Vollvisiere aus dem 3D-Drucker

Alexander Kloster, Leiter der Task Force „Schutzausrüstung“ beim Kreis, präsentiert den Prototyp des Visierschutzes. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung
Alexander Kloster, Leiter der Task Force „Schutzausrüstung“ beim Kreis, präsentiert den Prototyp des Visierschutzes. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung

Thomas-Eßer-Berufskolleg produziert Schutzvisiere für den mobilen Corona-Abstrichdienst der Kreisverwaltung

Euskirchen – Das Thema ist in „Corona-Zeiten“ in aller Munde: Schutzausrüstung. Weltweit besteht aktuell ein riesiger Bedarf für Mund-Nasen-Schutz-Masken, Handschuhe, Overalls und vieles mehr. Fehlende medizinische Schutzausrüstung beeinträchtigt insbesondere die Funktionsfähigkeit von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens.

„Da derzeit weltweit ein Run auf verfügbare Schutzausrüstung besteht, ist Eigeninitiative gefragt“, sagt Werner Crommen von der Euskirchener Kreisverwaltung, der als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes für die Beschaffung von Schutzausrüstung verantwortlich ist. Er setzt jetzt unter anderem auch auf wiederverwendbare Vollvisiere. „Diese Visiere können zum Beispiel bei der Probenahme von potentiell infektiösen Personen eingesetzt werden, also beim Abstrich. Sie bieten insgesamt einen guten Infektionsschutz bei vergleichsweise gutem Tragekomfort.“

Seit dieser Woche hat die Kreisverwaltung deshalb ein ganz besonderes Projekt gestartet, und zwar im kreiseigenen Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen. Die Schule verfügt im Werkstattbereich über zwei moderne 3D-Drucker, die den Kopfhaltebügel, das zentrale Bauteil von Vollvisieren, vollautomatisiert herstellen. Reinhard Antkowiak, Lehrkraft am Berufskolleg, konnte nach Aufspielen des entsprechenden Herstellungsprogramms zwei Muster dieser Haltebügel drucken und der Kreisverwaltung zur Verfügung stellen. Die Initiative zu diesem Projekt ging von Thomas Schmitz aus, einem Mitarbeiter der Rettungsleitstelle. Mit seiner Idee rannte er bei Alexander Kloster, dem Leiter der Task Force „Schutzausrüstung“ beim Kreis, offene Türen ein.

„Ausgangsmaterial ist ein Bio-Kunststoff auf der Basis von Maisstärke. Durch manuelles Anbringen einer Overhead-Folie als Gesichtsschutz und eines Gummi- oder Klettbands wird das Vollvisier ruckzuck zu einem vollwertigen Gesichtsschutz“, erklärt Crommen. Die auf diese Art hergestellten Visiere sollen zunächst beim mobilen Abstrichdienst eingesetzt werden, das heißt bei den Kreismitarbeitern, die bei Corona-Verdachtsfällen vor Ort einen Abstrich machen. (eB/epa)

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