Brillensammelprojekt: Schon über 6000 Mal für Durchblick gesorgt

Ford-Werke Köln unterstützten Brillensammelprojekt der Caritas jetzt mit über 700 Brillen – Sehhilfen fördern in armen Ländern Bildungschancen, Verdienstmöglichkeiten und Teilhabe am Leben

Brillensammeln macht offensichtlich auch Spaß. Ford-Mitarbeiter brachten über 700 Sehhilfen für die Caritas Region Eifel zusammen. Bild: Arndt Krömer
Brillensammeln macht offensichtlich auch Spaß: Ford-Mitarbeiter brachten über 700 Sehhilfen für die Caritas Region Eifel zusammen. Bild: Arndt Krömer

Schleiden – Im vergangenen Herbst hat der Caritasverband für die Region Eifel in Kooperation mit dem Deutschen Katholischen Blindenwerk, der Schleidener Caritas-Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und hiesigen Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) das Sammelprojekt mit dem Slogan „Zwei Gläser, die die Welt bedeuten können“ ins Leben gerufen. Dabei werden alte, aber noch brauchbare Brillen gesammelt, gereinigt, vermessen und an bedürftige Menschen, die sich keine Sehhilfe leisten können, in aller Welt verschickt. Durch die lokale Presse wurden auch die Kölner Ford-Werke auf das Projekt aufmerksam.

Ihre Marketing-Mitarbeiterin Katrin Malik aus Mechernich wandte sich an die Caritas, um über eine Beteiligung mithilfe einer internen Sammelaktion ins Gespräch zu kommen; Ford stellt seine Beschäftigten für zwei Tage pro Jahr bezahlt von ihrer eigentlichen Tätigkeit frei, um sich gemeinnützigen Projekten zu widmen. So wurde die Brillensammlung erstmals in drei Bereichen der Ford-Werke veranstaltet. Über 700 Brillen kamen zusammen – eine Wiederholung soll nicht ausgeschlossen sein.

Gleich kistenweise gingen die Brillen nach Schleiden. Bild: Arndt Krömer
Gleich kistenweise gingen die Brillen nach Schleiden. Bild: Arndt Krömer

„Die Aktion wurde in unseren Werken sehr gut angenommen“, berichtete Katrin Malik begeistert. „Die gesamte Mitarbeiterschaft, auch die Führungsebenen, fanden die Idee super und waren sofort dabei. Sie waren froh, ihre alten Brillen in der Schublade auf diese sinnvolle Weise abgeben zu können. Ich kann daher sagen: viel positives Feedback von allen Seiten bei Ford!“ 702 Brillen konnte sie am Ende an die Eifeler Caritas in zahlreichen Kartons übergeben. Sarah Schmitz, Leiterin der Caritas Tagesstätte, dankte nicht nur Katrin Malik für ihren Einsatz, sondern besonders auch den Besuchern ihrer Einrichtung, die an dieser auf Dauer angelegten Maßnahme teilnehmen:

„Ohne unsere Klienten könnten wir das Projekt gar nicht durchführen. Seit unserem Start haben wir 6000 Brillen gesammelt, die von ihnen gesichtet, sortiert und für den weiteren Transport verpackt wurden.“ So konnten die von den Ford-Werken gesammelten Kisten gemeinsam mit weiteren zahlreichen Kartons voller Sehhilfen, die zwischenzeitlich für die Caritas abgegeben worden sind, von Johannes Klein in Empfang genommen werden. Der Leiter des Deutschen Katholischen Blindenwerks in Koblenz koordiniert nun die Reinigung, Vermessung und den abschließenden Versand in alle Welt.

Zuletzt wurden Transporte beispielsweise nach Ladakh/Indien und El Salvador organisiert. Dies zu organisieren ist mitunter keine leichte Aufgabe: „Wegen der dortigen Unwegsamkeit ist der Versand sehr kompliziert und muss gründlich vorbereitet werden. Die Ware muss beispielsweise in die Berge, dort gibt es aber keine Straßen, sondern nur einen schmalen Trampelpfad. Solche Hindernisse müssen wir überwinden“, betonte er. Die vertrauensvolle Kooperation mit seriösen Partnern vor Ort sei dabei garantiert. Martina Bertram, Gemeindecaritas und Ehrenamtskoordination, zu den Hintergründen des Projekts: „In vielen Ländern der Erde gibt es Menschen, die sich keine Sehhilfe leisten können. In Entwicklungsländern in Afrika, Asien, Südamerika, aber auch bei uns in Europa wird der Hilfebedarf bestenfalls im Krankenhaus festgestellt und ein Privatrezept ausgestellt. Überwiegend gibt es keine Leistungen von einer Krankenkasse, so dass eine Brille für Bedürftige meistens nicht finanzierbar ist.“

Johannes Klein beschreibt eine Brille gar als Schlüssel zur Welt, denn die Aktion fördert in armen Ländern Bildungschancen, Verdienstmöglichkeiten und Teilhabe am Leben: „Es geht nicht nur um Lesen und Schreiben können, sondern beispielsweise auch darum, den Schmutz aus Saatgut befreien oder handwerkliche Tätigkeiten ausführen zu können. In Gesellschaften mit traditionellen familiären Strukturen werden somit die Schwächsten gestärkt, denn sie können wieder zum Familienunterhalt beitragen.“

Die Kooperationspartner freuen sich über jede weitere Unterstützung. Das Sammelprinzip ist einfach – zunächst werden die Brillen gesammelt: im Caritas-Haus Schleiden, in allen Caritas-Zentren (Simmerath, Kall, Mechernich), sämtlichen Caritas-Tagespflegen (Roetgen, Simmerath, Blankenheim und Dahlem) sowie im Pfarrbüro Dahlem und in der Pfarrkirche Simmerath wurden gekennzeichnete Holzkisten bereitgestellt, in welchen die alten Brillen abgegeben können. Sind diese voll, werden sie ins Caritas-Haus Schleiden gebracht. Wer Fragen zum Projekt hat, kann sich gerne an Martina Bertram unter 0 24 45/85 07-270 oder m.bertram@caritas-eifel.de wenden. (epa)

2 Gedanken zu „Brillensammelprojekt: Schon über 6000 Mal für Durchblick gesorgt“

    1. Die Brillen können im Caritas-Haus Schleiden, in allen Caritas-Zentren (Simmerath, Kall, Mechernich), sämtlichen Caritas-Tagespflegen (Roetgen, Simmerath, Blankenheim und Dahlem) sowie im Pfarrbüro Dahlem und in der Pfarrkirche Simmerath abgegeben werden. Weitere Informationen bei Martina Bertram unter Telefon 0 24 45/85 07-270 oder E-Mail m.bertram@caritas-eifel.de

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