„Ergotherapie To Go“

Caritas hält mit kreativen Angeboten Kontakt zu psychisch erkrankten Menschen

Andrea Hellendahl (Ergotherapeutin) und Sebastian Seifert (Teamleitung) sorgen bei der Caritas auch in der Corona-Krise für Hilfen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Foto: Carsten Düppengießer/Caritas Euskirchen
Andrea Hellendahl (Ergotherapeutin) und Sebastian Seifert (Teamleitung) sorgen bei der Caritas auch in der Corona-Krise für Hilfen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Foto: Carsten Düppengießer/Caritas Euskirchen

Euskirchen – Die Räume der Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen und des Beschäftigungsangebots „LT24“ der Caritas Euskirchen haben sich in Werkstätten zur Produktion von Beschäftigungs- und Kreativmappen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung verwandelt. Die Caritas-Ergotherapeuten Gerd Schäfer und Andrea Hellendahl fertigen diese Mappen, um auch während der Zeit der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise mit ihren Klienten in Verbindung zu bleiben und ihnen die Möglichkeit einer kreativen und anregenden Beschäftigung bieten zu können.

„Wir sprechen hier über rund 100 Menschen, die wir normalerweise ambulant betreuen. Dazu kommen die Bewohner unserer Wohnhäuser für psychisch erkrankte Menschen in Kirchheim und Rupperath“, erklärt Sebastian Seifert, Teamleiter der Ambulanten Sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas Euskirchen. Diese Menschen würden normalerweise die Angebote der Tagesstätte, der Kontaktstelle „Café WorkShop“ oder das Beschäftigungsangebot im „LT24“ nutzen, beziehungsweise im Fall der Wohnhäuser in den Nordeifelwerkstätten (NEW) zur Arbeit gehen.

„All dies ist im Augenblick aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Auch unsere Möglichkeiten des direkten Kontakts sind gegenwärtig eingeschränkt. Wobei ich betonen möchte, dass wir natürlich die Menschen in den Wohnhäusern weiter betreuen und auch die Klienten unserer Betreuten Wohnformen weiter persönlich aufsuchen, das gehört für uns klar zur Daseinsvorsorge und ist unser Auftrag“, so Seifert. Dabei hätten gerade Menschen mit einer psychischen Erkrankung stark unter den momentanen Einschränkungen zu leiden. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ängste beschäftigten diese Menschen häufig in besonderem Maße.

„Da ist ein Angebot, den Tag über beschäftigt zu sein absolut wertvoll“, meint Ergotherapeut Gerd Schäfer. Deshalb habe er sich mit seiner Kollegin Andrea Hellendahl das Konzept der „Ergotherapie To Go“ überlegt. Er selbst ist für die sogenannten Beschäftigungsmappen zuständig. Diese enthalten jeweils für eine Woche Kreuzworträtsel, Sudokus, Aufgaben zum Gedächtnistraining und weitere Denksportaufgaben mit den dazugehörigen Anleitungen. „Und ganz wichtig, am Ende immer eine Seite mit Witzen, um die Stimmung zu heben.“

Andrea Hellendahl steuert die Kreativmappen bei. Vor Ostern sind diese prall gefüllt mit Ideen und Bastelanleitungen, um die eigenen Vierwände österlich zu dekorieren. Auch hier selbstverständlich mit den entsprechenden Anleitungen versehen. „Und bei Bedarf liefern wir auch das nötige Bastelmaterial mit.“

Denn sowohl Schäfer, als auch Hellendahl sind über Telefon und Videochat zu den sonst üblichen Bürozeiten für ihre Klienten zu erreichen. „Da können Fragen zu den Mappen geklärt werden, oder auch über Sorgen und Nöte während dieser für uns alle außergewöhnlichen Zeiten gesprochen werden“, so Schäfer.

Bis auf weiteres erstellen die beiden Ergotherapeuten wöchentlich neue Mappen und liefern diese an ihre Klienten aus. „Natürlich hoffen wir alle, möglichst bald wieder in Richtung eines normalen Alltags gehen zu können. Im Augenblick sind die getroffenen Maßnahmen allerdings absolut notwendig und mit Kreativität und Einsatz werden wir auch diese Zeit gemeinsam mit den uns anvertrauten Menschen durchstehen“, ist sich Seifert sicher.

(epa)

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