Städtische Realschule Schleiden setzt auf praktische Unterrichtserfahrungen

Mit Video ene-Unternehmensgruppe spendierte Experimentierkästen, mit denen die Schülerinnen und Schüler sich an das Thema Stromkreislauf herantasten können

Kaum hatten Sandra Ehlen und Markus Böhm (v.l.) die Experimentierkästen auf den Tisch gelegt, wurden diese von den Schülerinnen und Schülern auch schon in Beschlag genommen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Kaum hatten Sandra Ehlen und Markus Böhm (v.l.) die Experimentierkästen auf den Tisch gelegt, wurden diese von den Schülerinnen und Schülern auch schon in Beschlag genommen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Schleiden – „Wo früher zu Hause noch ein Fischer-Technik-Baukasten stand, steht heute ein PC“, berichtete Physik- und Informatiklehrer Werner Metzen. Für den Pädagogen an der Städtischen Realschule Schleiden hat das Konsequenzen, denn wenn zu Hause kaum noch handwerklich gearbeitet werde und auch ansonsten das Handwerk immer mehr aus dem Blick gerate, dann müsse das praktische Arbeiten an der Schule umso wichtiger werden. Glücklich war Metzen daher jetzt über Unterstützung von Seiten der ene-Unternehmensgruppe. ene-Geschäftsführer Markus Böhm und Pressesprecherin Sandra Ehlen waren am vergangenen Mittwoch nach Schleiden gekommen, um der Realschule Experimentierkästen für den Physikunterricht zu schenken.

„Wir wollen die Schule mit diesen Experimentierkästen anregen, sich mit dem Thema Strom zu beschäftigen“, berichtete ene-Geschäftsführer Markus Böhm. Das zur Verfügung gestellte Material biete dabei beispielsweise die Möglichkeit, einfache Gleichstrom-Reihenschaltungen oder Parallelschaltungen vorzunehmen und einen Stromkreis mit Schalter und Sicherung aufzubauen. „Nach Möglichkeit sollen die Schülerinnen und Schüler dabei schon sehr früh im Physikunterricht an das Thema Elektrizität herangeführt werden“, so Böhm. Optimal sei es natürlich, wenn das Thema dann noch weiter vertieft und einige junge Leute nach Schulabschluss auch einen entsprechenden Lehrberuf ergreifen würden.

Patricia (links) und Larissa bauten in Windeseile einen funktionierenden Stromkreis. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Patricia (links) und Larissa bauten in Windeseile einen funktionierenden Stromkreis. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Physik- und Informatiklehrer Werner Metzen betonte, dass man die Experimentierkästen vor allem in den fünften und sechsten Klassen einsetzen wolle: „Der Vorteil dieser Kästen ist es, dass man sie auch im Klassenraum nutzen kann, wir sind daher nicht auf den Physikraum angewiesen.“ Einige bereits ältere Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe probierten die Experimentierkästen gleich vor Ort aus. Dabei zeigte sich, dass man nicht nur in der fünften und sechsten Klasse Spaß daran hat, praktisch zu arbeiten. „Immer mehr Mädchen entdecken darüber hinaus den Physikunterricht für sich“, berichtete Metzen: „Die Jungs sind oft mutiger, aber die Mädels haben manchmal mehr Ausdauer.“

Leo weiß nicht warum, aber Physik interessiert ihn einfach. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Leo weiß nicht warum, aber Physik interessiert ihn einfach. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Wie wichtig es für die Realschule sei, mit Unternehmen aus der Region zusammenzuarbeiten, betonte Schulleiterin Birgit Barrelmeyer: „Die jungen Leute bemerken so vor allem, wie vielfältig der Arbeitsmarkt ist, erhalten Einblicke in die Unternehmen und werden vertraut gemacht mit der dort stattfindenden praktischen Arbeit.“ Gerade bei der praktischen Arbeit entdeckten die Schülerinnen und Schüler immer wieder Fähigkeiten an sich, die ihnen selbst bislang unbekannt gewesen seien.

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„Der Stellenwert der Berufswahlvorbereitung ist bei uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen“, so Barrelmeyer. Um den Wünschen der Schülerinnen und Schüler nach Information Rechnung zu tragen, setze man auf ungewöhnliche Aktionen. So habe man 2017 eine Ausbildungs- und Praktikumsbörse direkt vor Ort organisiert, an der allein 42 Firmen teilgenommen hätten. Im vergangenen Jahr habe man des Weiteren eine „Nacht der Ausbildung“ ins Leben gerufen. Sechs Betriebe der Region öffneten dazu ihre Türen, und die Schüler konnten mit ihren Eltern hautnah miterleben, wie vor Ort gearbeitet wird. Darüber hinaus besuche man Veranstaltungen wie den „Tag des Handwerks“ in Aachen, besuche die Ausbildungsbörsen in den Berufskollegs Eifel und Euskirchen und im BZE in Euenheim. Auch sei ein eigener Berufsberater einmal im Monat im Haus. „Man kann sagen, dass am Ende des zehnten Schuljahres alle Schülerinnen und Schüler bei uns versorgt sind“, pflichtete Physiklehrer Metzen bei.

Lena findet es sehr gut, wenn Firmen in die Schule kommen und sich dort vorstellen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Lena findet es sehr gut, wenn Firmen in die Schule kommen und sich dort vorstellen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Auch die ene-Unternehmensgruppe setzt auf enge Kontakte zu den Schulen. „Wir unterhalten einige feste Schulpartnerschaften, pflegen aber auch lose Kontakte zu Schulen in unserem Versorgungsgebiet und bieten für die jungen Leute Berufspraktika an“, berichtete Markus Böhm. Dabei versuche man selbstverständlich, Interessenten für das eigene Unternehmen zu gewinnen, die sich bei der „ene“ nach dem Schulabschluss um einen Ausbildungsplatz bewerben und eines Tages dort in Festanstellung arbeiten würden.

Die Schülerinnen und Schüler selbst sind vom Praxisangebot der Schule überzeugt. „Mir macht es mehr Spaß, etwas praktisch auszuprobieren, als nur theoretisch davon zu hören“, meinte Schülerin Larissa. „Wenn man nur die Theorie macht, dann findet man nicht wirklich Spaß an einer Sache“, pflichtete ihre Mitschülerin Jessica ihr bei. Und Lena berichtete: „Ich finde es besonders gut, wenn man Firmen kennenlernen kann. Da erfährt man dann Dinge, die man bislang nicht gewusst hat, und bekommt dabei für die eigene Berufswahl neue Ideen, das ist schon sehr sinnvoll.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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