45.000 klimastabile Bäume für stabile Wälder im Forstrevier Mürlenbach

Forstamt Gerolstein setzt langfristig auf Buchen, Tannen und Esskastanien

Revierleiter Michael Zander prüft die Qualität der Pflanzung, Foto: Landesforsten RLP / Martin Lotze
Revierleiter Michael Zander prüft die Qualität der Pflanzung, Foto: Landesforsten RLP / Martin Lotze

Gerolstein – Seit Jahrzehnten wandelt sich das Bild unseres Waldes. Vielfältige Mischwälder sichern nachhaltig die wertvollen Leistungen des Waldes. Einen weiteren Schritt zum Umbau reiner Nadelwälder geht das Forstamt Gerolstein aktuell im Staatswald des Forstreviers Mürlenbach. Als sogenannte „Vorausverjüngung“ mit klimastabileren Baumarten werden derzeit 45.000 junge Bäume in rund 90 Hektar ältere Nadelwälder hinein gepflanzt. „So erreichen wir, dass sich hier in Zukunft artenreiche und risikoärmere Mischwälder entwickeln können“, erläutert Revierleiter Michael Zander.

Waldbesitzende und Forstleute müssen heute Baumarten auswählen, die in den nächsten 100 bis 200 Jahren mit den erwarteten Folgen der Klimaveränderung zurechtkommen. Für Buchen, Tannen und Esskastanien stehen die Prognosen im Gerolsteiner Land gut. Nachhaltige Forstwirtschaft erfordert ein Denken und Handeln in langen Zeiträumen.

Stabile und gesunde Mischwälder sind ein Garant für sauberes Trinkwasser. Das hat auch der Gerolsteiner Brunnen erkannt, der vor Jahren die Aktion Gerolsteiner Zukunftswald gestartet hat. Seit 2013 wird die Wiederbewaldung von Flächen im Rahmen einer Kooperation mit Landesforsten Rheinland-Pfalz unterstützt. „Für uns haben ein schonender Umgang mit den natürlichen Wasservorkommen in unserem Quellgebiet und damit der langfristige Schutz unseres kostbaren Produktes oberste Priorität“, so Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik und verantwortlich für Nachhaltigkeit beim Gerolsteiner Brunnen. „2019 übernehmen wir die Kosten für Pflanzung und Pflege von rund 12.900 Baumsetzlingen.“

Diese Kooperation ist ein Beleg dafür, dass nicht nur die Waldbesitzenden Verantwortung für die Zukunft unseres Waldes übernehmen. Seine zahlreichen wichtigen Funktionen können nur dann gesichert werden, wenn die Gesellschaft den Wert dieser Leistungen anerkennt. Für alle Waldbesitzer stellen der Klimawandel und der daraus resultierende Waldumbau eine riesige Herausforderung dar. Mindestens 500 Hektar sollen in den nächsten Jahren allein im Forstrevier Mürlenbach vorausverjüngt werden. „Für diese Aufgabe benötigen wir gut ausgebildetes Personal auf allen Ebenen. Denn auch beim Personal gilt der Grundsatz der Nachhaltigkeit“, so Michael Zander. (epa)

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