Staatssekretär besucht Feuerwehr, Leitstelle und Rettungsdienst im Kreis Euskirchen 

Jürgen Mathies informierte sich über die Bedeutung des Ehrenamtes für die Arbeit der Rettungsdienste in einem ländlich geprägten Flächenkreis

Bei seinem Besuch im Kreishaus Euskirchen ließ sich Staatssekretär Jürgen Mathies (r.) die Leitstellentechnik erklären. Foto: D. Berens, Kreismedienzentrum Euskirchen
Bei seinem Besuch im Kreishaus Euskirchen ließ sich Staatssekretär Jürgen Mathies (r.) die Leitstellentechnik erklären. Foto: D. Berens, Kreismedienzentrum Euskirchen

Euskirchen – Über die aktuellen Herausforderungen im kommunalen Krisenmanagement und die überwiegend ehrenamtliche Arbeit in Feuerwehren und Rettungsdiensten eines ländlich geprägten Flächenkreises hat sich jetzt der Staatssekretär im Ministerium des Innern Nordrhein-Westfalens, Jürgen Mathies, hat am 16. Juli 2018, bei der Abteilung Gefahrenabwehr des Kreises Euskirchen informiert. Günter Rosenke, Landrat Kreis Euskirchen, begrüßte neben Mathies den Inspekteurs der Feuerwehren des Landes Nordrhein-Westfalen, Helmut Probst.

Landrat Rosenke: „Weit über 90 Prozent aller Einsatzkräfte im Kreis Euskirchen, vom Rettungsdienst bis zum Katastrophenschutz, sind ehrenamtlich tätig. Dies ist eine beachtliche Zahl, die in NRW selten vorkommt.“ Bei der  Feuerwehr gebe es im Kreis insgesamt 113 Löschgruppen bzw. Löschzüge, darunter sei lediglich eine mit hauptamtlichen Kräften ständig besetzte Feuerwache in der Kreisstadt Euskirchen. Alle anderen werden von ehrenamtlich engagierten Feuerwehrmännern und –frauen getragen.

Über 4.300 Mitglieder haben die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Euskirchen bei einem Durchschnittsalter von knapp 32 Jahren (inklusive der Jugendfeuerwehren). „Bemerkenswert hierbei ist, dass wir bis heute im Gegensatz zum Landestrend keine rückläufigen Mitgliederzahlen in den Feuerwehren verzeichnen“, so der Landrat.

Grundsätzlich gehen die Einsatzzahlen in allen Bereichen der Gefahrenabwehr seit Jahren nach oben. 150.000 Anrufe laufen jährlich in der Leitstelle des Kreises auf, davon alleine über 30.000 Notrufe. Bis zu 30.000 Einsätze – Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankentransport – müssen jährlich koordiniert werden. 1976 waren es gerade mal 4.100 Einsätze. Räumlich stoße man seit Längerem bereits an die Kapazitätsgrenzen. Deswegen habe der Kreistag im Rahmen des Kreishausanbaus jüngst den Bau einer neuen Leitstelle beschlossen. Die Errichtung dieses neuen Gebäudes zur Unterbringung einer Leitstelle für den Feuerschutz und Rettungsdienst sowie das Lagezentrum für Großeinsatzlagen und Katastrophen sei zwingend erforderlich.

Landrat Rosenke und Kreisbrandmeister Udo Crespin (v.l.) und Landrat Günter Rosenke berichteten Staatssekretär Jürgen Mathies und dem Inspekteur der Feuerwehren des Landes Nordrhein-Westfalen, Helmut Probst, über die Besonderheiten der hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte im Kreis Euskirchen. Foto: D. Berens, Kreismedienzentrum  Euskirchen
Landrat Rosenke und Kreisbrandmeister Udo Crespin (v.l.) und Landrat Günter Rosenke berichteten Staatssekretär Jürgen Mathies und dem Inspekteur der Feuerwehren des Landes Nordrhein-Westfalen, Helmut Probst, über die Besonderheiten der hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte im Kreis Euskirchen. Foto: D. Berens, Kreismedienzentrum Euskirchen

Kreisbrandmeister Udo Crespin berichtete den Gästen aus der Landeshauptstadt über aktuelle Themen der Rettungsdienste im „Flächenkreis“ Euskirchen wie etwa den Aufbau eines modernen Lagezentrums im Rahmen des Neubaus der Rettungsleitstelle. Die Entfernungen vor Ort seien regelmäßig eine Herausforderung für die Rettungsdienste. Dabei würden technische Innovationen, wie der Tele-Notarzt und der Digitalfunk die Fähigkeiten der Retter immer weiter verbessern. Crespin betonte auch die problemlose und sich ergänzende Zusammenarbeit mit der Polizei im Kreis Euskirchen.

Danach stellte der Kreisbrandmeister die Arbeit des örtlichen  Krisenstabes vor. Neben den „operativ-taktischen“ Feuerwehreinsatzleitungen steht der Krisenstab als administrative-organisatorische Führungseinheit, die schnell und effizient den erheblichen Koordinierungsbedarf ämter- und institutionsübergreifend abdeckt. Leiter des Krisenstabes ist der Landrat, die Einsatzleitung obliegt dem Kreisbrandmeister. Einer der größten und längsten Einsätze für den Krisenstab war die Organisation der Flüchtlingsankunftswelle im September 2015. Auch bei regionalen Unwettern, wie dem Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007 oder mehreren Hochwasserereignissen im Kreisgebiet, war der Krisenstab federführend beteiligt. Rosenke: „Der Krisenstab ist damit ein etabliertes und geprüftes Instrument der Abwicklung von Großschadenslagen im Kreis Euskirchen.“

Staatssekretär Mathies lobte die Arbeit der Rettungsdienste im Kreis Euskirchen und bedankte sich für die ausführliche Berichterstattung und die sich anschließende Diskussion. Danach fuhr er mit dem Kreisbrandmeister weiter zur Feuerwache in Euskirchen, wo er sich über die Arbeit  der Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften informierte. (epa)

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