Ausstellung „Tschernobyl – 30 Jahre danach“

Bernd Wawer berichtete den Gästen der Vernissage im Schleidener Rathaus von seinen Eindrücken in der Sperrzone

Bernd Wawer (l.) schilderte den Gästen und Ingo Pfennings (r.), Bürgermeister Schleiden, seine persönlichen Eindrücke, die er während seiner beiden Aufenthalte in Tschernobyl gewonnen hat. Foto: Stadt Schleiden/Kerstin Wielspütz
Bernd Wawer (l.) schilderte den Gästen und Ingo Pfennings (r.), Bürgermeister Schleiden, seine persönlichen Eindrücke, die er während seiner beiden Aufenthalte in Tschernobyl gewonnen hat. Foto: Stadt Schleiden/Kerstin Wielspütz

Schleiden – Bernd Wawer reiste 2016 und 2018 in die Sperrzone von Tschernobyl und fing dort über mehrere Tage hinweg seine Eindrücke mit der Kamera ein. Das Kernkraftwerk an der weißrussischen Grenze geriet weltweit in die Schlagzeilen, als im April 1986 ein Reaktorblock des Kraftwerks explodierte. Seine Eindrücke zeigt er noch bis Donnerstag, 31. Oktober, in der Fotoausstellung „Tschernobyl – 30 Jahre danach – Tihange – 30 Jahre davor“ im Rathaus Schleiden.

Wawer besichtigte unter anderem das havarierte Kraftwerk und war dabei im Block 3, der nur durch eine Mauer vom havarierten Block 4 getrennt ist. Außerdem erkundete er mit seiner Kamera das Umfeld, wie beispielsweise die evakuierte Stadt Prypjat mit Krankenhaus, Schule, Kindergarten, Rummelplatz, Bahnhof, Ausflugsdampfer, Feuerwehr und Friedhof und vielem mehr.

Bei der Eröffnung sagte Ingo Pfennings, Bürgermeister Stadt Schleiden: „Leider ist das Bewusstsein für die Gefahr der Atomenergie, vor allem bei so maroden Kraftwerken, noch nicht bei allen angekommen. Die Gefahr besteht nicht nur für das direkte Umfeld, sondern wie Tschernobyl gezeigt hat, auch für die Nachbarländer. Aus diesem Grund hoffe ich, dass die Fotoausstellung, die eindrucksvoll die Auswirkungen einer solchen Katastrophe zeigt, bei Zweiflern einen kleinen Beitrag zum Umdenken leistet.“

In seiner Rede beschrieb Pfennings, der auch Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Schleiden ist, die atomare Katastrophe in der Ukraine. Die Gefährlichkeit der atomaren Energie sei auch durch die Havarie des Kernkraftwerks Fukushima im Jahr 2011 ein weiteres Mal deutlich geworden. Mit Tihange und Doel habe man Beispiele in der Nähe, für die es eine europapolitische oder vielmehr europarechtliche Lösung geben müsse.

Besonders dankte er Marita Rauchberger, Kuratorin der Galerie Eifel Kunst, die die Ausstellung mit organisiert hat, sowie der Bürgerstiftung Schleiden, die die Durchführung von Ausstellungen im Schleidener Rathaus finanziell unterstützt. Rauchberger hob in ihrer Ansprache die unverwechselbare Handschrift von Bernd Wawer hervor, die sich in allen Fotos wiederfindet. Durch geschickt gewählte Bildausschnitte schaffe es der Fotograf, jedem Bild einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Zu  Pfennings und der Verwaltung sagte sie: „Danke, dass Sie der Kunst immer so selbstverständlich einen Raum zur Verfügung stellen!“ Musikalisch begleitet wurde die Vernissage durch das Duo „Holzwurm“. Die Ausstellung kann während den regulären Öffnungszeiten des Rathauses Schleiden, montags bis freitags von 7.45 Uhr bis 12.30 Uhr, sowie donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. (epa)

 

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