Bundesweites Gedenkstättenseminar findet in Vogelsang statt

Zur Fachtagung werden unter mehr als 100 Vertreter unter anderem von Gedenkstätten und Dokumentationszentren aus ganz Deutschland erwartet

Bei Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen wollen sich die Teilnehmenden in Vogelsang den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die um die Themen Diversität, Partizipation und Inklusion kreisen, widmen. Bild: Dominik Ketz
Bei Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen wollen sich die Teilnehmenden in Vogelsang den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die um die Themen Diversität, Partizipation und Inklusion kreisen, widmen. Bild: Dominik Ketz

Schleiden-Vogelsang – Das 66. Bundesweite Gedenkstättenseminar findet vom 14. bis 16. Mai in Vogelsang IP statt. An drei Tagen kommen bei dieser Fachkonferenz mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Gedenkstätten und Dokumentationszentren, aber auch von Museen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen aus ganz Deutschland zusammen. „Aktuelle Zahlen aus Nordrhein-Westfalen belegen in diesen Tagen das steigende Interesse an NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten: Im Jahr 2019 sorgten 410.000 Besucherinnen und Besucher für ein Rekordergebnis in den 29 Einrichtungen, die im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte in NRW organisiert sind“, heißt es in einer Pressemitteilung von Vogelsang IP.

In diesem Jahr steht die Tagung unter dem Motto „Diversität – Partizipation – Inklusion. Selbstverständnis und Praxis in Gedenkstätten und Dokumentationszentren“. Organisiert wird das 66. Bundesweite Gedenkstättenseminar von der Akademie Vogelsang IP/NS-Dokumentation Vogelsang in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Berliner Stiftung Topographie des Terrors.

Bei Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen wollen sich die Teilnehmenden den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die um die Themen Diversität, Partizipation und Inklusion kreisen, widmen. Diese Themen beeinflussten längst auch die Arbeit in Gedenkstätten und ähnlich arbeitenden Einrichtungen und stellten diese vor neue Herausforderungen. Anhand von Praxisbeispielen sollen die Möglichkeiten der Einbeziehung und Mitwirkung aller Gruppen von Besuchenden gemeinsam diskutiert werden. Zentrale Fragen lauteten etwa: Was ist der Anspruch von Gedenkstätten und Dokumentationszentren in Bezug auf Diversität, Partizipation und Inklusion – und werden sie diesem Anspruch gerecht? Wo werden Mechanismen von Exklusion wirksam, und wie können diese abgebaut werden?

„Gerade an einem Ort wie Vogelsang, der zur Zeit des Nationalsozialismus ein Ort war, an dem Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religionszugehörigkeit, ihres Geschlechts, sexuellen Orientierung oder körperlichen Voraussetzungen ausgegrenzt und diskriminiert wurden, ist das Thema Inklusion besonders wichtig“, sagt Stefan Wunsch, wissenschaftlicher Leiter der Akademie Vogelsang IP. „Das diesjährige Gedenkstättenseminar in Vogelsang bietet die Chance, den begonnen Prozess auf dem Weg zu mehr Teilhabe und Vielfalt hier am Ort fortzuführen.“

Die teilnehmenden Institutionen erhalten die Möglichkeit, eigene bereits bestehende Projekte zu präsentieren. Im Rahmen des 66. Bundesweiten Gedenkstättenseminars wird es dazu einen „Markt der Möglichkeiten“ geben, auf dem sie Ihre Projekte in Form von Publikationen oder Materialien aus der Praxis vorstellen können.

Gleich am ersten Tag haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, das Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, einst eine Schulungsstätte für zukünftige Parteifunktionäre der NSDAP, sowie die dortige barrierefreie Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ zu besichtigen. (epa)

Das komplette Programm im Internet auf www.vogelsang-ip.de

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