Kletterer und Boulderer aufgepasst: Mit dynamischem Trainingsboard Gutes tun

Sich in der Corona-Krise fit halten und dabei die Kölner Boulder- und Parkour-Halle Stuntwerk unterstützen, das kann man mit dem neuem „Support-Board“

Mehr als ein Fingerboard: Durch die bewegliche Achsaufhängung verspricht das „Support-Board“ abwechslungsreiches Ganzkörpertraining mit viel Bewegung. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Mehr als ein Fingerboard: Durch die bewegliche Achsaufhängung verspricht das „Support-Board“ abwechslungsreiches Ganzkörpertraining mit viel Bewegung. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Eifel/Köln – Das Wetter lockt gerade auch in der Eifel die Kletterer und Boulderer an den Fels – doch die Gebiete sind momentan ebenso gesperrt wie die Kletter- und Boulderhallen. Dabei sind Kletterer meist echte „Bewegungstiere“ – als landesweit die Sportstätten wegen der Corona-Krise schließen mussten, traf das nicht nur die Betreiber hart. „Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden beim Training zuhause unterstützen und haben dafür ein innovatives Trainingsboard erfunden“, berichtet jetzt Florian Schiffer. Der ist Geschäftsführer der Stuntwerk-Dachgesellschaft aus Rosenheim, zu der auch die gleichnamige Kölner Sportstätte gehört: Im Stuntwerk Köln kann man bouldern, also in Absprunghöhe seilfrei klettern, dem Parkour-Sport durch möglichst effizientes Überwinden von Hindernissen frönen, oder sich im Trainingsbereich als „Ninja Warrior“ fit machen. Vom Freizeitsportler bis zur ehemaligen Boulderweltmeisterin Juliane Wurm oder Olympia-Kandidat Jan Hojer nutzen Bewegungsfreudige das breite Angebot vom selbstständigen Training über Kursbetrieb auch etwa am Vertikaltuch bis hin zum Individualcoaching.

Schiffer macht allerdings auch keinen Hehl daraus, dass das neue Trainingsbord mit beweglicher Achse für dynamische Übungen auch etwas Geld in die Kassen spülen soll, denn die Schließungen treffen das Unternehmen hart. Deshalb heißt das Trainingsgerät, hautschonend und umweltfreundlich aus mehrschichtig querverleimtem Holz hergestellt, auch „Support-Board“, wie er erzählt: „Wir tragen Verantwortung für insgesamt 150 Mitarbeiter und suchen gerade nach Lösungen. Das Board bieten wir zu einem Mindestpreis an, um unsere Kosten dafür zu decken, wer möchte, kann sehr gern mehr überweisen, um uns zu unterstützen.“

Um die Videos zu sehen, akzeptieren Sie bitte die Cookies von YouTube und YouTube API Services. Bedenken Sie, dass damit auch Google Fonts über YouTube geladen werden können – dies können wir technisch nicht verhindern.

YouTube privacy policy

YouTube Terms Of Services

Die ersten Erfahrungen damit seien sehr gut, das Board werde begeistert angenommen. Denn gerade in der Boulder- und Parkourszene sei die Sozialkompetenz sehr hoch, wie Florian Schiffer betont, das gemeinsame „Knacken“ an Boulderproblemen oder Parkoursessions in kleinen Gruppen schweiße zusammen. Schiffer: „Wir haben für unsere Kunden die Gebühren für die Abos ausgesetzt – viele haben uns aber angeboten, freiwillig weiter zu bezahlen, damit wir wieder voll durchstarten können, wenn wir wieder öffnen dürfen.“

Wenn das Stuntwerk Köln seine Pforten wieder öffnen darf, erwartet die Boulderer eine Vielzahl neuer Boulderprobleme, wie die Kletterrouten aus den bunten Kunststoffgriffen genannt werden. Simon Traummann, Betriebsleiter im Kölner Stuntwerk: „Wir sind gerade mit einer kompletten Grundreinigung beschäftigt, die Griffe werden desinfiziert, alles wird auf Vordermann gebracht.“ Er hat sich ebenfalls ein „Support-Board“ bestellt. Eines soll natürlich im Stuntwerk aufgehängt werden, aber Simon Traummann trainiert auch zuhause damit. Gebaut wird es in Rosenheim in einer befreundeten Tischlerei, wie Florian Schiffer sagt: „Ich bin quasi in einer Schreinerei aufgewachsen und habe schon länger über ein Trainingsgerät für Kletterer und Ninja Warrior nachgedacht. Dabei sollte man räumlich auf der Stelle bleiben, sich aber trotzdem viel bewegen können.“

Durch die drehbare Aufhängung fordert das Stuntwerk Support Board auch die Tiefenmuskulatur kräftig. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Durch die drehbare Aufhängung fordert das Stuntwerk Support Board auch die Tiefenmuskulatur kräftig. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Als dann die Corona-Krise zuschlug, hat er auch aus der Not geboren das Board ersonnen. Es besteht einerseits aus mehreren Griffmulden, um in verschiedener Form die Finger- und Handkraft zu trainieren, hat aber andererseits auch mehrere Führungen, um kurze Griffstangen ein- und umsetzen zu können. Durch eine Bohrung in der Mitte des in Anlehnung an das Stuntwerk-Logo als Dreieck geformten Boards wird eine Achse eingesteckt. Das Umsetzen der Griffstangen frei hangelnd oder auch das Weitergreifen in den Griffmulden, durch die das Dreieck dann rotiert, ist nicht nur ein hervorragendes Kraft- und Ausdauertraining, sondern auch koordinativ äußerst anspruchsvoll. Denn durch die bewegliche Aufhängung muss man ständig seine Körperposition anpassen, so dass ein echtes Ganzkörpertraining entsteht und auch die Bauchmuskulatur ordentlich gefordert wird.

Wer es etwas ruhiger mag, kann das Board aber auch an einer äußeren Bohrung in einer Dreiecksspitze oder für andere Griffmöglichkeiten an einer Seite einhängen. Dadurch kann das Board nicht mehr rotieren und ist optimal für statische Hängeübungen oder verschiedene Klimmzugvarianten geeignet. Wer lieber mit variablen Gewichten, aber den Füßen auf dem Boden trainiert, kann das ebenfalls mit dem Board tun: Mit einer einfachen Umlenkrolle und einem geeigneten Seil können Gewichte auf der einen und das „Support-Board“ auf der anderen Seite eingehängt werden, um dann die einzelnen Fingermulden mit exakt bemessenen Widerständen zu nutzen. Wer eh eine Kraftmaschine mit Kabelzug sein eigen nennt, kann das Board auch dort als Griff für spezifisches Fingertraining nutzen. Simon Traummann: „Es sind ja nicht nur die Hallen für das Klettern und Bouldern gesperrt, sondern auch die Felsgebiete und die Hohenzollernbrücke. Mit dem »Support-Board« kann man sich in dieser angespannten Zeit fit halten und etwas abschalten, dazu die Stunt-Crew unterstützen und dann voller Power wieder durchstarten, wenn die Krise vorüber ist!“

Das „Support-Board“ ist über die Internetpräsenzen des Stuntwerk Köln auf Facebook und Instagram sowie über die Homepage www.stuntwerk-koeln.de erhältlich.

Eifeler Presse Agentur/epa

 

Mehr als ein Fingerboard: Durch die bewegliche Achsaufhängung verspricht das „Support-Board“ abwechslungsreiches Ganzkörpertraining mit viel Bewegung. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf × eins =