Caritas unterstützt Tschernobyl-geschädigte Kinder

Kleidung und finanzielle Hilfe für junge Menschen in Weißrussland

Ein weiterer Transport macht sich auf den Weg nach Tschernobyl. Bild: Verein für Tschernobyl-geschädigte Kinder
Ein weiterer Transport macht sich auf den Weg nach Tschernobyl. Bild: Verein für Tschernobyl-geschädigte Kinder

Schleiden – Der Reaktorunfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl am 26. April 1986 veränderte die Welt vieler Menschen und hat Auswirkungen bis heute. Besonders betroffen ist die Region um die Stadt Mogilew im benachbarten Weißrussland. Erbgutschäden infolge radioaktiver Strahlung treten insbesondere bei Kindern auf: Leukämie, Schilddrüsenkrebs, Missbildung bei Neugeborenen. Der Verein „Hilfe für Tschernobyl geschädigte Kinder“ aus Erftstadt steht insbesondere den Kindern und Jugendlichen helfend zur Seite. Ein Schwerpunkt des Vereins bilden die Hilfstransporte per LKW, welche die Menschen in Weißrussland mit Medikamenten, Kleidung und Lebensmitteln sowie Kleiderspenden und Schuhen versorgen. Seit vergangenem Jahr kooperiert der Kleiderladen des Caritasverbandes für die Region Eifel mit dem Verein und unterstützt die Transporte nicht ergänzend nur durch weitere Kleidungsartikel, sondern auch mithilfe von Spendengeldern. Die finanzielle Hilfe ermöglichte nun die Renovierung eines Kinder- und Jugendzentrums.

„Im ‚Zentrum der Sozialrehabilitation (ZfS)‘ verbringen etwa 300 sozial benachteiligte Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren nach dem Schulunterricht ihre Freizeit, hier werden sie pädagogisch betreut“, erläutert Martina Bertram, Gemeindecaritas und Ehrenamt. „Neben der Betreuung und Freizeitgestaltung erlernen sie zudem Kenntnisse über Informatik und Fremdsprachen, aber auch über dekorative angewandte Kunst und Volksgewerbekunst.“ Infolge eines Wasserschadens sei eine Renovierung im Zentrum dringend notwendig geworden. Die Begutachtung vor Ort durch den Verein aus Erftstadt habe ergeben, dass sich Räume und Möbelausstattung in einem desolaten Zustand befunden hätten. „Diese werden zwar von staatlicher Seite zur Verfügung gestellt, alle Angebote und die passenden Materialien müssen jedoch selbst organisiert werden, zudem muss das Zentrum eigenständig für die Finanzierung sorgen“, führt Bertram weiter aus.

Und: „Als die Ehrenamtlichen aus dem Kleiderladen von der Situation hörten, war ihnen klar: wir wollen helfen!“ So spendeten sie nicht nur kartonweise Kleidung für Kinder und Erwachsene, sondern unterstützen den Kooperationspartner aus Erftstadt auch mit einer Geldspende, die in die Renovierung des Zentrums fließen sollten; sämtliche Einnahmen des Second-Hand-Kleiderladens werden dazu genutzt, regionale, nationale und internationale Notlagen zu lindern und die Ehrenamtlichen selber stimmen demokratisch darüber ab, wieviel Geld wofür gespendet wird.

„Die Renovierungsarbeiten vor Ort sind sehr gut vorangekommen, die Kinder und Jugendlichen können die Betreuungs- und Bildungsangebote nun wieder richtig nutzen“, freut sich Martina Bertram. In einem YouTube-Video des Vereins für Tschernobyl-geschädigte Kinder könne man den Fortschritt und die Dankbarkeit der jungen Menschen sehr gut sehen. Fertig sei man dort jedoch noch nicht, es müssten weitere Räume auf Vordermann gebracht werden. Auch in Zukunft möchten die Ehrenamtlichen des Kleiderladens den Kindern daher zur Seite stehen, die Kooperation soll weiter ausgebaut werden. Das Video ist auf der Startseite der Caritas-Homepage www.caritas-eifel.de verlinkt. (epa)

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