KSK Euskirchen verteilte über 11.000 Euro aus Kundenspendenprogramm „GiroCents“

Vorstandsvorsitzender Udo Becker übergab rote Sparschweinchen an den Verein zur Förderung Hörgeschädigter, den Förderverein für die Integrative Kindertageseinrichtung Wirbelwind, die Offene Ganztagsschule Blankenheim, den Förderverein der Johann-Hugo-von-Orsbeck-Schule und den Eifelverein Reifferscheid

Aus dem ganzen Kreis Euskirchen waren Mitglieder von Vereinen und Institutionen nach Reifferscheid gekommen, um bei der Ausschüttung der KSK-Kundenspenden dabei zu sein bzw. sich als neue Kandidaten vorzustellen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Aus dem ganzen Kreis Euskirchen waren Mitglieder von Vereinen und Institutionen nach Reifferscheid gekommen, um bei der Ausschüttung der KSK-Kundenspenden dabei zu sein bzw. sich als neue Kandidaten vorzustellen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Hellenthal-Reifferscheid – Alle halbe Jahre steht irgendwo im Kreis Euskirchen ein großes rotes Schwein. Am Donnerstagnachmittag fand man es in den letzten Schneeresten unterhalb der Burg Reifferscheid. Dort wies es zahlreichen Vereinsaktiven aus dem Kreis den Weg in die gute Stube der Eifelvereins Ortsgruppe, die an diesem Nachmittag zu einer Veranstaltung einlud, die sich mittlerweile im Kreis Euskirchen etabliert hat: Das 2014 von der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) ins Leben gerufene Kundenspendenprogramm „GiroCents“ verteilte bereits zum neunten Mal gesammelte Spenden an Vereine und Institutionen aus dem Geschäftsgebiet der KSK.

„Vor einem Jahr waren es 3.300 Sparkassen-Kunden, die monatlich ihre Centbeträge vom Girokonto abbuchen ließen und anschließend online abstimmten, welcher Verein oder welche Institution eine Zuwendung erhalten soll. Mittlerweile sind es bereits über 4.000“, freute sich der Vorstandsvorsitzende der KSK, Udo Becker, der mit seinem bewährten GiroCents-Team, namentlich Iris Esselborn, Sebastian Thur und Alexander Rheindorf, diesmal in den Südkreis gekommen war, um den Gewinnern ihre Zuwendungen zu überreichen. „Angefangen hat das Ganze in der ersten Runde mit 1.100 Euro“, berichtete Becker, „mittlerweile sind wir bei 11.050 Euro, und ich wage voraus zu sagen, dass wir beim nächsten Mal bei 12.000 Euro landen.“

Udo Becker freute sich über ein selbstgemaltes Bild der Schülerinnen und Schüler der Max-Ernst-Schule in Euskirchen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Udo Becker freute sich über ein selbstgemaltes Bild der Schülerinnen und Schüler der Max-Ernst-Schule in Euskirchen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Neben dem PS-Zwecksparen und den beiden Stiftungen der KSK sei „GiroCents“ eine weitere Möglichkeit für Vereine, an Gelder für Projektideen zu kommen. „Bei den Teilnehmern von »GiroCents« buchen wir zum Monatsende die Nachkommastellen auf dem Girokonto ab, also zwischen einem und 99 Cent, im Schnitt also 50 Cent.“ Dieses Geld werde über ein halbes Jahr gesammelt und dann zu 100 Prozent gespendet. „Die Verwaltungskosten übernehmen wir“, so Becker. „Und da unser Vorstandsvorsitzender keine krummen Zahlen mag, runden wir bei der Ausschüttung die Summen noch ein wenig nach oben auf“, verriet Iris Esselborn vom KSK-Vertriebsmanagement.

Bei der aktuellen Abstimmung entfielen 17,7 Prozent auf den Gastgeber Eifelverein Ortsgruppe Reifferscheid, dessen Vorsitzender Markus Schmitz 2.000 Euro entgegennehmen konnte. Der Eifelverein sorgt nicht nur alljährlich für den romantischen Weihnachtsmarkt im Burgbering, sondern unterhält mit der „Vorburg“ auch ein historisches Gebäude der Burganlage, das Kosten verursacht.

Zwei Prozentpunkte mehr, nämlich 17,9 Prozent der Stimmen, entfielen auf den Förderverein der Johann-Hugo-von-Orsbeck-Schule. Der Verein erhielt 2.000 Euro für die Ausgestaltung des Schulhofs und der Wiederherstellung einer von den Kindern heiß geliebten Hängebrücke.

Alexander Rheindorf und einer der Pfadfinder verstauten das Glücksschwein wieder in den Transporter. In sechs Monaten wird es an der Offenen Ganztagsschule in Blankeheim freigelassen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Alexander Rheindorf und die Pfadfinder verstauten das Glücksschwein wieder in den Transporter. In sechs Monaten wird es an der Offenen Ganztagsschule in Blankeheim freigelassen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Ebenfalls 17,9 Prozent der Teilnehmer votierten für die Offene Ganztagsschule Blankenheim, die Geld für Spielgeräte und Exkursionen benötigte. Auch hier konnte Udo Becker mit 2.000 Euro weiterhelfen. Für die Veranstaltung hatten die Kinder ein Podcast erstellt, in dem sie ihre Schule und ihr Anliegen in eigenen Worten darstellten.

