Ostlandkreuz und Spielplatz in Kall erleben Renaissance

Dank großzügiger Unterstützung der ene-Unternehmensgruppe und der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen, zahlreicher Privatfirmen und vor allem tatkräftiger Bürgerinnen und Bürger konnten das Mahnmal und der Abenteuerspielplatz erneuert werden

Der Kaller Vereinskartellchef Guido Keutgen (3.v.l.) und Bürgermeister Hermann-Josef Esser (3.v.r.) präsentierten stolz einige der Spender, die sich für den Abenteuerspielplatz stark gemacht hatten. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Kaller Vereinskartellchef Guido Keutgen (3.v.l.) und Bürgermeister Hermann-Josef Esser (3.v.r.) präsentierten stolz einige der Spender, die sich für den Abenteuerspielplatz stark gemacht hatten. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Gleich zwei neue Projekte stellte der Kaller Vereinskartellchef Guido Keutgen am vergangenen Freitagnachmittag der Öffentlichkeit vor: die Wiederinbetriebnahme des Abenteuerspielplatzes Ostlandkreuz und die Restaurierung des Namengebers, nämlich das hölzerne Ostlandkreuz am Ortsrand. Möglich wurde die Umsetzung dank zahlreicher Spenden und tatkräftiger Unterstützung aus der Nachbarschaft. Allen voran hatten sich die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) und die ene-Unternehmensgruppe eingebracht. Des Weiteren spendeten mehrere Privatunternehmer sowie Bürgerinnen und Bürger.

„Als ortsansässiges Unternehmen engagieren wir uns sehr gern in der Region“, sagte Paul-Heinz Dahmen von der ene-Unternehmensgruppe. „Vor allem, wenn es, wie hier, um einen Spielplatz geht, auf dem die jungen Leute ihr Mobilitätsbedürfnis ausleben können.“ Und Bernd Lüttgen von der KSK fügte hinzu: „Ein Platz wie dieser, an dem sich Jung und Alt gemeinsam treffen, ist sehr wichtig für das soziale Miteinander und deshalb ein idealer Fördergrund für die KSK-Bürgerstiftung.“

Anwohner Wolfgang Röhrig präsentierte das runderneuerte Ostlandkreuz, das jetzt mit einer Sitzgruppe und einer Bepflanzung zum Verweilen einlädt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Anwohner Wolfgang Röhrig präsentierte das runderneuerte Ostlandkreuz, das jetzt mit einer Sitzgruppe und einer Bepflanzung zum Verweilen einlädt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Anwohner Wolfgang Röhrig, der schon seit 20 Jahren auf das Holzkreuz am Knoppen blickt, hatte bemerkt, dass das Kreuz stark verwittert und der Platz kaum noch zugänglich war. Bürgermeister Hermann-Josef Esser schickte daraufhin den Kaller Bauhof ins Rennen, der das Kreuz demontierte, damit es abgeschliffen und neu gestrichen werden konnte. Darüber hinaus wurden eine Bepflanzung und eine kleine Sitzgruppe direkt am Kreuz realisiert, so dass dort jetzt ein meditativer Ort des Verweilens entstand. Röhrig kümmerte sich auch um die Geschichte des Ostlandkreuzes und stellte fest, dass dieses am 12. Oktober 1958 im Rahmen einer bewegenden Feier als Mahnmal für die „Toten der ostdeutschen Heimat“ errichtet worden war. An die 500 Menschen aus allen Gemeinden des Kreises seien damals der Einladung des Bundes der heimatvertriebenen Deutschen gefolgt.

Doch Röhrig machte bei seinen Recherchen noch ein andere Entdeckung: Das Kreuz, so wie es jetzt auf dem Knoppen steht, sah ganz anders aus, als das 1958 eingeweihte Kreuz. Weitere Recherchen ergaben, dass der Platz samt Denkmal Anfang der 1980er Jahre wahrscheinlich einem Feuer zum Opfer gefallen war, das zündelnde Jugendliche dort aus Versehen verursacht hatten. Wer Genaueres weiß, solle sich bei Wolfgang Röhrig oder Guido Keutgen melden.

Röhrig betonte in seiner kleinen Ansprache, dass die Inschrift des Kreuzes heute aufgrund der Flüchtlinge in aller Welt wieder sehr aktuell sei. „Und vielleicht waren ja damals auch die Ostdeutschen nicht immer sehr willkommen“, gab er zu bedenken.

Vier Jahre lang, so berichtete Vereinskartellchef Guido Keutgen, habe der Kampf mit der Verwaltung gedauert, bis man sich endlich entschlossen habe, den Abenteuerspielplatz am Ostlandkreuz zu erneuern. Keutgen betonte jedoch, dass es nicht an Bürgermeister Esser, sondern an seinem Vorgänger im Amt gelegen habe, der sich gegen eine Reaktivierung ausgesprochen hatte. „Mittlerweile sind 4500 Euro an Spenden eingegangen“, so Keutgen. Davon wurde bislang die alte Holzseilbahn durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt. Weitere Investitionen in ein langlebiges Spielhaus, Fußballtore und mehr sollen noch folgen. Der Spielpatz ist also „work in progress“. Wer den Spielplatz daher finanziell unterstützen möchte, der kann sich an Guido Keutgen unter vereinskartell-kall@t-online.de melden. Spender erhalten auf Wunsch eine absetzbare Spendenquittung.

„Aktuell gibt es immer wieder Anregungen, was noch auf dem Abenteuerspielplatz ergänzt werden könnte“, berichtete Keutgen. So sei vielfach der Wunsch geäußert worden, noch eine Kinderrutsche und eine Wippe zu installieren. Die Kosten hierfür lägen bei 2.500 bis 3.000 Euro.

Eifeler Presse Agentur/epa

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