allgemeinde Vertreter des Landrats, Manfred Poth, ein strenges Auge auf den Ziehungsvorgang.

Sodann aber hatten die einzigen Räuber, die in der Kreissparkasse gern gesehen sind, das Wort. Die gleichnamige Mundart-Band mit Wurzeln im Kölner Karneval kam mit sparkassenroten Hosen auf die Bühne und brachte das Publikum gleich vom ersten Lied an in Feierlaune. Die PS-Sparer kamen in den einzigartigen Genuss, dem diesjährigen Karnevalslied der „Räuber“, das normalerweise immer erst am 11.11. auf dem Alten Markt in Köln der Öffentlichkeit präsentiert wird, schon jetzt zu lauschen. Bereits nach einmaligem Hören hatten die Konzertbesucher den Refrain samt lautmalerischer Einlage „für die Ewigkeit“ (so der Titel) verinnerlicht. Aber natürlich gab es nicht nur Neues zu hören, sondern auch die Klassiker des Kölner Karnevals wie „Wenn et Trömmelche jeiht“, „Am Eigelstein is Musik“ und „Dat es Heimat“ sorgten für Hochstimmung im Kulturkino Vogelsang. Bei letzterem Stück blickte man in ein Meer aus roten Knicklichtern und weißen Handytaschenlampen, „ruut-wieß“ in Vollendung.

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Nachdem die „Räuber“ nur nach mehreren Zugaben von der Bühne gelassen wurden, hatte die Kölschrock-Band „Cat Ballou“ ihren Auftritt. Die vier Bandmitglieder rund um Frontmann Oliver Niesen waren 2012 mit ihrem Karnevalshit „Et jitt kei Wood“ bekannt geworden und sind seither eine feste Größe im Kölner Karneval. Mit „Immer immer widder“ wurde dem Publikum gleich kräftig eingeheizt. Die Band machte vor allem klar, dass für den Nachwuchs in der Kölner Karnevalsmusik gesorgt ist. Erst zur späten Stunde war das Konzert beendet und die PS-Sparer begaben sich mit wohl so manchem Ohrwurm im Kopf auf den Weg zu ihren Autos.

Eifeler Presse Agentur/epa

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