Über 2.250 Euro (20,6 Prozent der Stimmen) freute sich der Förderverein für die Integrative Kindertageseinrichtung Wirbelwind. Die erste Kita im Kreis Euskirchen, die Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam besuchen konnten, benötigt das Geld für „Aiki-Spiele“, bei denen toben, raufen und rangeln ohne Gewalt ermöglicht wird.

Und schließlich hatte Becker noch 2.800 Euro zu vergeben, die sich mit 25,9 Prozent der Stimmen der Verein der Max-Ernst-Schule in Euskirchen zur Förderung Hörgeschädigter verdient hatte. Das Geld soll in ein Dreirad und Kettcars investiert werden. Der Förderverein übereichte Udo Becker ein selbstgemaltes Bild als Dank, das, so versprach Becker, zunächst die Vorstandsetage verschönern werde, und sodann durch die Büros wandere. „Sie müssen uns natürlich nichts schenken“, scherzte Becker in Richtung der anderen Gäste, „aber schön wäre es schon.“

Sodann hatten gleich sechs neue Vereine und Institutionen Gelegenheit, sich und ihre Projekte vorzustellen, um in den Genuss der nächsten Ausschüttung zu kommen. Das Jugendrotkreuz des DRK, Ortsverein Kall, in dem Mitglieder von sechs bis 18 Jahren aktiv sind, möchte, so berichtete Herbert Lang, für die Kinder gern einen eigenen Raum einrichten.

Auch der Verein „Frauen helfen Frauen“ benötigt finanzielle Unterstützung. Der Bulli, mit dem Einkäufe oder Umzüge für Frauen in Not unternommen werden, ist in die Jahre gekommen, so dass man einen Zuschuss für eine Neubeschaffung benötigt.

Der Deutsche Kinderschutzbund Euskirchen, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert, hätte gern Unterstützung, um neue Pflegeeltern zu schulen und auszubilden. „Weiterhin brauchen wir Gelder für erlebnispädagogische Angebote im geschützten Rahmen“, so Thomas Kühn, der mit Eva-Maria Kreutz die Arbeit des Kinderschutzbundes vorstellte.

Für ein ungewöhnliches Musikfestival warben Sabine Söller-Muth und Carolina von Dungern. Gemeinsam mit dem Cellisten Matthias Diener, der sich besonders für Neue Musik stark macht, möchten sie vom 22. bis zum 24. August diesen Jahres ein Festival in der Bürgerhalle Kommern organisieren, bei dem klassische Musik auf Neue Musik oder auch populäre Musik trifft. So wird in diesem Jahr neben Matthias Diener und der Violinistin Ava-Rebekah Rahman auch Stefan Brings erwartet sowie ein indischer Tabla-Spieler und ein Sänger aus der Tradition des Sufismus.

Für einen Niedrigseilgarten, der unter fachkundiger Leitung in Eigenregie erstellt werden soll, warben Daniel Brang und Benedikt Bauer von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, Stamm Burgfalken, Blankenheimerdorf, denn sie möchten, dass die Kinder weniger am Smartphone und Computer hängen und sich dafür mehr in der freien Natur bewegen.

Schließlich und letztlich baten Franzi und Dana vom Tambourcorps (TC) Oberwichterich noch um Mithilfe. In einem einstudierten Dialog stellten die beiden jungen Musikerinnen nicht nur ihren Verein vor, sondern berichteten auch begeistert vom Bundesmusikfest in Chemniz, an dem sie vor sechs Jahren mit 15.000 weiteren Musikern aus Deutschland teilgenommen hatten. Neben der Big Band der Bundeswehr war der TC der einzige Abgesandte aus dem Kreis Euskirchen. In diesem Jahr findet das Bundesmusikfest in Osnabrück statt, und die beiden baten um Spenden für jugendliche Musikerinnen und Musiker, die gern an dieser Veranstaltung teilnehmen würden, es sich aber nicht leisten können.

„Ihr beiden seid die besten Botschafter für euren Musikverein“, lobte Udo Becker die gelungene Performance und betonte, dass nun wieder einzig und allein die „GiroCents“-Teilnehmer die Entscheidung über die Verteilung der Gelder treffen würden. Im Anschluss an den öffentlichen Teil hatten die Gäste noch Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen und sich auszutauschen, während Alexander Rheindorf draußen bereits mit Hilfe der Pfadfinder das große Glücksschwein in den Transporter verlud. „Das Schwein wird in sechs Monaten in Blankenheim erwartet“, sagte Rheindorf schmunzelnd.

www.ksk-eu.de/girocents

Eifeler Presse Agentur/epa

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