Erfahrungsaustausch für Menschen mit chronischen oder neurologischen Erkrankungen

Neue Selbsthilfegruppe im Caritas-Haus Schleiden

Martina Bertram (v.l.), Nadine Quetsch und Rolf Schneider haben für eine neue Selbsthilfegruppe gesorgt. Foto: Arndt Krömer
Martina Bertram (v.l.), Nadine Quetsch und Rolf Schneider haben für eine neue Selbsthilfegruppe gesorgt. Foto: Arndt Krömer

Schleiden – Eine neue Selbsthilfegruppe trifft sich seit Anfang des Jahres monatlich Im Schleidener Caritas-Haus: Menschen, die unter chronischen oder neurologischen Erkrankungen leiden, kommen dort jeden ersten Samstag im Monat zusammen, um über ihre Lebenssituation zu sprechen und sich zu unterstützen.

Initiatorin und Gruppenleiterin ist Nadine Quetsch aus Schleiden, die die Gruppe bereits 2017 ins Leben gerufen hatte. Weil es jedoch an behindertengerechten Räumlichkeiten fehlte, hatte sie sich an Caritas-Mitarbeiterin Martina Bertram, Ansprechpartnerin für die Gemeindecaritas und Ehrenamtskoordinatorin, gewandt, um über geeignete Räume und eine weitere Zusammenarbeit zu sprechen. Nun werden die Treffen jeden ersten Samstag im Monat kostenfrei für alle Betroffenen sowie deren Angehörigen in einem geschützten Rahmen angeboten.

„Vor drei Jahren bin ich an einer degenerativen  Muskelerkrankung erkrankt“, erläutert Nadine Quetsch. „Seitdem hatte ich immer gehofft, dass es bei uns im Schleidener Tal oder nahen Umgebung eine Selbsthilfegruppe für Menschen geben wird, die durch eine chronische oder neurologische Erkrankung in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind und sich dadurch im Leben neu orientieren müssen.“

Da es jedoch keine Gruppe in der Eifel gab, fuhr sie gezwungenermaßen drei Jahre lang zu einer anderen, die eine Autostunde entfernt lag. Dort hatte sie durch den Erfahrungsaustausch mit ähnlich Erkrankten viel Gutes erfahren und lernen können. „In einer solchen Gruppe gewinnt man an Selbstbewusstsein, kann wertvolle Ratschläge durch Erfahrungen anderer Teilnehmer bekommen. Und was auch wichtig ist: es wird zusammen geweint und gelacht, man fühlt sich verstanden.“ Zuvor fühlte sie sich als Erkrankte oft alleine, weil sie das Tempo, das gesunde Menschen um sie herum führten, nicht mehr mithalten konnte.

Von ihrem Wunsch nach einem entsprechenden Angebot in der Region Schleiden erzählte sie vergangenes Jahr ihrer Logopädin Vanessa Lauterbach. Diese habe sie daraufhin ermutigt, eine eigene Selbsthilfegruppe aufzubauen, führt Nadine Quetsch weiter aus. Anschließend habe sie sich viele Gedanken darum gemacht und alle wichtigen Informationen zu einer Neugründung eingeholt. Weitere zwei Wochen später sei sie schließlich nach Euskirchen ins Selbsthilfebüro zu Lea Steinhoff vom Paritätischen Wohlfahrtsverband gefahren, die ihre Idee als neue Kooperationspartnerin sofort unterstützte und sie zugleich an Martina Bertram von der Eifeler Caritas vermittelte. Gemeinsam fand man dort geeignete Termine für die Raumnutzung, Geschäftsführer Rolf Schneider sicherte ihr spontan die Kostenübernahme für Getränke, Gebäck oder Druckartikel zu. Durch die Zusammenarbeit aller Partner konnte die neue Selbsthilfegruppe weiter geplant und abschließend unter dem Namen „Starke Eifel“ für maximal zwölf Teilnehmer an den Start gebracht werden. Die Bezeichnung hat für Nadine Quetsch eine besondere Bedeutung: „Stark ist jeder Mensch – damit meine ich aber weniger die körperliche Kraft, sondern die innere Stärke. Der Wille, der nicht aufgibt.“

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden 1. Samstag im Monat von 15 bis 17Uhr im Caritas-Haus Schleiden, Gemünder Str. 40; das nächste Treffen ist am 3. Februar. Weitere Informationen bei Nadine Quetsch unter der Rufnummer 0 24 45/80 09 oder per E-Mail an starke.eifel@web.de sowie im Internet: starke-eifel.jimdo.com

(epa)

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