Lowboard mit Landschaftswechsel: Gesellen der Tischlerinnung Euskirchen zeigen sich kreativ

Gewinner der „Guten Form 2018“ im KSK-Beratungscenter „Kirchplatz“ prämiert – Innungsbester Sebastian Lebien landete auf dem ersten Platz – Es zählten Idee, Form, Funktion und Konstruktion

Innungsbester Sebastian Lebien (4.v.l.) landete mit seinem Lowboard auf dem ersten Platz, gefolgt von Robin Junick (2.v.l.) und Melanie Pingen (3.v.r). Robin Schür (3.v.l.) erhielt eine Belobigung. Es gratulierten (v.l.) KSK-Direktor Wolfgang Krüger, Tischlermeister Arno Müller, KSK-Verhinderungsvertreter Helmut Habscheid und BC-Leiterin Melanie Büser. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Innungsbester Sebastian Lebien (4.v.l.) landete mit seinem Lowboard auf dem ersten Platz, gefolgt von Robin Junick (2.v.l.) und Melanie Pingen (3.v.r). Robin Schür (3.v.l.) erhielt eine Belobigung. Es gratulierten (v.l.) KSK-Direktor Wolfgang Krüger, Tischlermeister Arno Müller, KSK-Verhinderungsvertreter Helmut Habscheid und BC-Leiterin Melanie Büser. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Ein kunstvoll gearbeiteter Bar-Tresen aus Drei-Schicht-Eiche mit schwarzer Oberplatte steht zurzeit im Beratungscenter „Kirchplatz“ der Kreissparkasse Euskirchen (KSK). Das Möbelstück erforderte bereits mehrfach das beherzte Eingreifen von BC-Leiterin Melanie Büser. Denn manche Sparkassenkunden wollten auf dem edlen Tresen ihre Kontoüberweisung ausfüllen. Nicht dass der mit Ferix bespannten MDF-Platte das etwas ausgemacht hätte, aber an diesem Bar-Tresen geht es, trotz der Namensverwandtschaft, nun einmal nicht primär um Bares. Das Möbelstück ist vielmehr eines von mehreren, die am Wettbewerb der Tischlerinnung Euskirchen „Die Gute Form 2018“ teilgenommen haben. Traditionellerweise werden die Arbeiten der Gewinner im BC „Kirchplatz“ mitten im Stadtzentrum der Öffentlichkeit gezeigt.

Innungsvorstandsmitglied Arno Müller übernahm erneut die Moderation der Preisvergabe. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Innungsvorstandsmitglied Arno Müller übernahm erneut die Moderation der Preisvergabe. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„So können die besten Gesellenstücke ausgestellt und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden“, sagte KSK-Direktor Wolfgang Krüger in seiner Begrüßungsrede. Damit habe jeder die Möglichkeit, sich von der Leistungsfähigkeit des Tischlerhandwerks zu überzeugen. Krüger: „Die jungen Tischler zeigen wieder einmal, wie innovativ und kreativ das Tischlerhandwerk sein kann, und es ist beeindruckend zu sehen, was aus einer Idee werden kann und wie handwerkliches Können und ästhetisches Geschick harmonieren und sich in zeitlosem Design widerspiegeln.“

Dieser Bar-Tresen von Robin Junick landetet auf Platz 2. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Dieser Bar-Tresen von Robin Junick landetet auf Platz 2. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Tischlerinnungsvorstandsmitglied Arno Müller bedankte sich bei der KSK für die verlässliche Unterstützung des Wettbewerbs sowie bei den Ausbildungsbetrieben für das Engagement und den Einsatz, der die herausragenden Leistungen erst möglich mache. „Ich möchte nach wie vor dazu animieren, dass wir uns verstärkt engagieren, die Ausbildungszahlen hoch zu halten“, so Müller.

Die „Gute Form“ ist ein eigenständiger Wettbewerb im Rahmen der Gesellenprüfung. Die Preisträger auf Innungsebene haben die Chance, ihr Werkstück beim Landeswettbewerb zu präsentieren und sich dort für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren.

Melanie Pingen belegte mit diesem „coolen“ TV-Möbel Platz Nr. 3. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Melanie Pingen belegte mit diesem „coolen“ TV-Möbel Platz Nr. 3. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„Bei der Guten Form geht es nicht ausschließlich um technische Kriterien, sondern es zählen vor allem die Idee, die Form, die Funktion und die Konstruktion“, so Müller. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus den Tischlermeistern Devid Hörnchen und Guido Henn sowie Alexander Kürsten, Geschäftsführer der Positiv Multimedia GmbH, übernahm die Wertungen.

Der erste Preis ging an Sebastian Lebien, der ein Lowboard mit dem Titel „Landschaftswechsel“ geschaffen hatte. Der Clou dabei ist, dass einzelne Elemente gedreht und das Möbelstück somit ein unterschiedliches Aussehen erhalten kann. Der Jury gefiel neben dieser Wandlungsmöglichkeit vor allem der gelungene Materialmix aus geölter Eiche und lackierter MDF-Platte sowie die sehr gute und hochwertige Verarbeitung. Lebien, der in der Schreinerei Prasmo in Blankenheim ausgebildet wurde, war zugleich auch Innungsbester.

Fabian Kuck erhielt für diesen Schreib- und Zeichentisch eine Belobigung der Jury. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Fabian Kuck erhielt für diesen Schreib- und Zeichentisch eine Belobigung der Jury. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der zweite Preis ging an Robin Junick, der den oben erwähnten Bar-Tresen getischlert hatte. Der junge Mann aus der Schreinerei Guido Mahlberg aus Blankenheim-Ahrhütte wurde von der Jury für die saubere Verarbeitung, den gelungenen Materialmix, das Farbenspiel und die schlichte klare Linie seines Möbelstücks gelobt.

Melanie Pingen von „Holzkunst Mostert“ aus Rheinbach machte ihrem Ausbildungsbetrieb mit einem „TV-Möbelstück in Nussbaum und Weißlack mit Blumenwiese“ alle Ehre. Für das „provokante, cool gemachte“ Möbelstück erhielt sie den dritten Preis. Neben dem gelungenen Oberflächenmaterial-Mix lobte die Jury die „ausgewogene Asymmetrie, die bewegte Balance und die durchlaufende Materiallinie.“ Schöner Nebeneffekt des TV-Möbels: Wenn im Fernsehen nichts Interessantes zu sehen ist, kann man sein Auge über die Blumenwiese schweifen lassen.

Für diesen Schreibtisch aus Nussbaum wurde Robin Schür von der Jury gelobt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Für diesen Schreibtisch aus Nussbaum wurde Robin Schür von der Jury gelobt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Schließlich sprach Arno Müller noch zwei Belobigungen aus: Robin Schür, der im LVR-Freilichtmuseum Kommern ausgebildet wurde, erhielt Lob für seinen Schreibtisch in Nussbaum, dessen schlichte, grazile Proportion und Leichtigkeit der Jury gefiel. Und Fabian Kuck vom Ausbildungsbetrieb Vogelsberg Innenausbau aus Mechernich wurde gelobt für seinen Schreib- und Zeichentisch aus Eiche und Multiplexplatte, dessen Zeichenebene sich stufenlos verstellen und von innen beleuchten ließ. Hier begeisterte die Jury das ausgefallene Design, die schlichte Eleganz sowie die saubere Linienführung.

Eifeler Presse Agentur/epa

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