Nikolaus bescherte Wohnungslose, Geflüchtete und Gäste des Demenz-Cafés

Heribert Winter eilte von Einrichtung zu Einrichtung – Geschichte des Heiligen simultan ins Arabische und Persische übersetzt

Im "Café International" wurde die Geschichte des heiligen Nikolaus simultan ins Persische und Arabische übersetzt. Bild: Carsten Düppengießer
Im „Café International“ wurde die Geschichte des heiligen Nikolaus simultan ins Persische und Arabische übersetzt. Bild: Carsten Düppengießer

Euskirchen – Viel zu tun hatte der Nikolaus am 6. Dezember in Einrichtungen der Caritas in Euskirchen. In der Gestalt von Heribert Winter besuchte er zunächst die Tagesstätte für Wohnungslose in der Kommerner Straße. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Annette und Jürgen Schuster. Annette Schuster bereitet den Wohnungslosen seit sieben Jahren an Nikolaus eine Freude. „Ich kam darauf, als ich gemeinsam mit meinem Mann das erste Benefiz-Kirchenkonzert für die Notschlafstelle organisierte. Ich dachte mir, du willst auch ganz direkt etwas für die Menschen tun, für die du dich engagierst.“ Und so organisierte sie jetzt bereits zum siebten Mal, gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Caritas, eine Nikolausfeier für Wohnungslose.

Hilfe erhielt sie dabei von ihrem Mann Jürgen, der die Feier musikalisch auf dem Keyboard begleitete. Caritasvorstand Bernhard Becker sang gemeinsam mit den Gästen und Mitarbeitenden adventliche Lieder. Außerdem besorgte Schuster für alle Gäste der Wohnungslosen-Tagesstätte Schoko-Nikoläuse, die sie gemeinsam mit dem Nikolaus verteilte.

Nikolaus Heribert Winter, hier mit Annette Schuster, besuchte auch Gäste der Wohnungslosenhilfe. Bild: Carsten Düppengießer
Nikolaus Heribert Winter, hier mit Annette Schuster, besuchte auch Gäste der Wohnungslosenhilfe. Bild: Carsten Düppengießer

Fast nahtlos weiter ging es für Winter im Servicezentrum Demenz und Hospiz „Café Insel“ in der Frauenbergerstraße. Caritasmitarbeiterin Silvia Krüger freute sich mit ihren Gästen über den Besuch des Nikolaus. Auch hier erzählte Winter die Nikolausgeschichte und es wurden vorweihnachtliche Lieder gesungen.

In gemütlicher Runde lebten die Senioren sichtlich auf, als sie in die Erinnerungen ihrer Kindheit eintauchten. „Bei unseren Gästen ist es häufig so, dass sie aufgrund ihrer Erkrankung große Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis haben, was aber schon lange zurückliegt, das ist ihnen oft erstaunlich präsent“, berichtet Caritasmitarbeiterin Silvia Krüger.

Den Abschluss seiner Caritastour bildete für Winter das „Café International“. Die offene Begegnungsstätte ist das Herzstück des Caritaszentrums für Migration und Flüchtlingshilfe in den Herrenbenden in Euskirchen. Die Einrichtung war mit rund 80 Kindern und Erwachsenen bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas-Flüchtlingshilfe hatten einen bunten Nachmittag mit Kaffee, Tee, Kakao, Weihnachtsplätzchen und Kuchen für die neuen Nachbarn vorbereitet. Den Höhepunkt bildete der Besuch des Nikolaus.

Als der Nikolaus das „Café International“ betrat, war er direkt von den großen und kleinen Gästen umringt. Winter erklärte die Figur des Heiligen und ihre Bedeutung. Die Nikolausgeschichte, der Gäste unterschiedlichster Nationalitäten und verschiedener Religionen mit großem Interesse lauschten, wurde von zwei Geflüchteten simultan ins Arabische und Persische übersetzt.

Danach bescherte Winter, tatkräftig unterstützt durch Caritas-Mitarbeitende, die kleinen Gäste mit Schokonikoläusen. „Menschen unterschiedlichster Herkunft und religiöser Überzeugung haben heute hier gemeinsam friedlich gefeiert und eine schöne Zeit gehabt“, so Carsten Düppengießer, Leiter der Migrations- und Flüchtlingshilfe des Wohlfahrtsverbandes. Dies sei gelebte Integration. (epa)

 

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