Ein Bilderschatz der regionalen Zeitgeschichte

Geschichtsforum Schleiden zeigt Fotografien des Schleidener Fotografen Heinz H. Naumann – Die Ausstellung im KunstForumEifel ist noch bis zum 24. August zu sehen

Anlässlich der Ausstellung hat das Geschichtsforum Schleiden auch einen Bildband mit Fotografien von Heinz H. Naumann herausgegeben. Repro: epa
Anlässlich der Ausstellung hat das Geschichtsforum Schleiden auch einen Bildband mit Fotografien von Heinz H. Naumann herausgegeben. Repro: epa

Schleiden – Der Schleidener Fotograf Heinz H. Naumann dokumentierte ab den 1950er Jahren mit seinen Fotos die regionale Zeitgeschichte mehrerer Jahrzehnte. Das Geschichtsforum Schleiden hat jetzt in Zusammenarbeit mit dem KunstForumEifel eine Auswahl seiner Bilder zu einer Ausstellung großformatiger Fotografien zusammengestellt. Journalist und Buchautor Franz Albert Heinen hat die Bilder ausgewählt und sie mit entsprechenden Erklärungen versehen. Die Ausstellung ist noch bis Samstag, 24. August, im Kunstforum in Gemünd, Dreiborner Straße 22, zu sehen und von Freitag bis Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Ausnahme ist Donnerstag, 22. August, Dann hat die Ausstellung von 17 bis 21 Uhr geöffnet.

Naumanns Fotografien beispielsweise zum Elend der Menschen in den klimatisch und von der Bodengüte nicht verwöhnten Teilen der Eifel waren durch die Bebilderung soziale Milieustudien, die etwa von der Alltagsnot der Mausefallen-Hersteller in dem Ort Neroth erzählen. Dabei rückte er den Menschen in ihrem privaten Umfeld mit der Kamera oft hart an die Gesichter. Naumanns Bilder solcher Reportagen gelten heute als einmalige Zeugnisse einer endgültig untergegangenen Vergangenheit. Auch an industriellen oder handwerklichen Arbeitsplätzen war er nah bei den Menschen. Sensationell ist etwa eine Bildserie, die Naumann wenige Monate vor dem Ende des Bergbaus in Mechernich im Tagebau und im Abbaustollen anfertigte. Damit dokumentierte er einen sterbenden Industriezweig in der Region. Die 1958 angefertigten Bilder stehen heute als ungewöhnliche Bilddenkmäler für die Nordeifeler Geschichte der Montanindustrie. In Naumanns Nachlass findet man zahlreiche volkskundliche Dokumentationen, die heute von fast vergessenen alten Bräuchen und Feiern erzählen.

Die Ausstellung zeigt 37 von F.A. Heinen ausgewählte Exponate. Kunstfreund Werner Rosen machte die Sammlung nutzbar und die Tochter von Heinz H. und Helga Naumann, Claudia Kolvenbach, gestattete bereitwillig die Nutzung. (eB/epa)

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